Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Chung mitten ins Gesicht. Wie aus
dem Boden gewachsen stand sein Bewacher vor ihm.
    »Keinen
Unsinn, Kleiner«, sagte er scharf. »Wir sind nicht zum Spaß hier, vergiß das
nicht!«
    Chung wischte
sich das Blut von der Stirn. Sein Blick flackerte. »Ich weiß nicht, was ihr von
mir wollt. Ich dachte, ihr würdet es mir während der Fahrt erzählen? Worum geht
es? Ich weiß nicht, was hier abläuft.« Chung gab sich sicher, gelassen und
kaltblütig, aber er wußte, daß ihm diese Rolle nicht stand.
    Die beiden
Gangster lachten. »Einem, der dem Tod entgegengeht, beantwortet man nicht mehr
viele Fragen. Was für einen Sinn sollte das haben? Er kann es doch niemandem
mehr erzählen. Und in der Hölle will es niemand mehr wissen!«
    Sie stießen
ihm die Pistolen zwischen die Rippen und trieben ihn zur Tür.
    Chung ballte
die Fäuste. »Wenn ich schreie, seid ihr dran! Ich weigere mich, weiterzugehen,
und es bleibt euch nichts anderes übrig, als mich niederzuknallen. Die Schüsse
werden die Leute auf dem Rummelplatz alarmieren.«
    Der eine
Maskierte baute sich vor Chung auf. Die dunklen Augen hinter der Strumpfmaske
blitzten. »Du irrst dich, Kleiner.« Die Stimme klang gefährlich. »Wenn du
schreist, dann hört dich niemand. Der Rummelplatz ist weit genug weg. Außerdem
stopfen wir dir sofort das Maul, wenn du es aufreißt, nicht weil wir Angst vor
deinem Gebrüll haben, sondern einfach deshalb, weil ich lärmempfindlich bin,
besonders um diese späte Stunde. Wir ziehen dir den Knauf über den Schädel, und
du gibst keinen Mucks mehr von dir. Das einzige, was wir dadurch haben, ist ein
bißchen Mehrarbeit, und die möchte ich vermeiden. Du kommst auf jeden Fall dort
in die Hütte, ob du nun allein reingehst oder ob wir dich hineinschleppen
müssen, es kommt auf dasselbe heraus, kapiert? Wie schon gesagt: Ich belaste
mich nicht gern mit Mehrarbeit, das ist bei dem Auftrag nicht drin. Die
geringstmögliche Anstrengung, ein Minimum an Aufwand – das ist mein
Lebensprinzip, verstanden, Kleiner?«
    Er redete ihn
mit Kleiner an, dabei war er selbst kaum größer als Chung. Die beiden
Maskierten hatten in etwa seine Größe. Sie waren Chinesen wie er. Chung
erkannte es an der Gesichtsform, die sich hinter der Maske abzeichnete, er
merkte es an der Sprache.
    »Und nun in
die Hütte, Kleiner!« Die Stimme des Maskierten klang plötzlich messerscharf.
    Er schob den
Riegel zurück. Das verrostete Metall knirschte. Der Maskierte zog die Tür auf.
    Staub und
Modergeruch schlugen Chung entgegen. Eine Taschenlampe blitzte auf. Einer
seiner Entführer ließ den Strahl durch die stille, alte Hütte kreisen.
Gartengeräte, alte Bohlen, eine emaillierte Wanne. Mäuse huschten davon, als
das Licht über den grauen Boden strich.
    Chung wurde
brutal nach vorn gestoßen, taumelte, es gelang ihm nicht mehr, sich zu fangen,
und er stürzte zu Boden. Sein Kopf fiel direkt neben eine Harke.
    Spinngewebe
klebte in seinem Gesicht und an seinen Händen. Er kam nicht mehr dazu, sich zu
erheben. Einer der Maskierten ließ hart den Knauf seiner Waffe auf Chungs
Schädel krachen. Der junge Chinese kippte auf die Seite und rührte sich nicht
mehr.
    Ein Gangster
zerrte einen Behälter neben dem Gartengerät hervor und öffnete den Verschluß.
Er schüttete einen Teil der glasklaren Flüssigkeit über den schlaffen Körper.
    Chung starb
in dieser Nacht, als die Fliegen kamen. Und ein weiteres Glied in der Kette
schloß sich.
     
    ●
     
    Tao Mang, der
Besitzer der Raubtiere, wälzte sich in seinem Bett. Sorgen hinderten ihn am
Schlaf. Die Einnahmen waren wieder nur mäßig gewesen, sie reichten kaum aus, um
das Futter für die Tiere zu beschaffen.
    Der greise
Chinese, der seit vielen Jahren mit seinen Tieren umherreiste, seufzte und
drehte sich auf die andere Seite. Ein metallisches Geräusch schreckte ihn auf.
Eine massive Tür quietschte schwer in den Angeln.
    Tao Mang war
noch ein wenig benommen, er döste im Halbschlaf vor sich hin, ehe er begriff,
woher dieses Geräusch kam.
    Vom Käfigwagen!
Sultan, der gefährliche Löwe, rumorte in seinem Käfig. Er warf sich gegen die
Gitter und brüllte.
    Und dann war
da wieder dieses Knirschen. Es krachte, als ob Sultan die Gitterstäbe seines
Gefängnisses sprengen wolle.
    Tao Mang warf
die Zudecke zurück.
    Irgend etwas
stimmte hier nicht. Er mußte nachsehen. Unruhe erfüllte ihn und trieb ihn aus
dem Wohnwagen. Er machte sich nicht erst die Mühe, ein Jackett oder einen
Mantel über sein graues,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher