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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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Lacher auf seiner Seite hat, ist man immer im Vorteil. Ich lauschte einen Augenblick. Aber von einem Summen war nichts zu hören. Sollte Springs uns etwa belogen haben? Sollten wir diesen ganzen Zauber völlig umsonst aufgezogen haben?
    »Zuerst die Frauen!« rief Phil, während ich noch meinen Gedanken nachging. »Wir fangen hier links an. Der Reihe nach an die Tür kommen! Halten Sie Ihre Ausweise bereit. Draußen stehen vier geschlossene Wagen mit Polizeibeamtinnen. Dort wird man Sie durchsuchen. Wer nichts zu verbergen hat, kann anschließend nach Hause gehen. Versuchen Sie gar nicht erst, Widerstand zu leisten. Wir haben richterliche Durchsuchungsbefehle in unbegrenzter Anzahl zur Verfügung, so daß wir ermächtigt sind, Ihren Widerstand notfalls mit Gewalt zu brechen!«
    Einige ›Damen‹ kreischten empört. Andere fügten sich still. Ein paar Männer wollten sich stark machen. Als wir ihnen die Pistolen entgegenhielten, zogen sie es doch vor, sich ins Unvermeidliche zu schicken.
    Allmählich kamen wir voran. Natürlich hätten wir gleich durch die Kneipe weiterstürmen können und in den Keller. Aber wir wollten erst so viel v/ie möglich die Bude von den harmlosen Kneipenbesuchern geräumt haben, bevor wir zur direkten Begegnung mit den Gangstern kamen. Es ist immer angebracht, freie Schußlinie zu haben, wenn die Gefahr besteht, daß es zu einem Feuergefecht kommt.
    Einmal sah ich in der Hintertür kurz das Gesicht eines erschrockenen Mannes auftauchen, aber er zog sich blitzartig zurück, nachdem er unsere Pistolen bemerkt hatte. Vielleicht war es einer der Gangster. Vielleicht sagte er jetzt den anderen Bescheid, daß es kein Entkommen mehr gab.
    Wir prüften Ausweise, notierten Namen und Adressen und durchsuchten die Männer. Ein paar konnten sich nicht ausweisen und wurden an die draußen bereitstehenden Kollegen weitergereicht. Man würde die Betreffenden vorläufig festnehmen und zum Distriktsgebäude bringen. Dort konnten sie dann ihre Angehörigen benachrichtigen lassen.
    Da wir genug Leute waren, ging es verhältnismäßig schnell. Wir brauchten höchstens zehn Minuten, bis wir die ganze Kneipe geräumt hatten. Nur hinter der Theke standen noch zwei Männer.
    »Da sind unsere Ausweise«, sagte der Ältere und hielt uns zwei Führerscheine hin.
    Ich winkte ab.
    »Nicht nötig! Darauf kommen wir später.«
    »Was — was soll das heißen?« stotterte er.
    »Ihr beide seid vorläufig festgenommen! Los, ab mit euch!«
    »Sie haben keinen Haftbefehl!« tobte der Ältere, bleich vor Wut oder vor Angst. »Das dürfen Sie nicht!«
    Es ist doch eigenartig, wie genau gerade die Gangster immer wissen, was die Polizei darf und was nicht. Ich tippte ihm mit dein Zeigefinger auf die Brust.
    »Doch, mein Sohn, wir dürfen. Erstens dürften wir Sie wegen Verdunkelungsgefahr auch ohne Haftbefehl vorläufig festnehmen und vierundzwanzig Stunden behalten, zweitens aber haben wir auch Haftbefehle in jeder Menge. Wir brauchen nur Ihre Namen einzusetzen, und der Fall ist geregelt. Also halten Sie uns nicht auf. Bill, bring sie raus zu den Wagen. Sofort ab mit ihnen zum Distriktsgebäude.«
    »Aye-aye, Jerry«, sagte der angesprochene Kollege und nahm die beiden Burschen in seine Obhut.
    Ich sah mich nach Phil um. Er stand bereits vor der Tür des Hinterzimmers.
    »Dann wollen wir mal!« sagte er.
    Ich nickte. Zusammen mit sechs Kollegen gingen wir den Weg, den uns Springs beschrieben hatte. Im Flur kam uns ein junger Bursche von vielleicht siebzehn oder achtzehn Jahren entgegen.
    Er stellte sich breitbeinig in den Flur, so daß wir nicht an ihm vorbeikonnten. Die Fäuste stemmte er in die Hüften. Er mußte sich ziemlich wichtig Vorkommen.
    »Was wollt Ihr hier?« fauchte er.
    »Die Ecken der Räume zählen«, sagte Phil. »Wir sind vom Amt für Eckenforschung. Jimmy, bringen Sie den Knaben raus zu den Wagen!«
    »Rühren Sie mich nicht an!« raunzte der Kerl und hob die Fäuste. »Ich schlage dich aus dem Anzug!«
    Jimmy Reads grinste breit.
    »Junge, ich kriege Angst«, sagte er. »Vor deiner Mutter. Sie wird mir Vorwürfe machen, wenn ich dich durchwalken müßte. Also komm schon!«
    Er wollte nicht. Achselzuckend griff Jimmy zu. Ein rascher Griff, eine schnelle Drehung — der Junge stieß einen schmerzlichen Schrei aus. Jimmy hatte seinen Arm auf gewohnte Weise auf den Rücken gedreht. Mit einem leichten Druck konnte er den Jungen jetzt zum Gehorsam zwingen. Wir ließen die beiden an uns vorüber und setzten
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