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0230 - Finale für Twin

Titel: 0230 - Finale für Twin
Autoren: Unbekannt
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schloß die Augen. Das Gesicht des verhörten Terraners tauchte in seinem Geist auf: grau, stumpfsinnig, idiotisch. Der Psycholator hatte jeden Funken Intelligenz aus Sun-Jangs Gehirn getilgt.
    Nir-Lah stieß sich von der Wand ab, als er Schritte hörte. Er lauschte schweißüberströmt. Dann schritt er den Flur hinab, als wäre nichts geschehen.
    Er sank kurz darauf im Antigravschacht hinab zu dem Stockwerk, in dem sich sein Arbeitsraum befand.
    Aufatmend schloß er die Tür hinter sich.
    Eine Sekunde lang blieb er wie geistesabwesend mitten in seinem Zimmer stehen. Doch plötzlich kam Leben in ihn. Er lief im Zimmer umher. Dabei musterte er Wände, Decke und alle Gegenstände darin mit argwöhnischem Gesicht. Die Musterung schien ihn zu befriedigen.
    Nir-Lah sank in einen bequemen Sessel. Er hob die rechte Hand und betrachtete sinnend den blauschimmernden Ferrol-Diamanten seines breiten Ringes. Mit spitzen Fingern packte er den Stein und drehte ihn. Darauf hob er die Hand mit dem Ring zum Mund.
    „Hier spricht AA-OI! Ich rufe Nachtschwärmer. Meldung für den Chef: Position und Einflugtechnik für Wespennest verraten. Mit Anflug und Ultimatum ist zu rechnen. Ende! Hier spricht AA-OI."
    Nir-Lah löste den Ferrol-Diamanten aus der Fassung des Ringes. Er öffnete das Oberteil seiner Armbanduhr und preßte den Stein in eine spinnwebfeine Halterung. Er wartete geduldig. Als kurz darauf ein schwaches Klicken ertönte, entfernte er den Stein und drückte ihn in die Ringfassung zurück. Danach verschloß er sorgfältig die Uhr.
    Er hoffte, daß die Akonen den hyperkurzen Impuls nicht bemerken würden. Dafür wußte er, daß die im Rafferkode gesendete Botschaft von einer der Mikro-Relais-Stationen am Rande des Blauen Systems aufgefangen und ohne wesentlichen Zeitverlust nach Kahalo weitergeleitet werden würde.
    Nir-Lah lächelte schmerzlich. Er dachte an Sun-Jang, dem er nicht hatte helfen können, und er fragte sich, wie er es überhaupt fertiggebracht hatte, sich zu beherrschen.
    Das schmale, gutgeschnittene Gesicht verschloß sich wieder zur starren Maske, als er daran dachte, daß er das gleiche wieder und wieder aushalten würde, wenn es nötig war. Denn Nir-Lah hieß in Wirklichkeit Richard Edwards und war Chefagent der Galaktischen Abwehr im Blauen System ...
     
    2.
     
    Grek-1 beendete seine ausgiebige Mahlzeit und lief mit wiegendem Gang hinüber zu dem bequemen Ruhelager. Langsam entspannte er sich.
    Die Terraner hatten sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, es ihm so gemütlich wie nur möglich zu machen. Die hermetisch abgedichtete Spezialunterkunft enthielt eine Wasserstoff-Ammoniak-Atmosphäre mit der gewohnten Durchschnittstemperatur von 78 Grad Celsius. Außerdem betrug der Luftdruck das zweifache des irdischen Luftdrucks. Ein Mensch hätte nicht länger als einen Atemzug lang in Greks Kabine gelebt. Für den Maahk jedoch herrschten ideale Lebensbedingungen.
    Dennoch war er nicht mehr als ein Gefangener.
    Grek-1 richtete sich auf. Die Zufriedenheit verging so rasch, wie sie gekommen war. Er wußte, daß er sich innerhalb des irdischen Mondes befand. Er wußte ebenfalls, daß sich Rhodan, Atlan und Mercant auch auf Luna aufhielten. Mehrmals täglich unterhielten sie sich mit ihm über das Translator-Bildfunkgerät.
    Grek-1 hatte schnell erkannt, daß Perry Rhodan sich nicht auf das mit Worten geführte Gespräch beschränkte. Seine Telepathen versuchten zusätzlich, seinen Gedankeninhalt zu sondieren. Grek-1 legte aber wenig Wert darauf, daß die Terraner seine wichtigsten Geheimnisse erfuhren - jedenfalls vorläufig. Es war ihm gelungen, eine Gedankensperre zu errichten, die sogar während der Schlafperioden undurchdringlich blieb.
    Grek-1 begann, ruhelos in seinem Luxusgefängnis auf und ab zu gehen. Er mußte daran denken, wie leicht es den Terranern gefallen war, ihn in ihre Gewalt zu bekommen. Bei dem Gedanken daran versuchte Grek erneut seine Motive zu ergründen, die ihn von der Selbstvernichtung abgehalten hatten.
    Keinem Lebewesen wäre es gelungen, ihn gefangenzunehmen, wenn er es absolut nicht gewollt hätte.
    Grek-1 kannte keine Furcht vor dem Tod. Er wäre normalerweise mit seiner Mannschaft zusammen in den Tod gegangen.
    Etwas hatte ihn davon abgehalten. Grek-1 wußte, daß dieses Etwas zum Teil Perry Rhodan hieß. Seit er die Terraner als ehrenhafte Gegner achten gelernt hatte, war er bestrebt gewesen, den Mann zu sehen und zu sprechen, der die Terraner zu solcher geistigen und materiellen
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