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0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache
Autoren: Jason Dark
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mehr zu sehen. Die unheimliche Wucht der Explosion hatte selbst die Betonmauern zerrissen. Das andere Mauerwerk, dazu die technischen Anlagen waren verschmort und bildeten am Boden des Kraters eine erstarrte, sich allmählich abkühlende Masse, die Blasen geworfen hatte und sich an manchen Stellen noch bewegte.
    Eine schlimme Tatsache.
    Gerade für Lady X, denn sie hatte sich in dieser Festung mehr als wohl gefühlt, und sie dachte daran, wem sie das alles im Prinzip zu verdanken hatte.
    John Sinclair!
    Dieser verdammte Name brannte sich in ihr Hirn. Sinclair mußte vernichtet werden, er war ein Teufel, er gab nicht auf, und er sollte nicht mehr länger leben.
    Hinter sich hörte sie Schritte. Die Scott brauchte sich nicht umzudrehen, sie wußte, daß Vampiro-del-mar an ihre Seite getreten war und ein tiefes Keuchen ausstieß.
    »Sieh dir das an«, sagte die Vampirin, »alles verloren, alles umsonst. Und wir haben ihn überlebt.«
    »Wo ist Xorron?«
    Es waren die ersten Worte, die der Supervampir seit langem sprach, und er traf damit haargenau die Vorstellung der Vampirin.
    Auch sie suchte den Herrn der Zombies und Ghouls, aber sie konnte ihn nicht finden. Er war verschwunden, vielleicht unter den Trümmern begraben, und sie hoffte, daß seine Haut die Katastrophe überstanden hatte.
    »Wir müssen ihn suchen!« flüsterte die Scott. »Ich will ihn und den Würfel!« Während dieser Worte zuckte ihr Gesicht. Es spiegelte die innere Erregung wider, die die Blutsaugerin gepackt hielt. Sie klammerte sich mit einer Hand an ihrer Waffe fest, spürte unter den Fingern das kühle Metall, und ein Strom der Befriedigung rann durch ihren Körper. Ja, auf die MPi konnte sie sich verlassen.
    »Willst du hinunter?« fragte sie.
    Der Supervampir nickte. Da Lady X ebenfalls Bescheid wissen wollte, zögerte sie auch nicht länger.
    Sie stiegen in den Krater.
    Die zerschmolzenen Leitungen und Kabel sonderten giftige Dämpfe ab. Ein grünlich schimmernder Brodem lag über dem Krater. Menschen hätten die Flucht ergriffen, doch die beiden Untoten brauchten nicht zu atmen.
    Einige Schritte voneinander getrennt kletterten sie dem Grund des Kraters entgegen. Es war nicht einfach, denn der Boden erwies sich als nachgiebig und an manchen Stellen sogar heiß, wenn sich glühende Blechteile in ihn gebohrt hatten.
    Betontrümmer lagen im Weg, denn nicht alles war geschmolzen.
    Lady X sah sogar Wasser, das sich in einer kleinen Mulde gebildet hatte, allerdings war von den Piranhas nichts mehr zu entdecken.
    Die Explosionen hatten die Fische restlos vernichtet.
    Schräg rutschten sie weiter. Immer darauf bedacht, das Gleichgewicht zu halten.
    Je tiefer sie gelangten, um so schlechter wurde die Luft. Auch heißer, denn noch immer waren die Folgen der verheerenden Explosion nicht gelöscht. An einigen Stellen brannte es noch.
    Rauchschwaden nahmen ihnen manchmal die Sicht, und als sie schließlich am Grund des gewaltigen Kraters standen, spürten sie auch die Hitze.
    Vorsichtig umrundeten sie noch glühendes Metall und näherten sich dem kleinen See, dessen Wasser wie durch ein Wunder nicht verdunstet war, von zwei Seiten.
    Am Ufer blieben sie stehen.
    Das Wasser schimmerte seltsam. Fast alle Farben des Spektrums fanden sich auf der Oberfläche. Dafür zeichnete sich das herausgelaufene Öl verantwortlich, das an die Oberfläche getrieben worden war.
    Was befand sich darunter?
    Während Vampiro-del-mar wie ein Denkmal stehengeblieben war, bückte sich Lady X und hob einen Stein auf. Sie schleuderte ihn in den kleinen Kratersee.
    Die Brühe spritzte auf, dann war der Stein nicht mehr zu sehen.
    Viel hatte sie damit nicht erreicht. Lady X schaute zum anderen Ufer hinüber und sah dort eine dicke grüne Flüssigkeit, die wie geschmolzener Kunststoff wirkte. Das Zeug schwamm auf der Oberfläche und wurde immer mehr zur Mitte des kleinen Sees hingetrieben.
    Es herrschte allerdings kein Wind, und Lady X fragt sich, wie so etwas möglich sein konnte.
    Gespannt wartete sie ab. Sie spürte, daß sich irgend etwas ereignen würde und sie dicht vor einer wichtigen Entscheidung stand.
    Die ehemalige Terroristin warf einen raschen Blick auf Vampiro-del-mar. Der stand unbeweglich am Ufer des kleinen Sees und starrte auf die Oberfläche.
    Das grüne Zeug schien er überhaupt nicht zu sehen. Aber Lady X ließ es nicht aus den Augen, und sie tat gut daran, denn plötzlich bewegte sich die Schicht.
    Sie wurde nicht schneller und breitete sich auch nicht weiter
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