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0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

0227 - Vier Killer kennen keine Gnade

Titel: 0227 - Vier Killer kennen keine Gnade
Autoren: Vier Killer kennen keine Gnade
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und nicht ein kleines Gebäude von fünf oder sechs Stockwerken. Wenn wir Pech haben, brauchen wir ein paar Stunden, bis wir ihn gefunden haben.«
    ***
    Sie hatten buchstäblich im Schweiße ihres Angesichts mit den großen Brechstangen gearbeitet, um die Straße unpassierbar zu machen. Gemeinsam hatten sie gewuchtet, um lockere Felsbrocken auszuheben und hinab auf die Straße stürzen zu lassen. Bis Chock Mortens endlich rief:
    »Genug, Jungs. Das muss genügen.«
    Da hatten sie sich auf den glutheißen Boden gleiten lassen und erschöpft um Luft gerungen, in dieser brütenden Hitze bedeutete jede kleinste Anstrengung eine ungeheure Strapaze. Und gar erst die harte Arbeit, die sie geleistet hatten, um einen künstlichen Steinschlag hervorzurufen.
    Keuchend lagen sie oben in der Felswand umher. Natürlich gaben sie sich Mühe, ein schattiges Plätzchen zu finden, aber viel war da nicht zu machen. Sie konnten froh sein, wenn es ihnen gelang, Schatten zu entdecken, in dem gerade der Kopf Platz hatte.
    Der Schweiß lief ihnen in Strömen aus allen Poren. Längst war ihre Kleidung durchnässt und klebte ihnen am Körper, als ob sie gerade erst aus einem unfreiwilligen Bad herausgeklettert wären.
    Slim Hoocers hielt die sechs Leinen der Hunde fest, nachdem er sich die Lederriemen einmal ums dicke Handgelenk gewickelt hatte. Die Hunde lagen flach auf dem Boden und hechelten. Jeder Einzelne von ihnen trug auf seinem Rücken einen kastenähnlichen Behälter, aus dem eine Antenne emporragte.
    Aber der Boss ließ ihnen nicht viel Zeit. Sie hatten sich erst wenige Minuten hingestreckt und ausgeruht, da rief Chock Mortens auch schon:
    »Los. Männer. Es wird Zeit. Slim und Bloyd, ihr versteckt euch da in der Spalte. Mit den ersten beiden Hunden.«
    Seufzend gehorchten die zwei Gangster. Cocky teilte auch die anderen ein. Er brauchte nichts mehr zu überlegen. Alles stand genau fest. Er war wochenlang in dieser Felswand herumgekrochen und hatte alles aus unzähligen Blickwinkeln begutachtet. So lange, bis er den Posten eines jeden einzelnen Mannes selbst mit geschlossenen Augen genau hatte bestimmen können. Er war von jeder Stelle, die er seinen Leuten zuweisen wollte, ein Dutzend Mal hinab geklettert auf die Straße und hatte dabei die Zeit gemessen. Er hatte es bei Sonnenschein und bei Nebel, bei Regen und bei starkem Wind probiert. Es gab einfach keine erdenkliche Möglichkeit, die er nicht vorher schon in Erwägung gezogen und geprüft hatte. Mochte geschehen, was auch immer geschehen wollte, für alles war eine Version seines Planes ausgedacht und in seinem Gedächtnis bereit. Wenn er alles in allem nahm, hatte er elf Monate Zeit auf die Vorbereitungen dieses Überfalles verwendet. Elf lange Monate, die ihm manchmal selbst zu lange vorgekommen waren. Aber dann hatte er sich immer wieder gesagt, dass selbst zwanzig Monate nicht zu viel Zeit wären. Denn selbst in fünf Jahren hätte er mit ehrlicher Arbeit kein Millionär werden können. Dieser Überfall aber sollte ihn zum Millionär machen.
    Anscheinend wissen auf dieser Erde nur die Kriminalbeamten und die Philosophen, dass es nichts gibt, was man vorher genau bestimmen kann, ohne den leisesten Rest von Unsicherheit. Mit Sicherheit aber wissen dies die Gangster nicht. Immer wieder geben sie sich der Illusion hin, man brauchte ein Verbrechen nur gründlich genug vorzubereiten, um mit Sicherheit Erfolg zu haben. Chock Mortens unterlag diesem verhängnisvollen Irrtum genauso wie alle anderen Gangster.
    Er schickte seine Leute mit den Hunden in die Stellungen, die er nach reiflicher Prüfung auserwählt hatte. Er fühlte sich seiner Sache absolut sicher. Es wunderte ihn selbst, dass er ein wenig aufgeregt war. Seiner Meinung nach bestand kein Grund dazu. Schließlich taten sie nur, was sie schon unzählige Male geübt hatten. Seine Aufregung rührte natürlich daher, dass sich in wenigen Minuten der Überfall abspielen sollte, für den alles so lange und gründlich geprobt worden war. Es war eben doch ein Unterschied, ob man eine Sache nur übungshalber durchexerziert oder ob es nun Ernst wurde.
    Chock Mortens hatte seine Stellung als Letzter bezogen. Zuvor hatte er noch einmal die Positionen der anderen geprüft. Er wollte nichts dem Zufall überlassen. Bloyd Paterson hatte er beinahe mit den Fäusten bearbeitet, weil der Junge die ihm angewiesene Position um vierzig Zentimeter weiter nach vorn verlegt hatte, wo es Schatten gab, während an Chocks Stelle erbarmungslos die
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