Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Vampir zuraste. Das Holzgeschoß traf die Bestie in den Rücken. Torack brüllte auf und krümmte sich.
    Seine Hände zuckten nach dem Colt Diamondback, der vor ihm lag. Elias McCleary griff über seine Schulter nach hinten und wollte den nächsten Pfeil aus dem Köcher holen.
    Da richtete der verwundete Vampir die Waffe auf den Mann und drückte ab. Der Diamondback bockte in Toracks Händen. Eine lange Feuerlanze stach aus dem Lauf und schleuderte dem Vampirjäger den silbernen Tod entgegen.
    ***
    Ohne einen Laut brach Elias McCleary zusammen.
    Trotz der rasenden Schmerzen, die in Toracks Rücken tobten, stieß er ein rauhes Lachen aus.
    Vladek Rodensky hatte alles mitangesehen.
    Er war zutiefst betroffen, weil er den Tod jenes Mannes nicht verhindern konnte. Benommen und kraftlos lag er auf dem Boden und konnte nur hoffen, daß Torack die Waffe nicht auch gegen ihn richtete.
    Er beobachtete, wie der Vampir sich mühsam hochkämpfte. Der Schaft des Eichenpfeils ragte im rechten Winkel aus Toracks Rücken, und es erfüllte Vladek Rodensky mit Genugtuung, zusehen, daß es dem Schattenwesen nicht besonders gut ging.
    Es war für den Blutsauger sichtlich eine Mühe, auf die Beine zu kommen. Der schwarze Umhang schien mit dem Eichenpfeil in Toracks Rücken genagelt zu sein.
    Die Bestie drehte sich um. Vladek fiel nichts Besseres ein, als die Augen zu schließen und sich tot zu stellen. Vermutlich rettete ihm das das Leben.
    Torack zeigte kein Interesse an ihm. Mit staksenden Schritten entfernte sich der Vampir. Vladek Rodensky schlug die Augen wieder auf. Er blieb nicht länger liegen.
    Schleppend entfernten sich die Schritte des Schattenwesens, und nun war der Brillenfabrikant daran, sich hochzuquälen. Kehlkopf und Zungenbein schmerzten ihn.
    Er wagte nicht zu husten, hielt sich mit beiden Händen am Geländer fest und versuchte seine Lebensgeister wieder auf Trab zu bringen. Steif stieg er die Stufen hinunter.
    Torack war jetzt zwar verletzt, aber er hatte deswegen noch nichts von seiner Gefährlichkeit eingebüßt, denn er befand sich nun im Besitz von Tony Ballards Colt Diamondback.
    Vladek konnte sich vorstellen, was nun passieren würde. Torack würde um jeden Preis diesen Keller verlassen wollen, um sich irgendwo in einem sicheren Versteck um seine Verletzung kümmern zu können.
    Die Ausgänge wurden bewacht. Aber was konnten die kräftigsten Posten gegen einen Vampir ausrichten, der einen Revolver in der Hand hielt? Sie würden den Weg freigeben müssen, oder Torack würde sie erschießen.
    Vladek massierte seinen schmerzenden Hals. Er kam nur langsam wieder zu Kräften, das sah man ihm an. Gebeugt begab er sich zu Elias McCleary. Der Mann hatte ihm das Leben gerettet und dafür das eigene verloren.
    Die Wangenmuskeln des Brillenfabrikanten zuckten. »Er kriegt seine Strafe«, versprach er dem toten Vampirjäger. »Torack überlebt diese Nacht nicht!« Er bückte sich, nahm der Leiche den Bogen aus der verkrampften Hand, nahm McCleary den Köcher mit den Pfeilen ab und versuchten dem Schattenwesen auf den Fersen zu bleiben.
    Torack schleppte sich indessen jene Treppe hoch, über die er, als er vor Tony Ballard floh, in den Keller gelangte. Es wetterleuchtete in seinen blutgeäderten Augen, als er die Stimmen der Posten vernahm.
    Der Eichenpfeil schwächte ihn, aber er würde ihn nicht umbringen. Torack wollte endlich fort von hier. Mit dem Revolver in der Hand würde ihm die Flucht gelingen.
    Und er würde wiederkommen!
    Sobald er sich erholt hatte!
    Darauf freute er sich jetzt schon.
    Das Schattenwesen näherte sich der Tür, die man nicht mehr abschließen konnte, weil sie aufgebrochen worden war. Er hatte die Absicht, die beiden Männern zu überrumpeln.
    Einen winzigen Moment verharrte er reglos. Dann ließ er sich einfach gegen die Tür fallen und rammte sie auf. Die Männer sprangen entsetzt zurück, und als sie den Revolver in Toracks Hand sahen, setzten sie sich noch weiter von ihm ab.
    Er bleckte höhnisch die Zähne, und er hätte sie getötet, wenn die Vernunft ihn nicht gemahnt hätte, mit den Kugeln haushalten. Er würde sie vielleicht noch brauchen.
    Der Weg in die Freiheit war lang und nicht ungefährlich. Verdattert standen die beiden Männer da, bleich bis in die Lippen, denn sie wußten nicht, ob der Vampir schießen oder sie unbehelligt lassen würde.
    Torack wandte sich von ihnen ab. Jetzt erst fiel ihnen auf, daß der Blutsauger verletzt war, aber sie hatten dennoch nicht den Mut, ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher