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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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nickte Mr. High, »aber das is nun einmal nicht zu vermeiden. Als erste werden die Frauen vorgenommen. Bei denen ist die Überprüfung am einfachsten. Es kann sein, daß diese oder jene Gangsterfreundin darunter ist, aber nach den Aussagen unseres Gewährsmannes ist nie eine Frau in der Falschgelddruckerei gewesen. Wir können also ruhig alle Frauen und Mädchen laufen lassen, nachdem man bei ihnen eine gründliche Leibesvisitation gemacht hat, damit nicht etwa eine Frau die Platten wegbringt.«
    »Wollen wir uns überhaupt mit einem Ring zufriedengeben?« rief Richard Dickersfield, der in dieser Nacht diensttuende Einsatzleiter im Distriktsgebäude.
    Mr. High schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wir werden zwei Ringe um das Haus legen Der engste Ring wird ausschließlich von G-men gebildet. Diese Leute dringen von allen Seiten in das Gebäude ein, sobald der Befehl zum Einsatz gegeben ist Dieser Befehl wird aus einer grünen Rakete bestehen, die mitten auf dem Chatham Square in die Luft geschossen wird. Ein zweiter Ring wird in weitem Umkreis geschlossen. Dieser zweite Ring muß von der Stadtpolizei und der bereitgestellten Einheit der Staatspolizei gebildet werden. Er hat wie folgt zu verlaufen: Straßenmitte der Division Street bis zur Ecke der Chrystie Street, dort an der Hauswand entlang bis zur Ecke der Bayard Street, wieder an der Hauswand entlang bis zur Straßenmitte der Bowery und dort nach Süden bis zum Anschluß an die Division Street. Damit bleiben die Christie und die Bayard Street frei für den Verkehr. Die Bowery und die Division Street müssen an den entsprechenden Ecken für den Verkehr durch Umleitungen gesperrt werden. Ich wäre Ihnen dankbar, Captain Hywood, wenn Sie das unverzüglich veranlassen könnten. Im Vorzimmer steht das Telefon zu Ihrer Verfügung.«
    Während sich der riesige Captain der Stadtpolizei hinauszwängte, nahm die Einteilung ihren Fortgang. An hundert Kleinigkeiten mußte man denken. Falls die Gangster das Stromkabel des ganzen Blocks lahmlegten, mußten Standscheinwerfer in ausreichender Anzahl bereitstehen. Zwei Wasserwerfer sollten an geeigneten Punkten aufgestellt werden, damit sie eine eventuell auftauchende Menschenmenge zerstreuen konnten. In der Bowery mußte man leider immer damit rechnen, daß eine umstellte Gangsterbande von hinten her Hilfe erhielt durch Anwohner und randalierende Gruppen, die einfach die Polizei nicht leiden konnten und stets die Partei der anderen ergriffen.
    »Wo sollen die Rettungswagen und die Ärzte hin?« rief jemand, denn natürlich mußte auch daran gedacht werden, falls es bei einem möglichen Feuergefecht Verwundete geben sollte.
    »Wenn den Burschen mit einem Wagen ein Ausbruch gelingen sollte«, rief ein anderer, »welche Straßen müssen abgeriegelt werden? Wo sollen die zu einer Verfolgung in Frage kommenden Streifenwagen postiert werden?«
    »Welche Funkleitstelle übernimmt die Aktion? FBI oder Stadtpolizei?«
    »Weiß die Feuerwehr Bescheid, falls die Brüder ihren Bau in Brand stecken?«
    »Ist daran gedacht, daß sie vielleicht versuchen, über die Kanalisation zu entkommen?«
    »Sollten nicht auch die Dächer der gegenüberliegenden Straßenseite besetzt werden?«
    »Kann man nicht versuchen, vorher unauffällig die Anwohner zu evakuieren?«
    Fragen, Fragen, Fragen. Sie prasselten auf Mr. High herein wie ein Gewitterregen. Der Chef stand an seinem Schreibtisch und entschied schnell, ohne übertriebene Hast und in solchen Dingen tausendfach geübt Seine Anweisungen kamen knapp, präzise und ließen keine Zweifel offen. Unaufhörlich wurde telefoniert. Eine gigantische Maschinerie wurde in Bewegung gesetzt. Hundert kleine Rädchen mußten reibungslos ineinandergreifen, damit das Ganze seinen Zweck erfüllen konnte.
    Die Zeit verging. Ab und zu blickte der Chef auf die Uhr. Gleich darauf konzentrierte er sich wieder auf die Entscheidungen, die von ihm verlangt wurden. Er wußte nur zu gut, welche Verantwortung auf ihm lastete. Eine einzige falsche Disposition, einen G-man an den verkehrten Platz gestellt, könnte den Tod eines oder mehrerer Menschen bedeuten.
    Da man so gut wie nichts von den Gangstern selbst wußte, war es unmöglich, sich auf ihre besondere Mentalität einzustellen. Genau wie jeder einzelne Mensch hat auch jede Gruppe von Menschen ihre besonderen Eigenheiten. Die eine Gangsterbande schießt erfahrungsgemäß aus allen Knopflöchern um sich, sobald sie sich gestellt sieht. Die andere wieder versucht es jedesmal
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