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023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut
Autoren: Larry Brent
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aus, als hätte keiner von uns das große Ziel erreicht«, setzte Howard
hinzu, und seine Stimme klang nach der ersten Überraschung ein wenig gefaßter.
    Tschins
Gesicht wirkte hart, unpersönlich und leblos wie eine Maske. Die schmalen Lippen
bewegten sich kaum, als er jetzt sprach. »Ich bin weiter als du, Howard. Du
bist mir nur in einer überraschenden Kleinigkeit zuvorgekommen, es ist dir
gelungen, eine Stunde vor dem großen Coup Professor Wang zu entführen, nicht
wahr? Ich habe die ganze Stadt nach ihm abgesucht, aber ich habe ihn nicht
gefunden. Wang ist noch in der Stadt, daran gibt es keinen Zweifel. Und du
wirst mir jetzt sagen, wo er sich befindet, Howard. Wo hast du ihn versteckt?«
    »Du glaubst
doch selber nicht, daß ich das verraten werde? Wang ist meine Sicherheit.«
    Tschin
grinste. Mit einer lässigen Bewegung winkte er einen seiner beiden Begleiter in
den Lichtkreis vor dem hohen Arbeitstisch. Reagenzgläser blinkten. In
birnenförmigen Glasbehältern wurden farbige Flüssigkeiten aufbewahrt. Auf einem
Gestell zwischen dem Kistenstapel und dem Arbeitstisch standen große Behälter,
in denen ebenfalls die dickflüssige Farbe lagerte.
    »Wir haben
unsere Mittel, Howard! Mittel, wie sie Professor Wang entwickelt hat.
Vielleicht hast du schon davon gehört.«
    Und mit
diesen Worten trat Kon Lun an Tschins Seite. Ohne die Waffe zu senken, zog Kon
Lun mit der anderen Hand eine hohe, schmale Spraydose aus seinem Jackett.
    »YP-300«,
erklärte Tschin kalt lächelnd. »Der Stoff, der eine normale Stubenfliege zu
einer Bestie werden läßt, sie werden dadurch so gefährlich und so tödlich wie
ein Schwarm Piranhas, Howard. Du hast bestimmt schon Leichen gesehen, die durch
einen gereizten Fliegenschwarm angefallen wurden, nicht wahr?«
    Sean Howard
schwitzte.
    »Wir machen
es nicht ganz so schlimm. Schließlich sollst du uns noch etwas erzählen können.
Ich kann mir vorstellen, daß es deine Zunge lösen wird, wenn die ersten
Plagegeister auf deinem Gesicht herumkriechen, wenn sie sich nicht verscheuchen
lassen.« Tschin lachte, daß es durch das Kellergewölbe dröhnte.
    Die beiden
Gegner standen sich gegenüber, nur der Arbeitstisch trennte sie voneinander.
    Und Professor
Wang wurde stummer Zeuge. Tschin zuckte die Achsel, während seine kalten Augen
Howard und dessen muskulösen kahlköpfigen Begleiter musterten. »Weißt du,
Howard, eigentlich ist es schade, daß sich unsere Wege von einem bestimmten
Zeitpunkt an trennten. Wir waren beide daran schuld, jeder wagte mehr als der
andere, und so wurden wir zu Gegnern. Wer der Stärkere ist, das wird sich ganz
zum Schluß herausstellen. Und dieses Ende scheint unmittelbar bevorzustehen.
Wenn ich die Formel des Gegenpräparates besitze, kann nichts mehr schiefgehen,
Howard. Meine Leute und ich sind immun gegen die Fliegen, die ich von diesem Zeitpunkt
an planmäßig und ohne Bedenken überall einsetzen kann. Ich kann die ganze Stadt
mit YP-300 vernebeln und eine Macht ausüben, die du dir mit deinem Spatzenhirn
gar nicht vorstellen kannst. Du hättest dich erst um die Unterlagen und um die
Behälter kümmern sollen, in denen das YP-300 aufbewahrt wurde. Wang hatte erst
in zweiter Linie Bedeutung.«
    »Aber diese
Bedeutung ist nun, nach deinem vorwitzigen Vorgehen, größer geworden«, konnte
sich Howard nicht verkneifen zu sagen. Er lachte rauh. »Ich hätte manches
anders angefangen, wenn dein Vorstoß mich nicht derart überrascht hätte«, stieß
er hervor.
    »Wir haben
beide Dreck am Stecken«, erwiderte der Chinese. »Dies allein ist die Tatsache,
weshalb dir die Hände gebunden waren. Du konntest der Polizei keinen Tip geben,
du konntest gar nichts unternehmen – weil du dann sofort mit in den Schmutz
gezogen worden wärst. – Aber ich bin nicht hierhergekommen, um ausgedehnte
Diskussionen zu führen. Fangen wir endlich an, Kon Lun!«
    In diesem
Moment handelte Sean Howard, kaum, daß die Worte seines Widersachers verklungen
waren. Er handelte mit dem Mut der Verzweiflung. So oder so war er verloren,
aber er setzte alles aufs Spiel.
    »Licht aus,
Yang!« brüllte Howard. Er warf sich in dem Augenblick gegen den Arbeitstisch,
kippte ihn um, ließ sich zu Boden fallen, rollte sich herum und kam in die Nähe
des Kistenstapels. Drei, vier Schüsse peitschten auf. Howard riß seine Pistole
heraus, schoß in die Richtung einer Mündungsflamme. Ein Schrei ertönte. Er
hatte getroffen.
    Yang, der
kahlköpfige Muskelprotz, wütete wie ein Berserker und
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