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0230a - Tödliche Gier

0230a - Tödliche Gier

Titel: 0230a - Tödliche Gier
Autoren: Tödliche Gier
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Gangster gekommen waren. Im Koffsrraum fanden wir das zusammengeklappte Motorrad, an dessen Motor ich mir beinahe die Hand verbrannte.
    »Pallo scheint heute nacht auf diesem Ding quer durch New York gefahren zu sein«, stellte ich fest. »Findest du das nicht sonderbar?«
    Phil nickte.
    »Mehr als sonderbar«, gab er zu. »Parkprobleme gibt es nur tagsüber. Aber wer weiß, vielleicht ist er Sportler und läßt sich die frische Luft um die Ohren wehen?«
    Ich kratzte ein wenig rote Erde aus den Reifen und verpackte sie in einem Zellophanumschlag. Vielleicht konnten wir ermitteln, wo er mit dem Rad gewesen war.
    Dann erst gingen wir ziemlich systematisch vor und sahen uns der Reihe nach die gestapelten Packen, Kisten und Tonnen genauer an. Wenn wir sie alle aufbrechen wollten, dann hätte diese Arbeit bestimmt eine Woche gedauert. Wir suchten statt dessen nach einer Kiste oder einem Faß mit einem losen Deckel.
    Wir fanden nur eine Kiste, deren Deckel an Scharnieren hing und sich ohne große Schwierigkeiten öffnen ließ. Sie trug eine Aufschrift, war aber leer.
    In der Zwischenzeit hatten unsere Kollegen ihren Paraffintest beendet.
    Nur Jock Henderson hatte eine Schußwaffe abgefeuert. Sofort hatte er eine gute Erklärung zur Hand: Er hätte am Nachmittag auf eine Ratte im Hof geschossen. Niemand von uns glaubte ihm, aber vorläufig hatten wir noch- keine Beweise gegen ihn. Ich wußte, daß er einen Waffenschein hatte.
    Wir wollten uns gerade das Büro näher ansehen, als Duke Masters angebraust kam. Er sah aus, als wollte er uns alle in den Boden stampfen, wurde aber ruhiger, als ich ihm den Durchsuchungsbefehl zeigte. Ich teilte ihm das Ergebnis des Paraffintests mit. Dabei hatte ich allerdings das Gefühl, daß Jock Henderson es recht eilig hatte, mit ihm zu sprechen.
    Für den Einschuß im Aktenschrank hatte Henderson auch eine passende Antwort, über die wir lächelten. Wir fanden zwar noch immer die Spuren der Kugel zwischen den Papieren, aber das Geschoß selbst war schon längst verschwunden.
    Zwei Pistolen hatten wir schon gesehen. Sie kamen als Schußwaffe nicht in Betracht, und Chet Pallos Waffe war auch nicht gebraucht worden, wie wir feststellten.
    Vor einer Stunde hatte alles erfolgversprechender ausgesehen, jetzt gelang es nicht einmal unseren Leuten vom Labor Blutspuren auf dem Teppich zu finden. Die Gangster hatten bestimmt recht gründlich gereinigt und geputzt.
    Nur ein einziges schwarzes Haar fanden wir auf dem Boden. Ein langes, glänzendes Haar, das nicht den drei Gangstern gehörte. Ich drehte es im Schein der Lampe, bevor ich es in eine Zellophantüte verpackte.
    »Ihr seid clever, das muß ich zugeben«, grinste ich ein wenig enttäuscht. »Aber dennoch kann vielleicht ein Haar von Pedro Ayalas Kopf den Geschworenen genügen, euch schuldig zu sprechen.«
    »Ich verbiete mir solche Drohungen«, empörte sich Duke Masters. »So etwas können Sie sich erlauben, wenn Sie die notwendigen Beweise haben.«
    »Über einen Mann, der sich mit dem Verkauf von Rauschgift an Jugendliche abgibt, könnte ich noch viel mehr sagen«, brummte ich. »Das wissen Sie genauso wie wir alle hier.«
    »Ich verkaufe kein Rauschgift«, erwiderte er unsicher. Masters war groß, hatte eine stramme Figur und eindrucksvolle silberne Schläfen, die er sich jede Woche nachfärben ließ.
    »Sie persönlich nicht, Masters«, sagte Phil ruhig. »Aber Sie sorgen für den Verkauf durch ihre Leute. Und Ayala werden wir finden. Wir brauchen nur ein Haar von seinem Kopf, und dann holen wir euch.«
    »Wer ist nur dieser Ayala, von dem Sie dauernd reden?« fragte Duke Masters mit einer Unschuldsmiene, »Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    Ich grinste.
    »Dann merken Sie sich den Namen, Masters«, warnte ich ihn. »Sie werden noch eine Menge von ihm hören und nichts Erfreuliches.«
    Jetzt hatten sich die Gangster wieder gefangen. Langsam erkannten sie, daß es uns trotz der Überraschung nicht gelungen war, ihnen etwas zu beweisen. Vielleicht hatten wir wirklich Glück, wenn wir Pedro Ayala fanden, denn er war ihr Verbindungsmann. Aber ich war sicher, daß wir ihn nicht lebendig finden würden. Darüber hatte der anonyme Anrufer keinen Zweifel gelassen. Die Gangster wußten, daß wir hier nichts finden konnten, deshalb fühlten sie sich so sicher. Trotzdem sah ich noch immer ein bedrücktes Gefühl in den Augen Hendersons. Er hatte die meisten Gründe, ängstlich zu sein, denn nach dem Paraffintest war er es, der Ayala
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