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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blaussec, »war sein Fehler, Zamorra… Er unterschätzte Merlins Stern…«
    Zamorra kniete über dem Mann, der aus mehreren Einschußwunden blutete. Er würde sterben. Jede Hilfe kam für ihn zu spät. Selbst der geschickteste Arzt konnte ihn nicht mehr retten. Die Kugeln, die vor vielen Stunden Clement Ferrac auf ihn abgefeuert hatte, steckten mitten im Leben. Nur die Macht des Schwarzen Druiden, der den Körper des Grafen beherrschte, hatte ihn bis jetzt am Leben erhalten.
    Aber der Schwarze Druide existierte jetzt nicht mehr.
    Er hatte vergessen, daß Merlin der Schöpfer der Zauberscheibe war. Und Merlin hatte damals bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Als der Schwarze es einsetzte, um Zamorra damit zu töten, wandte es sich gegen ihn und vernichtete ihn.
    Jetzt hing es wieder um Zamorras Hals und lag vor seiner Brust. Es schimmerte stumpf, und Zamorra wußte, daß es sehr viel, wenn nicht alle Kraft verloren hatte. Tage, Wochen, Monate… Wie lange würde es brauchen, um sich davon wieder zu erholen? Zwei Superanstrengungen kurz hintereinander…
    Zamorra lächelte verloren. Schrieb er dem Amulett schon menschliches Verhalten zu?
    Er sah zu den anderen hinüber. Da standen sie, umringten ihn und den sterbenden Grafen. Teri, deren Gefängnis im gleichen Moment zerflattert war, als der Schwarze Druide starb, Nicole, die sich von Biß und Silberstab erholte und von Gryf gestützt wurde, der eine mittelprächtige und buntschillernde Beule zur Schau stellte.
    Auch die Riesenratten existierten seit dem Ende des Schwarzen nicht mehr…
    Was ist mit Raffael? fragte Zamorras Blick.
    Er lebt, gab ihm Gryf mit einem Kopfnicken zu verstehen. Er ist sehr schwer angeschlagen, aber er überlebt es. In ein paar Tagen ist er wieder auf dem Damm, strahlte er einen beruhigenden Gedankenimpuls ab.
    Aber der Graf würde das nicht mehr erleben. Das Leben floh zusehends aus ihm.
    »Zamorra«, murmelte er. »Ich… ich muß Ihnen noch etwas sagen.«
    Zamorra beugte sich dicht über ihn.
    »Der Schatz«, flüsterte der sterbende Graf. »Ihr Diener, wenn er noch lebt… kann Ihnen das Versteck zeigen… ich brachte den Schatz ins Château Montagne… er ist wertvoll, viele Milliarden…«
    Er unterbrach sich und hustete.
    »Er ist jetzt ungefährlich«, fuhr er fort. »Der Fluch ist von ihm genommen. Ganz normaler Schmuck… Juwelen… ich habe keine Verwendung dafür und keine Erben… behalten Sie ihn, Zamorra… tun Sie damit, was Sie tun müssen…«
    Zamorra nickte.
    »Ich werde es in Ihrem Sinne tun, Graf«, sagte er leise. »Victor, Sie waren der treueste Diener, den Merlin haben konnte.«
    »Ich… danke Ihnen…«, keuchte der Graf und schloß die Augen.
    Zehn Minuten später erloschen seine Gedanken. Victor de Blaussec war tot.
    ***
    Am Tag darauf rief Professor Zamorra die de Blaussec-Stiftung ins Leben, mit einem Kapital von siebenunddreißig Milliarden Francs, repräsentiert durch den Dämonenschatz, der jetzt magisch neutral war. Die de Blaussec-Stiftung hatte zum Inhalt, Opfer schwarzmagischer Praktiken finanziell zu unterstützen sowie den Kampf gegen die Schwarze Familie und andere Dämonen, kurzum gegen das Böse an sich, zu fördern. Das Startkapital erschien ein vielversprechender Anfang. Denn niemand wußte besser als Zamorra, welche Unsummen dieser immerwährende Kampf verschlang, und in welches Elend Menschen gestürzt wurden, die durch dämonische Eingriffe Angehörige oder ihre Existenzgrundlagen verloren.
    Er konnte sich, wenn er es sich recht überlegte, keinen besseren Verwendungszweck für den ehemaligen Dämonenschatz vorstellen…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 228 »Ratten-Tanz«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 182 »Der Seelenfresser«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 228 »Ratten-Tanz«
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