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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf dem Turm zu vernichten. Doch Gregors Kunst wob einen Abwehrzauber, in dem sich die Energien verfingen und auflösten.
    Nur Asche regnete nieder.
    Im gleichen Moment konnte Wilhelm gerade noch seinen Baron auffangen, der lautlos zusammenbrach. Er war der magischen Anstrengung nicht mehr gewachsen.
    Wilhelm verhinderte, daß Gregor in die Asche stürzte. Die fraß sich in massiven Stein wie Säure, bis sie endlich auch in mehreren Zentimetern Tiefe verging. Dann zeugten nur noch die Löcher im Stein davon, daß der Gnom-Teufel jemals existiert hatte.
    Ein paar Pfeilschußweiten entfernt aber regneten weiterhin Gnom-Teufel auf die Erde nieder, nur konnte jetzt niemand mehr erkennen, was danach geschah. Mit Gregors Bewußtlosigkeit war auch das Nah-Bild wieder verloschen.
    Wilhelm von Helleb unterdrückte eine Verwünschung.
    Was braute sich jetzt wieder über ihnen zusammen?
    ***
    »Was - was ist das?« schrie der Elektronik-Experte im Co-Sitz hinter Captain Sattlefield. »Die Ortung dreht durch - die Ortung dreht durch!«
    Er schrie es immer wieder.
    Er sah nicht, was Sattlefield sah, weil er hinter dem Captain saß und dessen Helm ihm die direkte Sicht versperrte.
    Der Teufel kauerte auf dem Bug seiner Phantom und wurde trotz Überschallgeschwindigkeit nicht vom Sog fortgerissen!
    Ein Blick auf die Instrumente verriet Sattlefield, daß sie das unheimliche Feld bereits durchflogen hatten, das auf die Radar-Anlagen wie ein Meteoritenschwarm wirkte. Bloß glühten diese Meteoriten nicht, sondern waren pechschwarz.
    Pechschwarz auch der Teufel auf der Nase der Phantom. Und wie bestialisch er grinste! In den tiefliegenden Augenhöhlen glaubte Captain Sattlefield zu versinken.
    Der Elektronik-Experte schrie immer noch, obgleich die Instrumente ihm keinen Grund mehr dafür gaben.
    Sattlefield überlegte fieberhaft. Was hier geschah, durfte es nicht geben, das war unmöglich, Ausgeburt einer krankhaften Fantasie. Einen Regenschauer, der nicht aus Wassertropfen, sondern aus diesen gnomenhaften Gestalten bestand, konnte man ebensowenig durchfliegen wie sich einer dieser Teufel auf den Flugzeugbug setzte.
    Aber er saß ja nicht mehr. Er bewegte sich und kroch auf die verglaste Kanzel zu!
    Er nahm dem Piloten die Sicht.
    Das war nicht weiter schlimm, weil Sattlefield sich bei derart hohen Geschwindigkeiten ohnehin lieber auf seine-Instrumente verließ.
    Trotzdem…
    Mit seinem Co-Piloten konnte er nichts mehr anfangen. Der schrie und lallte im beginnenden Irrsinn. Sattlefield fragte sich, was der Mann auf den Anzeigen der Ortung gesehen hatte, das so furchtbar war, daß es ihm den Verstand nahm.
    Sattlefield mußte selbst handeln.
    Nach zwei Handgriffen hatte er die Bodenkontrollstelle in der Phase und gab seine Kenn-Nummer und die seines Fluges durch.
    Die Antwort war lautes Knistern und Krachen. Eine weit, weit entfernte Stimme versuchte undeutlich das Rauschen zu übertönen, kam aber nicht durch.
    Der Funk wurde gestört!
    Das gibt’s nicht, dachte Sattlefield verbiestert und sah, daß der gnomenhafte Teufel die Kanzelverglasung erreicht hatte. Diabolisch grinste der Schwarzpelz. Sattlefield glaubte das Kichern bis in das Cockpit zu hören.
    Die Fingernägel, zentimeterlange, hornige Krallen, kratzten über das Sicherheitsglas und furchten tiefe Kerben hinein.
    »Der schneidet mir die Phantom auf wie eine Sardinenbüchse!« keuchte der Captain entsetzt und brachte seine Hand an den Auslöser des Schleudersitzes, und für den Elektronik-Fritzen hinter ihm gleich mit. Wenn dieser Teufelsgnom es schaffte, das Glas aufzuschneiden, flogen bei dieser Geschwindigkeit die Scherben glatt durch Druckanzug, Helm und Kopf hindurch wie ein glühendes Messer durch Butter.
    Sattlefield hatte nicht vor, den Heldentod zu sterben. Seine Hand berührte den Schalter.
    Da konnte er die Hand nicht mehr bewegen. Unsichtbare Kräfte lähmten ihn!
    »Mayday!« schrie er ins offene Mikro der Funkanlage. »Mayday! Mayday!«
    Aber helfen konnte ihm keiner mehr.
    Noch bevor der Teufel die Verglasung öffnete, kippte die Phantom bereits über die linke Tragfläche und schmierte mit Überschall ab!
    Aus, dachte Sattlefield, der den Schleudersitz nicht mehr auslösen konnte, weil seine Hand gelähmt war. Aus, alles vorbei! Gleich krachst du gegen einen Berg oder in ein Haus oder in eine Straßenschlucht mit ein paar hundert Menschen darin, und dann…
    ...und das Lachen des Teufelsgnoms zerriß fast seine Trommelfelle, während die Phantom dem Boden
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