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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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hatte von ihrem Freund gerade vorher ein paar tausend Dollar geerbt, die sie dusseligerweise in einer Schublade der Kommode aufhob. Ich habe mich nicht darum gekümmert, aber ich möchte darauf schwören, daß Greedy Nelly die Flöhe geklaut hat.«
    »Waren Sie dabei, als die Polizei die Sachen holte?«
    »Nein, aber Nelly sagte uns das am nächsten Tag.«
    »Kannten Sie auch ihren Freund?«
    »Den habe ich nur zwei- oder dreimal von weitem gesehen. Er kam niemals nach oben, sondern holte sie an der Haustür ab. Lucy war nicht entzückt von ihm, aber er schwänzelte um sie herum, und dann hatte er plötzlich viel Geld. Lucy sagte, er habe in der Lotterie gewonnen.«
    Sie grinste anzüglich.
    »Eine schöne Ausrede, finden Sie nicht auch? Ich bin viel eher der Ansicht, er hat irgendein Ding gedreht.«
    »Jetzt will ich nur noch, daß Sie mir Lucys ehemaliges Zimmer zeigen.«
    »Aber gern.«
    Sie ging mit mir den Gang hinunter bis zur letzten Tür, und wir traten ein, ohne daß sie geklopft hatte. Zur Abwechslung war das Mädchen schwarzhaarig und komplett angezogen.
    »Hallo, Leila, darf ich dir meinen neuen Freund, Jerry, vorstellen?« lachte Ava.
    Leila besah mich von Kopf bis zu den Füßen und wieder zurück. Dann lächelte sie holdselig.
    »Ich habe ja immer gesagt, dein Geschmack ist gar nicht so schlecht. Hat er denn wenigstens Mäuse?« fragte sie ungeniert.
    »Durchsuchen Sie mich«, feixte ich, »Sie werden genau drei Dollar bei mir finden.«
    »Die das sagen, haben gewöhnlich das meiste Geld«, bemerkte Leila sachverständig. »Warum kommt ihr denn hierher, wollt ihr mich zum Lunch abholen?«
    »Wenn ich mit einem Mann zum Lunch gehe, so werde ich mich hüten, dich Luder mitzunehmen«, griente Ava. »Du gingest nämlich dann bestimmt mit ihm zum Dinner. Nein, Jerry wollte nur das Zimmer sehen, in dem Lucy früher gewohnt hat.«
    »Bitte, bedienen Sie sich, Jerry«, antwortete sie mit einladender Handbewegung. »Sind Sie ein alter Bekannter von ihr?«
    »Wie man es nimmt. Ich kenne sie sehr gut, obwohl ich sie nur einmal gesehen und niemals mit ihr gesprochen habe. Ich möchte wissen, wie sie mit Nachnamen hieß.«
    »Das weiß ich nicht. Sie war eben die rote Lucy, und wer seinen richtigen Namen nicht sagen will, der soll es bleiben lassen.«
    »Haben Sie hier im Zimmer irgend etwas gefunden, was ihr gehören könnte, irgendwelche Dinge, Briefe oder so etwas?«
    »Nicht das geringste.«
    Zu Leilas Enttäuschung ging ich, ohne sie zum Lunch eingeladen zu haben.
    »Und welches ist Mrs. Arbarnots Schlafzimmer?«
    »Das letzte auf der rechten Seite.« Dort fand ich denn auch, was ich gesucht hatte.
    Unter dem Bett standen zwei große Suitcases, die mit Wäsche und Kleidern vollgepackt waren. Hinter dem Schrank stand ein weiterer Koffer mit Schuhen, und unter diesem fand ich auch die blauen Tanzschuhe, die Lucy im »Goldenen Drachen« getragen hatte.
    Ava erkannte den Inhalt der drei Koffer als Lucys Eigentum, und dann begann sie in den höchsten Tönen auf Greedy Nelly zu schimpfen.
    Gemeinsam schleppten wir die drei Koffer nach draußen. Auch die silberne Garnitur auf Mrs. Arbarnots Frisiertoilette wurde als ehemaliges Eigentum Lucys identifiziert und einkassiert.
    Ich bedankte mich bei Ava und kehrte in Mrs. Arbarnots Wohnzimmer zurück.
    Die saß auf einem ihrer Sessel und hatte eine stählerne Acht um die Handgelenke.
    »Tut mir leid. Ich bin sonst nicht so grob mit Frauen«, meinte der Sergeant. »Aber sie war auf dem besten Weg, mir die Augen auszukratzen, und da war ich eben vorsichtig.«
    Ich faßte die Alte ins Auge und sagte: »Ich habe soeben einen Besuch in 'Ihrem Schlafzimmer gemacht, und was ich dort gefunden habe, können Sie sich denken. Was Sie da begangen haben, grenzt an Leichenfledderei und wird Sie ins Zuchthaus bringen.«
    Sie antwortete mit keinem Wort. Wahrscheinlich hatte sie sich inzwischen überlegt, daß das doch zwecklos sei. Der Sergeant telefonierte nach einem Wagen zum Abtransport der Gefangenen und der von ihr gestohlenen oder unterschlagenen Sachen. Jetzt erst begriff sie, was ihrer wartete, und sie begann zu heulen und zu jammern.
    Ich hatte keine Lust, mir das Theater weiter anzuhören und verkrümelte mich.
    leih hatte zwar nicht erfahren, wie Lucy hieß, aber dafür einiges andere.
    Ich hatte den Pack Dollarnoten gezählt und eine Quittung dafür ausgeschrieben, bevor ich ihn beschlagnahmte und mitnahm. Es waren über acht Grand, viel mehr, als man sowohl bei Mrs. Arbarnot
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