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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe
Autoren: Jason Dark
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sich gegen den Griff, sie schrie lauthals, das jedoch kümmerte den Dämon nicht.
    Er wollte sein Opfer und hatte es auch.
    Plötzlich verlor Shao den Kontakt mit dem Boden. Ihre Füße schwebten über der Erde, und das war genau der Moment, in dem Suko eingriff. Mit einem wahren Panthersatz hechtete er nach vorn und auf die beiden zu. Die Arme hatte er ausgestreckt, seine Hände waren gespreizt, er wollte Shao den Klauen des anderen entreißen.
    Der Chinese streckte seinen Körper. Er nahm fast Stromlinienform an, die Muskeln spannten sich, als würden sie jeden Augenblick explodieren. Und Suko schaffte es.
    Bevor der Dämon seine Freundin vollends in die Höhe reißen konnte, hatte die rechte Hand des Chinesen schon zugegriffen, und es gelang ihm, Shaos linken Knöchel zu umfassen. Er wollte sie den Krallen des Dämons entreißen, doch er dachte nicht mehr an das Öl, mit dem er Shao zuvor noch eingerieben hatte. Die Faust konnte er noch schließen, nur gelang es ihm nicht mehr, Shao festzuhalten. Der Chinese rutschte einfach ab, und er fiel abermals zu Boden, während Susanoo mit seinem Opfer freie Bahn hatte.
    Als Suko aus seiner liegenden Stellung heraus mit einem gewaltigen Sprung auf die Füße kam, da hörte er das grollende Lachen des entschwindenden Dämons.
    »Ich habe mein Pfand!« brüllte er. »Ich habe die, die von Amaterasu abstammt!«
    Und er lachte wieder dröhnend, während er sich noch höher in die Luft schraubte, wobei er die angststarre Shao mit sich zog.
    Suko kam auf die Füße. Er stand da als Verzweifelter. Tränen näßten seinen Blick. Die hilflose Wut, die Angst um Shao, das Wissen, nicht mehr eingreifen zu können, all dies brachte ihn fast um den Verstand.
    »Shaaaooo!« brüllte er den Namen seiner Freundin, wobei sich seine Stimme überschlug.
    Vielleicht hörte Shao ihn, vielleicht auch nicht, Völlig apathisch lag sie auf den Armen des geflügelten Wesens, der sie sogar nur mit einer Hand festhielt, während Shaos Arme nach unten baumelten und die Spitzen der Finger auf den Erdboden zeigten.
    Das Schwert hielt Susanoo in der linken Hand, es zeigte nach unten. Für Suko sah es so aus, als würde sie die Brust seiner geliebten Shao durchbohren…
    ***
    Ich umklammerte den Telefonhörer so hart wie ein Holzhacker den Stiel seiner Axt. Schweigend hörte ich mir an, was Suko zu berichten hatte, und ich merkte, wie mein Blut in Wallung geriet. Sukos Stimme entnahm ich, wie fertig er war. Einfach abgeschlafft, am Ende, und ich konnte ihn gut verstehen.
    Ich hörte seine Worte. Sie erzeugten in meinem Kopf ein Rauschen, wobei ich nicht einmal viel verstehen konnte. Suko hatte nichts mehr zuzusetzen, er war am Ende.
    »In welch einem Freibad steckst du?« fragte ich ihn.
    Tonlos sagte er mir den Namen.
    »Okay, halte die Stellung, ich komme rüber. Wie sieht es mit Waffen aus?«
    »Ich habe keine mitgenommen.«
    Das hatte ich mir gedacht. Mir wäre es nicht anders ergangen, Suko war da kein Vorwurf zu machen.
    Schnell legte ich auf und öffnete mit dem Zweitschlüssel Sukos Wohnung. Wo der Chinese seine Waffen aufbewahrte, das wußte ich. Es war kein Problem, Dämonenpeitsche, Beretta und Stab zu finden. Rasch nahm ich die Dinge an mich, während mir 1000 Gedanken gleichzeitig durch den Kopf schossen.
    Einer jedoch kristallisierte sich immer wieder heraus. Welche Verbindung bestand zwischen Shao und der Sonnengöttin? Deutlich war die Ähnlichkeit zu sehen, doch Shao war Chinesin, und die Sonnengöttin stammte aus Japan. Aber was wußte ich schon von diesen uralten Kulturen, die sich vielleicht im Laufe der Zeit vermischt hatten, wo Völker für die gleichen Götter nur verschiedene Namen hatten. Ich hatte einen Dämon als Ahnherrn in meinem Stammbaum gefunden, warum sollte es Shao nicht ebenfalls so ergehen?
    Möglich war alles, und ich hatte mich im Laufe der Jahre schon an die unheimlichsten, unwahrscheinlichsten Dinge gewöhnt. Warum nicht auch daran?
    Ich suchte ebenfalls meine Waffen zusammen. Nur mit der Beretta loszuziehen, das wollte ich auch nicht. Sogar ein leichtes Jackett zog ich mir über, dann fuhr ich nach unten in die Tiefgarage.
    Durch den frühabendlichen Verkehr kämpfte ich mich bis zum Freibad durch. Da gab es zwar einige Parkplätze, doch alle waren belegt. Ich stellte den Silbergrauen kurzerhand auf dem Parkplatz ab, der ansonsten nur Motor- und Fahrrädern vorbehalten war.
    Mit langen Schritten eilte ich auf den Eingang zu. Die Stimmen, die mir entgegenschallten,
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