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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln
Autoren: Jason Dark
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war als Richtungsanzeiger zu deuten.
    Ich schlug das Lenkrad hart ein und fuhr in einen schmalen Weg, der sich sehr bald senkte und hineintauchte in ein flaches Hügelgelände, das auch von einem kristallklaren Bach durchschnitten wurde. Weit vor uns sahen wir einen dichten Waldstreifen. Er lag noch jenseits der Mühle, deren Flügel wir entdeckten, als wir aus einem kleinen Hügeltal hochfuhren.
    Diese Flügel waren für mich ein böses Andenken. Ich erinnerte mich an die Hexenmühle. Dort hatte man mich einmal an so einen sich drehenden Flügel gebunden.
    Damals kämpfte ich gegen einen weiblichen Vampir, der in einer Mühle hauste. [1]
    Wenig später waren wir da.
    Ein mit Kies bestreuter Parkplatz lud dazu ein, den Wagen abzustellen.
    Im tiefstehenden scheidenden Licht der Sonne hielten wir an und stiegen aus.
    Wir waren nicht die einzigen, die das originelle Lokal besuchen wollten.
    Außer dem Bentley standen noch ungefähr zehn andere Wagen auf dem Parkplatz.
    Zwei dunkle Mercedes-Limousinen waren auch darunter.
    Man hatte das Gebäude renoviert. Etwa bis in Haustürhöhe war die gesamte Front rot gestrichen worden. Wo sonst der Mörtel zwischen den Steinen zu sehen war, hatte jemand mit weißer Farbe nachgestrichen, so daß die Außenwand des Lokals wie neu wirkte. Eine Tür aus braunem Rauchglas, darüber ein vorspringender Baldachin. Zwei Laternen, links und rechts, gaben dem Eingang einen gemütlichen Touch. In der Dunkelheit sah es bestimmt gut aus.
    Ich entdeckte auch einige schräg im Boden eingelassene Scheinwerfer, die mit ihren gläsernen Augen auf die Mühle wiesen und sie sicherlich anstrahlen würden.
    Suko sprach das aus, was ich dachte. »Ich kann mir kaum vorstellen, daß hier so etwas Schreckliches passiert sein soll.«
    »Ich auch nicht.«
    »Sollen wir mal herumgehen?«
    Die Idee war nicht schlecht. Gemeinsam umrundeten wir die Mühle. Das Rauschen war uns vorhin schon aufgefallen. Jetzt erst, als wir die Rückseite der Mühle ereicht hatten, sahen wir den Bach, der uns bisher begleitet hatte und auch nahe der Mühle vorbeiströmte.
    Das alte Mühlrad drehte sich nicht mehr. Es war festgeklemmt worden.
    Zum Teil waren die Wasserschaufeln auch zerbrochen. Der Bach führte so nahe an der Mühle vorbei, daß man den Hintereingang nur über eine Holzbrücke erreichen konnte. Gegenüber dem rückwärtigen Eingang führte ein schmaler Weg bis zu einem Schuppen, vor dem ein hoher Kastenwagen parkte.
    Wir hatten den Fahrer nicht im Führerhaus sitzen sehen und wurden überrascht, als der Wagen startete, wobei seine hinteren Räder noch durchdrehten und Dreck hoch schleuderten.
    »Der hat's aber eilig«, meinte Suko.
    Ich schaute dem Fahrzeug nach, das drehte. »Vielleicht hat er einen Grund.«
    »Mißtrauisch?«
    »Immer.«
    Es gelang uns auch weiter nicht, einen Blick in das Führerhaus zu werfen, und so entschwand der Wagen sehr schnell unseren Blicken.
    »Okay, sehen wir uns das Ding mal von innen an«, schlug ich vor und ging los.
    Wenig später stießen wir die Glastür auf.
    Augenblicklich wurde es nicht nur wärmer, sondern auch lauter. Wir hörten Musik.
    Pußta-Musik.
    Die Geigen schluchzten, daß einem schon fast die Tränen kamen.
    Allerdings spielten keine Zigeuner oder ungarische Musiker, die Musik drang aus Lautsprechern über der Tür.
    Ein Mann im roten Frack empfing uns. Er hatte öliges schwarzes Haar, sein Schnauzbart war bemerkenswert und sein Lächeln geschäftsmäßig.
    »Willkommen, die Herren«, sagte er in seinem harten Ostblock-Englisch. »Haben Sie einen Tisch vorbestellt?«
    »Nein.«
    Er runzelte die Stirn, tat so, als müßte er überlegen, und nickte dann heftig. »Ah, Sie haben Glück. Es hat jemand abgesagt, sonst hätte ich Ihnen keinen Platz geben können. Bitte folgen Sie mir.«
    Der Mann ging vor.
    Suko meinte leise: »Der schiebt uns doch einen unter die Weste. Sicher sind die meisten Plätze noch frei.«
    »Das kann man nie wissen.«
    »Aber wochentags?«
    Ich hob die Schultern. »Schau dir das Lokal doch mal an. Es liegt so schön abgelegen, wo keine. Ehefrau hinkommt, wenn der Herr Gemahl sich bei einem Geschäftsessen mit seiner Sekretärin trifft.«
    »Das stimmt auch.«
    Wir schauten uns genau um. Es gab nur einen großen Raum, und doch wirkte er nicht so wie ein Wartesaal, wie man es manchmal von anderen Lokalen her kennt. Dieser eine Raum war in zahlreiche Nischen und Plätze unterteilt worden. Wir sahen runde, aber auch normale, rechteckige Tische. Die
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