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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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Nummer.«
    Er gab dem Polizei-Offizier ein Kärtchen, bedankte sich für die Auskünfte und ging zurück zur Straße.
    Als sie wieder in dem schwarzen Buick saßen - Mackinson hatte jetzt vorn neben John Platz genommen -, brummte er:
    »Was ist im Augenblick in der Weltpolitik los, John?«
    John E. Cohag runzelte die Stirn und konzentrierte sich. Dann zählte er fünf oder sechs Komplexe auf, die augenblicklich die Schlagzeilen beherrschten. Mackinson nickte.
    »Über den ganzen Kram habe ich schon geschrieben«, sagte der alte Mann. Seine Stimme klang sehr entschlossen. »Unser Artikel morgen wird sich mit einem gewissen Thomas Brian Calhoone beschäftigen. Ich erkläre diesem Obergangster den Krieg, John. Mal sehen, wer auf der Strecke bleibt…«
    John stieß einen leichten Pfiff aus und schob sich den Hut so weit nach vorn, dass seine ganze Stirn bedeckt war.
    »Ui, ui!«, sagte er nur.
    Mackinson sah ihn an.
    »Haben Sie Angst, John?«, fragte er.
    John Cohag holte tief Luft. Er hatte die Lippen hart aufeinander gepresst. Schließlich nickte er:
    »Ja, Chef. Ich glaube schon… Calhoone ist ein ganz skrupelloser Geselle.«
    Mackinson stieß ungeduldig mit dem Krückstock auf.
    »Um so besser!«, sagte er. »Ich werde diesen Mann in den ganzen Vereinigten Staaten unmöglich machen. Ich - Gilbert Mackinson!«
    ***
    Faloire lag auf der linken Seite. Der Spalt zwischen den Brandmauern der beiden Häuser war so eng, dass er kaum richtig atmen konnte. Er musste auf einem Stein oder sonst einem harten Gegenstand liegen, denn der Druck in seiner Hüfte war kaum noch auszuhalten.
    Er wusste nicht, wie lange er schon in dem winzigen Spalt zwischen den beiden Häusern lag. Es mussten doch wohl einige Stunden sein. Ganz am Anfang hatte er noch die Schritte der Polizisten gehört, ihre halblauten Zurufe, mit denen sie sich verständigten, oder ihre halb müde, halb ärgerlich vor sich hingemurmelten Flüche. Dann war auch das verstummt.
    Aber vielleicht wollten sie ihm nur eine neue Falle stellen?
    Er würde nicht so dumm sein und schon ein paar Minuten später wieder aus diesem Versteck herauskriechen. Oh, nein, so einfach würde er es ihnen nicht machen.
    Aber er konnte auch nicht mehr lange hier liegen bleiben. Es ging einfach nicht mehr. Seine linke Seite spürte er kaum noch. Andererseits war es völlig unmöglich, sich umzudrehen. Es war ein Wunder, dass er sich überhaupt in diese Enge hatte hineinzwängen können. Aber sich hier zu bewegen, war gänzlich ausgeschlossen. Man konnte nichts weiter tun, als reglos dazuliegen und zu warten.
    Nahm diese Nacht denn nie ein Ende? Konnte eine Nacht überhaupt so lange dauern? Es war doch unmöglich, dass der Morgen immer noch nicht graute. Er lag doch schon eine Ewigkeit hier in diesem engen Spalt auf der linken Seite und konnte sich nicht rühren.
    Die Kälte des frühen Morgens kroch durch seine gefühllosen Glieder. Wenn ich noch lange hier liegen bleibe, dachte er, werde ich mich überhaupt nicht mehr bewegen können. Ich muss versuchen, allmählich hier herauszukommen.
    Er wollte sich mit dem linken Arm hochstemmen, aber sein linker Arm gehorchte ihm nicht mehr. Seine ganze linke Seite war wie taub. Als ob sie gar nicht mehr vorhanden wäre Er fühlte nichts mehr in den Gliedern auf seiner linken Seite.
    Das fehlte gerade noch! schoss es ihm durch den Kopf. Dass ich jetzt hier liegen bleibe und schreien müsste, damit mich die Feuerwehr befreit. Besser und bequemer könnte ich es den Cops gar nicht machen.
    Ich will hier raus. Ich will und werde hier rauskommen! Ich will es. Ich will, ich will, ich will…
    Immer wieder versuchte er es. Er war doch in den Spalt hereingekommen, da musste es doch möglich sein, wieder hinauszugelangen. Immer und immer wieder strengte er sich an. Allmählich spürte er, wie sein Kreislauf von seinen Anstrengungen angeregt wurde. Das Blut fing wieder an, in den Gliedern zu zirkulieren. Mit dem Kribbeln von abertausend Ameisen strömte es durch die Adern.
    Er hätte schreien mögen, aber er wusste, dass er es nicht durfte. Dass er still und völlig lautlos bleiben musste. Wenn sie ihn erwischten, war ihm der Elektrische Stuhl sicher.
    Es hatte keinen Zweck, sich darin etwas vorzumachen. Wer schon so viel auf dem Kerbholz hatte wie er und dann auch noch einen Zuchthauswärter umbrachte, für den gab es nur noch eines, und das war die Hinrichtung auf dem Elektrischen Stuhl. Bei allem, was er tat, musste er sich das vor Augen halten.
    Faloire
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