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0230a - Tödliche Gier

0230a - Tödliche Gier

Titel: 0230a - Tödliche Gier
Autoren: Tödliche Gier
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anderer erfahren können, wo das Paket versteckt war.«
    »Es sei denn, einer hätte draußen im Lager gewartet und mich dabei beobachtet«, meinte Henderson.
    Duke Masters antwortete nicht, sondern zündete sich eine Zigarette an. Dann drehte er die Packung nachdenklich in den Händen.
    »In dem Fall muß trotzdem einer unserer Männer dahinterstecken«, sagte er dann. »Es gab nur vier Personen, die wußten, wann und wo diese Sendung eintreffen würde. Einer davon müßte in diesem Fall aus der Schule geplaudert haben. Wer war es?«
    »Louis oder Chet«, erwiderte Henderson »Es sei denn, ich hätte ein dringendes Verlangen nach Lilien auf meinem Grab.«
    »Lassen wir vorläufig dich aus dem Spiel, Jock«, erwiderte Masters. Dabei überhörte Henderson das ,vorläufig’ keineswegs. Anscheinend schenkte Masters nicht einmal seinem eigenen Schatten viel Vertrauen. »Wer von den 'beiden könnte dafür in Frage kommen?« Henderson zuckte die Schultern.
    »Es kommt ganz darauf an, was er damit bezwecken wollte«, sagte er schließlich. »Wenn der Junge den ganzen Verdienst einstecken wollte, war es Pallo. Der riskiert alles, sogar den eigenen Hals, wenn er erst einmal eine gute Idee hat. Wenn die Konkurrenz dahinter steckt, würde ich auf Louis tippen. Der hat dort ein paar Freunde sitzen, die ihn vielleicht dazu überredet haben.« Duke Masters nickte nachdenklich. Dann hielt er die flache Hand vor sich hin.
    »Deine Pistole, Jock«, forderte er Henderson auf. »Und dann kannst du Louis holen. Ich möchte mit ihm sprechen.«
    Henderson zögerte einen Augenblick. Dann gab er dem Boß den Revolver, ging hinaus und holte Louis Fisher. Einen Augenblick lang hoffte er, der andere hätte sich genau wie Chet Pallo aus dem Staub gemacht, aber Fisher hatte entweder ein reines Gewissen oder starke Nerven.
    »Der Boß will mit dir sprechen«, brummte Jock Henderson. »Hast du Chet gesehen?«
    Fisher schüttelte den Kopf.
    »Ich dachte, du hättest ihn nach Hause geschickt«, sagte er dann und ging neben Henderson ins Büro zurück.
    Erst als er den Revolver in Masters' Hand sah, blieb er überrascht stehen und blickte ängstlich um sich.
    »Was soll das?« fragte er.
    Duke Masters antwortete nicht.
    »Nimm ihm die Pistole ab, Jock«, sagte er und richtete dabei den Revolver auf den Kiemen.
    »Wir wollen dir nur ein paar Fragen stellen«, meinte Henderson entschuldigend, als er seinem Kumpan den Revolver abnahm und dann zur Tür zurückkehrte.
    »Ich will wissen, wen du heute abend angerufen hast, nachdem Jock die Sache mit Pedro bereinigt hat«, knurrte Duke Masters. »Und erzähl’ mir keine Märchen.«
    Louis Fisher grinste frech.
    »Brauch’ ich gar nicht«, erwiderte er. »Ich habe niemand angerufen. Warum?«
    »Der Mann im Drugstore sagte, du hättest telefoniert«, sagte Duke Masters. »Einer von euch beiden lügt. Im Zweifelsfall glaube- j.ch dem Mann, weil er durch die Aussage nichts verdienen kann.«
    Louis schüttelte 'den Kopf. Er wußte genau, daß der andere nur bluffte. Er konnte sich nicht im Drugstore erkundigt haben.
    »Sie machen einen gewaltigen Fehler, Boß«, sagte er rasch. »Sie oder der Mann vom Drugstore. Ich habe niemanden angerufen.«
    »Du lügst, Louis«, sagte Duke Masters. »Ich gebe dir noch eine Chance. Wen hast du angerufen?«
    Der Sicherungsflügel der Pistole klickte. Fisher fuhr sich rasch mit der Zungenspitze über die Lippen. Vielleicht bluffte der andere noch immer. Vielleicht aber wußte er etwas. Einen Augenblick lang war er versucht, mit der Sprache herauszurücken, aber sofort kam ihm zum Bewußtsein, was dann geschehen würde. Mit einer Kugel im Kopf würde man ihn morgen irgendwo finden.
    »Niemanden«, knurrte er.
    Er sah die Bewegung des Zeigefingers und seine Augen traten hervor. Plötzlich war seine Stirn voller Schweißperlen, und sein Hals verkrampfte sich. Er wollte schreien, aber mitten in sein Entsetzen hinein knackte der Hammer trocken.
    »Bumm«, grinste Duke Masters. »Jetzt wärest du schon tot, wenn eine Kugel im Lauf gewesen wäre. Na gut, du warst es also nicht. Dann müssen wir eben Chet Pallo finden.«
    Louis Fisher ging auf schwachen Beinen und mit trockenem Hals auf den nächsten Stuhl zu und sackte zusammen. Er hatte die gefährlichste Sekunde seines Lebens soeben überstanden. Mit zeternden Händen griff er nach einer Zigarette und zündete sie an.
    »Ihr solltet euch andere Späße einfallen lassen«, sagte er. »Hierbei kann ein Mensch einen Herzschlag
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