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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schwarze war da, hatte Gryf mit einem einzigen Sprung erreicht und schlug zu! Mit dem Amulett! Die Silberscheibe traf Gryf und fällte ihn wie einen Baum. Um ihn wurde alles schwarz. Daß er den Boden berührte, merkte er gar nicht mehr.
    »Und jetzt, Zamorra, mein Feind«, sagte der Schwarze Druide, »kommen wir zu dir!«
    ***
    Zamorra sah die Riesenratte auf sich zujagen. Er begriff nicht ganz, woher die Bestie kam, aber der Schwarze mußte sie wie ein Geschoß geschleudert haben. Die Ratte krallte sich an Zamorras Hemd fest und wollte zubeißen.
    Blitzschnell umschlang er sie mit seinen Armen und preßte sie so an sich, daß ihr Kiefer flach anlag und sie nicht zuschnappen konnte. Die dackelgroße Ratte begann mit allen Kräften zu arbeiten, um den Griff zu sprengen. Zamorra schrie auf, als die Krallen seine Haut zerkratzten. Er griff ins Fell des Ungeheuers, schleuderte es von sich.
    Die Ratte kam geschickt wie eine Katze auf allen vieren auf und kreiselte auf der Stelle herum, um ihn erneut anzuspringen.
    Schemenhaft sah Zamorra, daß drüben an der Sitzgruppe gekämpft wurde. Doch er hatte keine Zeit, darauf zu achten. Hinter ihm zerbarst klirrend die Glastür. Ein unglaublich schriller, nervenzerfetzender Ton stand im Raum, drohte Zamorras Trommelfelle zu zerstören. Er japste, schnappte nach Luft. Dieser schrille Schrei vermochte zu töten, wenn er lange genug währte!
    Doch er brach rechtzeitig ab.
    Zamorra sah die Ratte. Sie war verwirrt. Der hohe Ton machte auch ihr zu schaffen. Der Meister des Übersinnlichen handelte, ohne zu denken. Er packte zu und riß die Hellebarde aus den Eisenhandschuhen der Rüstung. Wie eine verlängerte Axt wirbelte er sie herum und traf mit dem Klingenblatt die Ratte, ehe sie erneut springen konnte. Das Biest verendete.
    Aber hinter Zamorra erklangen Pfeiflaute.
    Er fuhr herum.
    Da sah er sie.
    Sie kamen von draußen heran, die Ratten, durch die zerborstene Tür. Fünf, sechs, sieben der riesigen Tiere. Ihre Augen glühten in der Dunkelheit draußen, aber sie glühten immer noch unverändert grell, als sie ins Kunstlicht der Eingangshalle krochen.
    Des Schwarzen Druidens letztes Aufgebot? Sieben Ratten? Sieben, die magische Zahl!
    Spöttisches Lachen ließ Zamorra abermals herumfahren.
    Der Schwarze Druide kam heran. »Und jetzt, Zamorra, mein Feind, kommen wir zu dir!« hörte Zamorra ihn sagen. »Du kannst dir aussuchen, wie du sterben möchtest.«
    Zamorra sah ihn an. Er erkannte ihn.
    »Victor!« sagte er. »Der Graf de Blaussec! Sie?«
    Der Schwarze grinste höhnisch.
    »Nur sein Körper, mein Lieber. Ich geruhte ihn ein wenig zu übernehmen.«
    Zamorra starrte ihn an.
    »Du wirst sterben«, fuhr der Schwarze fort. »Sieh dich um. Du bist allein. Deine Helfer sind beide ausgeschaltet, sie können dich nicht mehr unterstützen. Dies ist meine Rache dafür, daß du in Morlaix meine kleinen Freunde ermordetest!«
    »Bestie«, flüsterte Zamorra. »Unmenschliche Bestie!«
    »Wie gesagt, du kannst es dir aussuchen«, fuhr de Blaussec fort. »Entweder werden die Ratten dich zerreißen, und du wirst keineswegs die Chance erhalten, als Wer-Ratte unsterblich zu werden. Wenn die zubeißen, ist es diesmal dein unabänderlicher Tod. Ich gebe dir keine Chance.«
    Fiepend kamen die Riesenratten näher.
    »Die andere Möglichkeit zu sterben ist diese hier«, sagte der Schwarze und zauberte etwas aus dem Ärmel seiner Kutte hervor. Zamorra erkannte sein Amulett.
    Noch einmal versuchte er, es zu rufen, es dem Schwarzen aus der Hand und zu sich fliegen zu lassen. Doch es gelang ihm nicht. War das Amulett wirklich so geschwächt?
    »Haha«, kicherte der Schwarze. »Siehst du: es wirkt nicht. Ich habe es unter Kontrolle! Du hast noch die Wahl, aber nicht mehr lange, bis du stirbst!«
    Zamorra sah wieder zu den Ratten. Noch rechnete er sich eine Chance aus. Wenn es ihm gelang, das Schwert aus der Rüstung zu nehmen… Es war handlicher als die Hellebarde, und…
    »Nun, die Bedenkzeit ist um«, sagte der Druide. »Fahr zur Hölle!«
    Er hob das Amulett. Entsetzt sah Zamorra, wie gut er damit umzugehen verstand! Er aktivierte es nicht durch einen Gedankenbefehl, sondern so, wie auch Zamorra es häufig tat: durch eine leichte Verschiebung der schwach erhaben geformten Hieroglyphen am Außenrand!
    Zamorra erstarrte. Das Amulett wandte sich wirklich gegen ihn?
    »Jetzt!« schrie der Schwarze.
    Und das Amulett - explodierte mit verheerender Gewalt…
    ***
    »Und das«, flüsterte Victor de
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