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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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der Telefongesellschaft anzuzapfen. Vielleicht können wir auf diese Weise feststellen, ob aus der Stadt oder von auswärts angerufen wird«, schlug ich vor.
    Aber Frank schüttelte den Kopf.
    »Ich bekomme hier die schriftliche Genehmigung nicht so schnell, es können Tage vergehen.«
    »Gut. Ich habe eine andere Idee. Wo sitzt Jim Slaker? Hier im Gefängnis von Fort Worth, in Dallas oder in Huntsville?«, fragte ich.
    »Noch in Fort Worth.«
    »Okay. Der Kidnapper oder der Bandenchef, in dessen Auftrag der Kidnapper arbeitet, ruft heute Abend wieder an. Du lässt das Gespräch auf Band aufnehmen. Dale nimmt das Gerät mit ins Gefängnis und lässt es Jim Slaker Vorspielen. Vielleicht kennt er die Stimme.«
    Narrow nahm meinen Vorschlag an. Er versprach, alles zu organisieren.
    Ich verabschiedete mich von ihm, ging zum Hotel Montreal und holte meinen Jaguar: Mit einem lässigen Gruß fuhr ich an der Glaskabine des Parkwächters vorbei und zischte los.
    Auf dem kürzesten Weg verließ ich Fort Worth. Es waren knappe dreihundert Meilen bis Port Lavaca.
    Als ich den Highway 81 erreicht hatte, drehte ich auf. Mein Jaguar huschte wie ein Schatten über die Betonpiste. Nach vierzig Minuten tauchten vor mir die Häuser von Waco auf.
    Die Stadt schien gegen halb elf abends schon zu schlafen. Nur vor einigen Lokalen trieben sich noch Burschen herum. Hinter Waco fuhr ich auf den Highway 77, der über Rockdale nach Victoria führt.
    Wenige Meilen hinter Waco tauchten in meinem Rückspiegel die Scheinwerfer von zwei Personenwagen auf. Ich beschleunigte mein Tempo. Die Tachonadel zitterte auf 90. Die Wagen blieben mir auf den Fersen.
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal und hielt mich scharf rechts. Nach wenigen Sekunden schossen die beiden Wagen an mir vorbei. Es waren ein Chevy und ein Thunderbird. Als sie mich überholt hatten, drosselten sie ebenfalls ihr Tempo. Von hinten näherte sich mit großer Geschwindigkeit Auto Nr. 3. Dieser Wagen fuhr ohne Licht.
    Ich saß in der Falle. Die beiden Wagen vor mir fuhren jetzt nebeneinander. Die Straße war jetzt so schmal, dass keine drei Autos nebeneinander fahren konnten. Wagen Nr. 3 schob sich dichter an mich heran.
    Ich trat auf die Bremse. Der Mann hinter mir reagierte sofort.
    Ich trat wieder auf das Gaspedal. Der Jaguar schoss vorwärts.
    Im gleichen Augenblick heulte auch der Motor des Wagens Nr. 3 auf.
    Die Straße machte einen Knick nach links. Ich verlor die beiden Wagen vor mir aus den Augen. Obgleich ich scharf nach beiden Seiten Ausschau hielt, war kein Feldweg zu entdecken, in den ich ausscheren konnte. Ich schaltete meine Scheinwerfer auf Fernlicht.
    Als ich um die Kurve schoss, erfassten die Strahlen das Hindernis. Die Burschen hatten ihre Wagen quer über die Fahrbahn gestellt. Die Wagen waren leer.
    Noch trennten mich zweihundert Yards von der Blechschranke. Blitzschnell überlegte ich. Ich ließ den Wagen Nr. 3 hinter mir nicht aus den Augen. Das Auto folgte mir in einem Abstand von zwanzig Yards.
    Ich gab Gas. Mein Motor brüllte auf. Die Wagenbarriere kam rasend schnell näher. Gleichzeitig verringerte sich der Abstand zwischen mir und Fahrzeug Nr. 3.
    Siebzig Yards vor dem Hindernis stemmte ich mich gegen das Steuer und zog die Handbremse langsam hoch.
    Der Fahrer Nr. 3 starrte auf meine Bremsleuchten. Aber sie leuchteten nicht auf, da ich die Handbremse gezogen hatte. So schoss der Wagen - es war ein Buick - auf mich zu. Jeden Augenblick erwartete ich den Zusammenstoß, das Scheppern und Krachen von Metall. Ich erkannte im Rückblickspiegel das Gesicht des Buickfahrers. In letzter Sekunde bremste er.
    Blitzschnell trat ich das Gaspedal durch. Der Buick hinter mir schleuderte.
    Zehn Yards vor dem Hindernis riss ich das Steuer nach links. Zwischen zwei uralten Pappeln sprang der Jaguar über einen Graben. Vor mir tauchte die Silhouette eines hohen Drahtzaunes auf. Ich duckte mich hinter das Steuer. Mit Vollgas brach ich durch den Maschendraht.
    Im Rückspiegel sah ich, dass sich der Buick ein paar Mal um seine Achse drehte und dann mit dem Kofferraum gegen das Hindernis prallte.
    Plötzlich sah ich den Buick auf dem Thunderbird liegen.
    Ich bremste scharf. Vor einer alten Eiche kam mein Wagen zum Stehen. Ich stieß die Tür auf und ließ mich auf den Boden fallen. In das Scheppern der Wagen mischte sich das trockene Gebell einer Maschinenpistole. Offenbar war mir die Salve zugedacht.
    Der Bursche mit der Maschinenpistole hatte wenig Übung. Die Garben lagen zu hoch.
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