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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt
Autoren: Jason Dark
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Kreide steckte in meiner Tasche, mehr hatte ich nicht.
    Und Myxin war nur auf sich selbst und seine magischen Kräfte angewiesen, die er einsetzen konnte. Würde es reichen?
    »Was steht ihr da herum?« höhnte Dr. Tod. »Los, kommt!«
    Diesmal sprach er nicht über Lautsprecher, er hielt sich im Nebenraum auf.
    An den Monitoren gingen wir vorbei. Von dort aus waren es nur wenige Schritte bis zum Durchlaß.
    Wir übertraten die Schwelle und blieben dicht dahinter wie angewurzelt stehen.
    Man erwartete uns.
    Und Dr. Tod hatte alles aufgeboten, was in seiner Mordliga noch Rang und Namen hatte…
    »Herzlich willkommen«, sagte er mit beißendem Spott und deutete selbst eine Verbeugung an…
    ***
    Da standen sie nun!
    Ganz links Xorron, der Herr der Zombies und Ghouls. Eine unheimliche Gestalt mit einer milchigen Haut, durch die dunklere Knochen schimmerten.
    Xorron hielt keine Waffe in den Klauen, aber er selbst war Waffe genug.
    Nicht weit entfernt und am Rand eines viereckigen Pools hielt sich Vampiro-del-mar auf. Ein uralter Vampir und Herrscher über die legendären roten Vampire, die ich ebenfalls kennengelernt hatte. Vampiro-del-mar war eine Gestalt des Schreckens. Eingehüllt in Lumpen und nach Moder und Grab stinken. Sein Gesicht zeigte Pusteln und Beulen, das Haar war verfilzt, wie ein Netz hing es zu beiden Seiten seines gewaltigen Schädels nach unten. Am gefährlichsten waren seine beiden Vampirzähne. Noch nie im Leben hatte ich so lange Hauer gesehen, die mich schon an die eines Säbelzahntigers erinnerten. Wieder ein Stück weiter stand Lady X. Eine Frau wie ein Eisblock. Bleich das Gesicht, von einer maskenhaften Starre. Wie immer war sie in Leder gekleidet und hielt ihre Maschinenpistole fest. Sie selbst hatte Lupina, die Königin der Wölfe, getötet, weil die Räson der Mordliga es so verlangte.
    Die ehemalige Terroristin und jetzige Vampirin hatte sich voll auf die Seite Solo Morassos geschlagen. Dr. Tod selbst sah aus wie immer. Grau der Anzug und fast grau auch die Haut seines starren Gesichts, in dem sich so gut wie nichts bewegte.
    Ein Typ wie ein Eisblock. Kalt, brutal, unnahbar! Dr. Tod wollte das Grauen, wollte die Macht, wollte herrschen. Trotz zahlreicher Rückschläge hatte er nie aufgegeben und würde auch nicht aufgeben, denn es war ihm gelungen, abermals einen heißen Trumpf in seine Hände zu bekommen. Kara, die Schöne aus dem Totenreich! Sie lebte noch, aber es sah so aus, als hätte sie keine Chance mehr, den nächsten Tag zu erleben. Man hatte sie über das Becken gehängt. Eine Schlinge war unter ihren Achseln durchgezogen worden und hielt sie fest. Ihre Füße schwebten dicht über der Wasseroberfläche, und was ich innerhalb des Pools sah, war nicht dazu angetan, meinen Optimismus zu steigern.
    Fische tummelten sich im Becken.
    Kleine, silbrig schimmernde Jäger. Gefährliche Beißer und Nager, die ihre Heimat in den tropischen Gewässern des südamerikanischen Kontinents hatten.
    Piranhas!
    Und ich brauchte nur auf Kara zu schauen, um zu wissen, was Dr. Tod mit ihr vorhatte.
    Myxin hatte dies natürlich auch bemerkt. Ich hörte ihn aufstöhnen. Er konnte sich kaum noch bezähmen. Unsere Chancen standen nicht nur schlecht, sie waren sogar mehr als mies. Es schockte mich nicht einmal, daß die Mündung der Maschinenpistole auf mich zielte, ich hatte nur Blicke für Dr. Tod und Kara. Morasso stand nahe dem Gerüst, an dem die Schöne aus dem Totenreich hing. Es kostete ihn nur eine Handbewegung, dann konnte er den teuflischen Mechanismus in Gang setzen.
    Noch genossen unsere Gegner den Schreck, der uns in den Klauen hielt. Sie lächelten spöttisch, bis auf Xorron und Vampiro-del-mar. In Xorrons Gesicht rührte sich nichts, während der Supervampir seine Zähne zeigte. Da uns niemand aufgefordert hatte, stehenzubleiben, gingen wir einfach weiter, bis wir den Rand des Beckens erreicht hatten und Solo Morasso ein »Stopp« schrie. Wir standen still.
    »Es ist noch gar nicht so lange her, daß wir uns gegenübergestanden haben, Geisterjäger«, sagte Morasso.
    »Erinnerst du dich? Vor den Stufen des Throns, auf dem der Spuk seinen Platz hat. Damals wolltest du mir den Nagel zwischen die Augen rammen, doch das hat nicht geklappt, denn Xorron rettete mich im letzten Augenblick.«
    O ja, ich erinnerte mich nur zu gut an die verdammte Szene. Fast hätte ich Morasso gehabt. So nahe wie nie war ich an ihn herangekommen. Im Vorhof der Hölle hatte ich mich mit fast der gesamten Mordliga
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