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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt
Autoren: Jason Dark
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Vampiro-del-mar und Xorron blieben ruhig. Irgendwie teilnahmslos schauten sie über das Wasser, aber ich wußte, daß sie jede Kleinigkeit registrierten. Würde Myxin springen?
    Alles deutete darauf hin. Der kleine Magier hatte keine Chance gesehen, er wollte sich für Kara opfern. Als ich daran dachte, begann mein Herz noch schneller zu schlagen, und die Kehle schien mir von unsichtbaren Händen zugeschnürt zu werden.
    »Es hat keinen Sinn, noch zu zögern. Spring, du verdammter Zwerg!« schrie Dr. Tod. »Dann hast du es hinter dir!«
    Myxin nickte. Ich sah, wie sich sein Kopf ruckend bewegte. Danach hob er die Arme, wie jemand, der sich mit einem Kopfsprung in die Fluten stürzen wollte. Im nächsten Augenblick stieß Myxin einen wilden Schrei aus und drückte sich ab…
    ***
    Ich hatte damit gerechnet, daß der kleine Magier springen würde, aber nicht so, wie er es tat.
    Myxin warf sich nicht auf das tödliche Wasser zu, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Nach hinten und gleichzeitig zur Seite.
    Die Hände hielt er hoch, dabei leicht gebogen und die Finger gespreizt. Sie zeigten in verschiedene Richtungen, und das wollte der kleine Magier auch.
    Aus der linken Hand zuckte ein hellgrüner Blitzstrahl, der genau auf Lady X gezielt war und sie auch traf.
    Aus der rechten Hand wischte ebenfalls ein Strahl. Er hieb in den Körper von Dr. Tod, der davon völlig überrascht wurde und die Übersicht verlor.
    »Johnnn!«
    Es war ein wilder auffordernder Kampfschrei, den Myxin ausstieß, aber er hätte ihn sich sparen können. Ich wußte auch so, worauf es ankam.
    Lady X hatte ich fallen sehen. Ich wußte nicht, wie schwer sie getroffen und ob es ihr gelungen war, den Magiestoß auszugleichen, mich interessierten nur Kara und Dr. Tod. Auch Xorron und Vampiro-del-mar starteten. Beide ohne einen ausdrücklichen Befehl, denn sie sahen, was sich hier abspielte und daß sich das Blatt langsam wendete. Da ich um das Schwimmbecken herum mußte, verlor ich wertvolle Sekunden. Zeit, die Morasso nutzen konnte. Er kam auch wieder auf die Beine, wobei er nach dem Würfel des Unheils greifen wollte.
    Ich hatte die Beretta gezogen, feuerte im Laufen und drückte mir selbst die Daumen, daß ich das Ziel nicht verfehlte. Das Krachen meiner Beretta war lauter als Morassos Schreie.
    Er war schon wieder soweit, daß seine Hände den Würfel berührten, als die ersten beiden Geschosse dicht neben dem Würfel auf die Fliesen klatschten und als Querschläger davonheulten.
    Das dritte Geschoß traf den Würfel.
    Er hieb genau in eine Seite hinein, und ein Blitzstrahl löste sich, der in die Decke fuhr, wo er einen regelrechten Riß hinterließ.
    Morasso zuckte zurück. Er öffnete dabei den Mund und heulte wie eine Sirene.
    Wieder feuerte ich. Diesmal jedoch zu überhastet. Ich traf weder den Würfel noch Solo Morasso. Das Geschoß wurde an einer Wand plattgedrückt.
    Eine Ecke des Beckens übersprang ich, schwebte für den Bruchteil einer Sekunde über dem Wasser, kam wieder auf den Fliesen am Rand auf und wäre fast in einer Wasserlache ausgerutscht und hingefallen. »John!«
    Kara schrie in höchster Not.
    Als ich herumfuhr, sah ich den Grund. Dr. Tod hatte sich halb aufgerichtet und hechtete auf den Hebel zu, um ihn herumzulegen…
    ***
    Morasso schaute genau in den Mündungsblitz.
    In geduckter Stellung stand ich da und hatte geschossen. Diesmal fehlte ich nicht, und ich sah noch sein wie im Wahnsinn verzerrtes Gesicht, bevor das silberne Geschoß in seinen Schädel hieb.
    Ein mörderischer Schlag traf ihn. Morasso riß die Arme hoch, die Finger hatten den Hebel nicht mehr berührt, denn meine Kugel war schneller gewesen.
    Die Winde mit dem Flaschenzug befand sich dicht am Boden. Auch Dr. Tod hatte sich dort zwangsläufig aufhalten müssen, nun erhielt er die Quittung.
    Meine Kugel stieß ihn zurück.
    Er wollte sich trotz des Kopftreffers abstützen, aber er schaffte es nicht mehr. In einer letzten verzweifelten Bewegung riß er den Würfel des Unheils an sich, und mit ihm zusammen verschwand er in dem mit Piranhas gefüllten Becken.
    Fast stockte mir der Herzschlag.
    Dann waren die Tiere zur Stelle. Das Wasser gischtete, schäumte, brodelte - und ich hörte einen wilden, mächtigen Schrei.
    Es riß mich herum. Xorron hatte ihn ausgestoßen.
    Der weiß schimmernde Körper des Monstrums befand sich in Bewegung. Mit Riesenschritten hatte Xorron den Beckenrand erreicht und stürzte sich in die Fluten. Er wollte seinen Herrn und
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