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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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als Verletzung bezeichnen wollen. Gib uns die Auskünfte, die wir brauchen, und wir lassen dich laufen, damit du dir einen kalten Gegenstand ins Genick legen kannst!«
    »Was wollt ihr wissen?«
    »Wann hast du Benny Melroy zum letzen Mal gesehen?«
    »Vor vier Wochen etwa?«
    »Habt ihr da noch zusammengearbeitet?«
    Er zögerte mit der Antwort. Ich fuhr ihn an: »Raus mit der Antwort! Glaubst du, wir hielten deine Pokerpartien für ehrlich?«
    Er schludkte seine Angst und einiges Blut hinunter.
    »Ja, wir haben miteinander gearbeitet, bis er plötzlich nicht mehr kam.«
    »Er erschien einfach nicht mehr im Golden Star?«
    »Ja, er ließ mich sitzen.«
    »Hast du nicht versucht, ihn zu finden?«
    »Doch, und ich traf ihn auch in einem Drugstore der 44th Street. Ein Mann war bei ihm, und er redete eifrig mit ihm. Als ich Benny ansprach, sagte er, ich solle verschwinden. Ihn interessiere der ganze Quatsch meiner Spielerei nicht mehr.«
    »Wie sah der Mann, in dessen Begleitung sich Melroy befand, aus?«
    »Das war ein großer Kerl mit krausen schwarzen Haaren. Er schien ’ne Menge Geld in den Taschen zu haben, denn er war verdammt gut angezogen.« Tricky Chuck dachte nach und setzte hinzu: »Ich glaube, er hieß Sid.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Nun, er fragte Melroy, wer ich sei, und Benny antwortete, ich sei ein ehemaliger Kumpan von ihm. Ja, er sagte: Das ist ein ehemaliger Kumpan von mir, Sid. - Daher weiß ich den Namen.«
    »Sagte der Mann etwas?«
    »Ja, ich solle mich zur Hölle scheren.«
    Tricky probierte, ob das Nasenbluten nachgelassen habe. Vorsichtig nahm er das Taschentuch weg.
    »Hast du dich nach dieser Begegnung nicht mehr um Melroy gekümmert?« Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich brauchte einen Mann, der mit mir arbeitete. Wenn Benny nicht mehr wollte, warum sollte ich ihm nachlaufen?«
    »Verdammt wenig, was du uns zu erzählen hast. Streng dein Spatzengehirn an und denke nach!«
    »Wendet euch doch an Lil Reeswen«, jammerte er. »Sie war doch bis zum Schluss Melroys Freundin. Sie muss besser wissen als ich, was er in der letzten Zeit getrieben hat.«
    »Lil Reeswen?« Mir war der Name fremd, und wir hatten nicht gewusst, dass Melroy überhaupt eine Freundin besaß. »Wo finden wir die Dame?«
    »Sie macht in der Show beim Hawaii Nightclub mit. Der Laden liegt in der West 18th Street. Die Hausnummer muss um zweitausend herum sein.«
    Ich überlegte. »Gut, du kannst dich trollen, Tricky«, entschied ich. »Solltest du Sid, Benny Melroys Begleiter, zufällig irgendwo sehen, so kannst du dir ein paar Blumen verdienen, wenn du das FBI anrufst.«
    »Vielen Dank, G-man«, flüsterte er und wischte in die Dunkelheit hinein davon. Ich wusste, er würde unter keinen Umständen anrufen. Er war froh, mit heiler Haut davongekommen zu sein, und er würde sich hüten, irgendein Risiko auf sich zu nehmen.
    ***
    Es war ungefähr Mitternacht, als wir vor der Tür des Hawaii Nightclub ankamen. Der Portier in einer verschlissenen, goldbetressten Uniform füllte den Eingang aus, sodass keine Maus an ihm vorbeikonnte. Er hatte ein zerschlagenes Boxergesicht. Aus kleinen verquollenen Augen musterte er uns misstrauisch. Er erkannte, dass wir viel zu nüchtern waren, um gute Gäste abzugeben. In diesem Nightclub schätzte man Gäste, die möglichst angetrunken aufkreuzten und Neppversuchen keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen vermochten.
    Der Portier holte Luft und machte sich noch breiter.
    »Überfüllt«, knurrte er. »Kein Platz, nicht einmal für einen echten Millionär.«
    »Auch nicht für einen kleinen FBI-Beamten?«, fragte ich sanft und hielt ihm den Ausweis unter die Nase.
    Ich weiß nicht, ob der Junge nicht lesen konnte, oder ob die Schläge, die er im Ring hatte kassieren müssen, sein Gehirn nachhaltig geschädigt hatten. Jedenfalls wischte er meine Hand mit dem Ausweis zur Seite und brüllte: »Lass die Mätzchen!«
    »Sei doch vernünftig«, sagte Phil geradezu melancholisch. »Wir strengen uns zu so später Stunde auch nicht mehr gern an.«
    »Nehmt die Beine in die Hand, sonst…«
    »Wir sind FBI-Beamte, verstehst du nicht?«, fuhr ich ihn an.
    Nein, er verstand nicht. Vielleicht war er auch einfach schlecht gelaunt und betrachtete uns als geeignete Objekte, um sich abzureagieren.
    Er nahm die Arme hoch und kam aus der Tür auf uns zu. In der nächsten Sekunde krachte er der Länge nach auf den Rücken. Phil hatte ihn unterlaufen und ihm die Beine nach vorn gezogen.
    Er lag dort wie
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