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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel
Autoren: Unbekannt
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Von hieraus konnten sie das gesamte Tal überblicken. Jeder eventuelle Verfolger wäre von ihnen lange vor seiner Ankunft entdeckt worden.
    „Da kommt einer der Imarter", sagte Tolot.
    Kasom schaute zur Station. Es war ein kleines Gebäude, aus den überall herumliegenden Quarzbrocken erbaut. Der Ertruser beobachtete, wie der Mutant schnell über die Gesteinsbrocken kletterte.
    „Er scheint eine wichtige Nachricht zu bringen", bemerkte Tolot.
    „Es ist Rakal Woolver", sagte Kasom, der das „R" auf der Kombination des Mutanten sehen konnte.
    Woolver winkte ihnen zu. Er brauchte eine halbe Stunde, bis er die Ader erreicht hatte. Er atmete gleichmäßig, nichts deutete auf die Anstrengung hin, die er hinter sich hatte. Für seine großen Lungen unter der tonnenförmigen Brust bedeutete eine zusätzliche Belastung keine Schwierigkeit.
    Woolver löste zwei der twonosischen „Maiskörner" vom Gürtel und üb erreichte sie Kasom.
    „Ich habe daran gedacht, daß Sie hier oben nicht viel zum Essen haben", sagte er grinsend. „ Kasom wog die beiden Früchte triumphierend in seinen Händen. Er hielt sie Tolot entgegen. „So gut funktioniert die Zusammenarbeit innerhalb der USO", sagte er zu dem Haluter.
    Tolot blieb ernst. „Warum schickt man Sie?" fragte er Woolver.
    „Marshall hat festgestellt, daß die Blaurüssel tatsächlich die Aufgabe unserer derzeitigen Wächter übernehmen sollen", sagte Rakal Woolver. „Rhodan will vor Ankunft der Soldaten mit fünfzig Männern aus dem Lager fliehen und hierherkommen." Er wandte sich um und schaute ins Tal hinab. „Die Flucht müßte bereits erfolgt sein", sagte er.
    „Werden Sie bei uns bleiben?" erkundigte sich Kasom.
    Der Mutant nickte. „Mein Bruder und die vier Haushaltsverbrecher wollen die Flüchtlinge führen. Ich werde unterhalb der Schaltstation auf sie warten."
    Kasom biß in eine Frucht. Er begann gierig zu kauen. Woolver rümpfte die Nase.
    „Ich werde mich nie an dieses Zeug gewöhnen können", erklärte er. „Inzwischen sind weitere Männer erkrankt. Die Ärzte führen es auf die ungewohnte Nahrung zurück. Leider haben wir kaum Medikamente zur Verfügung."
    Kasom tätschelte seinen Bauch. „Ich wüßte auch etwas Besseres", sagte er mit vollem Mund. „Aber in dieser Beziehung gleiche ich Tolot." Er warf einen bedauernden Blick auf die Quarzbrocken zseinen uFüßen.
    „Nur Steine kann ich noch nicht essen."
    „Wie gut für uns", spottete der Haluter. „Sie hätten sonst bestimmt schon ein so großes Loch in den Moby genagt, daß die Twonoser uns sehen würden."
    „Ich nage nicht", knurrte Kasom und spuckte einen zentimetergroßen Kern ungeniert vor Tolots Füße.
    „Ich speise."
    „Erklären Sie mir gelegentlich den Unterschied", schlug Tolot vor.
    Woolver unterbrach die beiden ungleichen Männer. „Tolot, vielleicht wäre es besser, wenn Sie ebenfalls das Versteck verließen und weiter unten auf Rhodan warten. Wenn es nötig ist, können Sie eingreifen."
    „Einverstanden", stimmte der Haluter zu. „Steigen Sie auf meinen Rücken, dann kommen wir schneller voran."
    „He!" rief Kasom., Wollt ihr einen alten Mann in dieser einsamen Bergwildnis zurücklassen?"
    Woolver lachte, als er mit einem Sprung in Tolots Nacken landete. Der Haluter stützte sich auf seine Sprungarme. Kasom sah die beiden Raumfahrer zwischen den Quarzblöcken verschwinden. Einige Meter tiefer tauchten sie wieder auf. Der schwere Tolot bewegte sich mit der Behendigkeit einer Gazelle.
    Kasom lehnte sich gegen die Aderwand, spuckte ein paar Kerne aus und blickte abwartend ins Tal hinab.
     
    *
     
    Das Gebrüll der Männer war ohrenbetäubend. Siebenhundert Raumfahrer hatten sich von ihren Plätzen erhoben und rückten in den vorderen Teil der Halle vor. Zu beiden Seiten des Einganges hatte Rhodan die zur Flucht ausgewählten Männer verteilt.
    Rhodan selbst stand unmittelbar vor der Tür, neben ihm Baynes und Tronar Woolver.
    Der Großadministrator preßte den Translator an den Mund.
    „Storkeet!" schrie er. „Können Sie mich hören, Storkeet?"
    Die erste Reihe der „Rebellen" war bereits in Kämpfe mit den Männern verwickelt, die Rhodan als „Verteidiger" ausgesucht hatte.
    „Was geht dort drinnen vor?" erklang eine kaum wahrnehmbare Stimme.
    „Meuterei!" rief Rhodan. „Man will mich beseitigen, weil ich einem unsinnigen Fluchtplan nicht zugestimmt habe."
    Das Geheul der Raumfahrer schwoll an, als wollten sie die Worte Rhodans bekräftigen. Die ersten Männer
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