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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide
Autoren: Werner Kurt Giesa
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winkte ab. »Egal. Du bist erpreßbar, und wir mit dir. Oder möchtest du riskieren, daß Nicole etwas geschieht?«
    »Nein«, sagte Zamorra gepreßt. »Aber wir können auch nicht zulassen, daß dieser Druide unangefochten bleibt.«
    »Also müssen wir blitzschnell zuschlagen. So schnell, daß er keine Chance hat, Nicole etwas anzutun. Der Haken dabei ist, daß er mit einem Angriff rechnet.«
    »Wir könnten ein magisches Dreieck bilden«, schlug Zamorra vor.
    Gryf schüttelte den Kopf. »Geht nicht«, wandte er ein. »Wir sind nicht gleich stark. Du bist zu schwach, Zamorra, und das zerbricht das Dreieck sofort. Anschließend rollte er uns auf, ehe wir uns von dem Schock erholen konnten. Du vergißt, daß du das Amulett nicht mehr hast, mit dem du mit unseren Druiden-Kräften gleichziehen könntest.«
    »Was schlägst du denn vor?«
    Gryf klopfte die Pfeife aus. »Der Tabak schmeckt heute einfach nicht«, sagte er. »Ob es an diesem verdammten Mondlicht liegt? Das bleicht das Kraut aus, und heller Tabak, den kannste inner Pfeife rauchen… äh, äh, verflixt, eben nicht! Himmel, was wollte ich eigentlich?«
    Er grinste Zamorra unbekümmert an. »Mann, lach doch auch mal wieder… gut. Du schnappst dir dieses befremdliche, olivgrün angestrichene Vehikel und fährst abgedunkelt zum Schloß hinauf. Du rumpelst über die Zugbrücke und in den Pflastersteinhof, läßt die Bremsen ein wenig laut werden und stürmst mit hohem Tempo in die Halle.«
    »Mit dem Erfolg, daß der Schwarze genau über meine Ankunft orienitert ist«, sagte Zamorra mißmutig.
    »Er liest deine Gedanken und weiß es ohnehin«, sagte Gryf gelassen. Er klopfte noch einmal kräftig mit der Pfeife gegen den Kotflügel des Geländewagens und schob sie dann in ein schmales Etui zurück. »Daß du kommst, bleibt ihm so oder so kein Geheimnis. Aber wenn du mit möglichst viel Randale kommst, so ein bißchen auf wütende Verzweiflung machst, dann ist er abgelenkt und konzentriert sich nur auf dich.«
    »Du wirst es nicht für möglich halten: ich bin wütend und verzweifelt«, behauptete Zamorra grimmig.
    »Nun beiß mich nicht gleich. In der Zwischenzeit tauchen wir beide nämlich still und heimlich auf. Versuche den Druiden ein wenig hinzuhalten und möglichst wenig zu denken. Denke einfach so geschraubt, als würdest du vor zweitausend Studenten eine Vorlesung halten. Das versteht nämlich eh keiner. Der Schwarze auch nicht. Teri und ich sehen uns derweil nach deinem Amulett um.«
    »Da gäbe es eine bessere Idee«, sagte Zamorra. »In meinem Arbeitszimmer befindet sich ein Safe, in dem sich diverse magische Waffen befinden…«
    »Darauf greifen wir zurück, wenn wir das Amulett nicht finden. Dann holen wir dich nämlich aus der Klemme und lassen dich den Safe öffnen. Die Kombination verrätst du uns besser nicht. Was ich nicht weiß, macht mich nicht kalt, oder so.«
    Zamorra nickte. »Einverstanden. Aber seid schnell und gründlich, und wenn's geht, befreit Nicole direkt mit.«
    »Ei freilich doch«, sagte Gryf. »Fahr los. Die Nacht ist kurz. Und mach möglichst viel Wirbel. Wir wollen es hier unten hören, als Angriffssignal.«
    Zamorra nickte.
    Er kletterte hinter den Fahrersitz des Wagens, drehte den Zündschlüssel und gab Gas. Der Wagen mahlte sich an der Uferböschung hinauf bis hoch zur Straße.
    Das kleine Zeltlager blieb hinter Zamorra zurück.
    Er begann, alle bewußten Gedanken auszuschalten und sich nur noch auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Aber immer wieder schob sich das Bild Nicoles in seine Gedanken.
    Er konnte und durfte nicht zulassen, daß ihr etwas geschah.
    Der Wagen jagte mit Höchstgeschwindigkeit dem Château entgegen.
    ***
    Der Befehl erreichte Raffael mitten im Schlaf. Von einem Augenblick zum anderen war er hellwach und lauschte den Anweisungen, die der Schwarze Druide ihm durch seine Gedankenkraft gab.
    Wie ein Roboter bewegte sich Raffael durch die Korridore des Schlosses und erreichte Zamorras Arbeitszimmer. Verblüfft blieb er stehen.
    Der zweifache Schock durchbrach für Sekunden den unheimlichen Zwang, der in ihm nistete.
    Da war ein Mann, -den er sofort wiedererkannte! Nicht nur an der Kleidung, die am rechten Arm böse zugerichtet war, sondern auch an der Körperhaltung. Das war sein alter Freund Clement Ferrac. Es gab keinen Zweifel. Und auf seinen Schultern saß ein riesiger Rattenkopf…
    Ich bin schuld! durchfuhr es Raffael. Ich habe ihm meine Hilfe verweigert , als er vor den Ratten floh - und jetzt ist
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