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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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als auch bei der roten Lucy hätte vermuten können. Aber ich war ja selbst dabeigewesen, als sie ihrem bebrillten Freund ein Päckchen aus der Brieftasche nahm, dessen Wert allein ungefähr zweitausend Dollar betragen hatte. Es sah wirklich so aus, als ob sich der Verdacht der kleinen Chinesin zu rechtfertigen beginne.
    Die Stadtpolizei hatte also das Vergnügen, einen neuen Mordfall zu untersuchen Eigentlich tat es mir leid, daß ich Ava nicht doch zum Lunch eingeladen hatte. Sie war nicht nur ein nettes Mädchen, sondern hätte eine Belohnung für ihre Auskünfte verdient gehabt. Na, was nicht war, konnte noch werden.
    Phil war nicht sonderlich erstaunt, als er von der Entwicklung der Sache erfuhr.
    »Ich habe schon die ganze Zeit über ein so merkwürdiges Gefühl gehabt, wenn ich an Lucys Unglücksfall dachte«, sagte er.
    »Du und deine Gefühle«, spottete ich. »Hast du auch ein Gefühl, wer Topsy und Turvy angestiftet hat, Tony zu ermorden und mit der Million über den Berg gegangen ist, ohne erwischt zu werden?«
    »Du wirst lachen, Jerry. Die Geschichte geht mir nicht aus dem Kopf. Zuerst hat dieser Grored uns die Show gestohlen, und jetzt ist Crosswing mit seiner ganzen Meute nicht in der Lage, den Hauptgangster aufzutreiben. Ich habe ihn erst heute morgen danach gefragt, und da wollte er mich vor Zorn auffressen.«
    »Auch mir geht diese Höllenschweinerei nicht aus dem Kopf. Du kannst mir’s glauben und du kannst es auch lassen. Ich habe heute nacht davon geträumt.«
    »Und was hat dir der Traumgott vorgegaukelt?« neckte mein Freund.
    »Ich habe Tonys Mörder, der auch die Million eingesteckt hat, entlarvt. Es ist natürlich Blödsinn, aber es war Mr. Roman, der sich so sehr um die Aufklärung bemüht hat.«
    »Der Gedanke ist nicht einmal so sehr abwegig«, sagte Phil. »Ich komme mir vor, als ob ich einen besonders guten Kriminalroman lese und fünf Seiten vor Schluß immer noch nicht genau weiß, wer der Mörder sei.«
    »Wer sagt dir, daß wir schon auf fünf Seiten vor Schluß angelangt sind. Es sieht verdammt so aus, als ob dieser Roman niemals zu Ende geht.«
    »Schön, Jerry, versuchen wir es noch einmal. Wir haben beide noch nicht mit Kay Trace und ihrem Verlobten, Martin Grored, gesprochen. Ich habe so das Empfinden, als ob sie alle beide etwas übersehen oder auszusagen vergessen hätten. Wollen wir?«
    »In Gottes Namen, aber ist das letzte Mal, daß ich mich damit befasse.«
    Vor dem Haus in der 73. Straße stand Kays grüner Sportwagen, und auf der Veranda saßen Mr. Trace, dessen Frau und Kay beim Kaffee.
    Kay hatte sich offensichtlich schon wieder vollkommen erholt. Ich mußte eingestehen, daß sie wirklich zum Verlieben hübsch war. Mrs. Trace dagegen machte in ihrer schwarzen Trauerkleidung, die sie ihres Stiefsohnes wegen trug, einen mitgenommenen und gedrückten Eindruck. Ich ging wohl nicht fehl in der Annahme, ihr Mann habe es immer noch nicht gewagt, ihr über Tony die Wahrheit zu sagen.
    ***
    »Hallo, Gentlemen!« begrüßte Mr. Trace uns. »Ich habe noch gar keine Gelegenheit gehabt, Ihnen für die Mühe zu danken, die Sie sich Kays wegen gemacht haben. Ich habe mir auch überlegt, daß Martin, das ist Mr. Grored, Kays Verlobter, wohi nie auf die richtige Idee gekommen wäre, wenn Ihre Ermittlungen und die Tatsache, daß Sie Mr. Roman ankurbelten, ihn nicht auf die richtige Fährte gebracht hätten.«
    Kay lächelte uns mit ihren blauen Augen an und meinte:
    »Dann sind Sie wohl die zwei G.-men, die…« Sie warf einen scheuen Blick auf ihre Mutter und schwieg.
    Wir begriffen, was sie hatte sagen wollen Mr. Trace stellte uns vor. Kay streckte uns die Hand hin und sagte: »Nennen Sie mich ruhig Kay. Ich werde Jerry und Phil zu Ihnen sagen. Unter diesen Namen sind Sie ja überall bekannt.«
    Wir bekamen Kaffee und rauchten Mr. Traces Zigaretten.
    »Ich hatte eigentlich niemals die Absicht, mich mit einem der Boys zu verloben«, sagte Kay im Laufe des Gesprächs, »aber dann habe ich mein Herz für Martin entdeckt. Wenn ein Mann eine Frau so liebt, daß er sich ihretwegen allein auf eine Rotte Gangster stürzt, so will das ja etwas heißen.«
    »Und wenn er dann auch noch eine halbe Million mitbringt, so heißt das noch viel mehr«, lächelte Mr. Trace.
    »Du bist ein Materialist«, neckte seine Tochter. »Ein Glück, daß Martin diese Erbschaft gemacht hat. Du wärest sonst imstande gewesen, ein Veto einzulegen, obwohl er mir das Leben rettete.«
    »Jedenfalls wünschen wir
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