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0223 - Rückkehr des Pharao

0223 - Rückkehr des Pharao

Titel: 0223 - Rückkehr des Pharao
Autoren: Rolf Michael
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lediges Pferd für Zamorra führte Möbius am Zügel. Ullich hatte einem der bewußtlosen Wächter das Schwert abgenommen.
    Auf dem Rücken der tänzelnden Pferde beobachteten beide, wie sich die beiden Wagen wieder voneinander lösten. Mit einer geschickten Wendung umfuhr Zamorra den Wagen seines Gegners. Augenblicklich begann Metufer mit der Verfolgung.
    »Wenn der Halunke noch einmal so eine Schweinerei versucht, dann kann er mich mal als wilden Mann kennenlernen!« versprach Michael Ullich grimmig. Und Carsten Möbius sah im Gesicht des Freundes, daß er das bitter ernst meinte…
    ***
    »Hai! Hai, meine Braven! Singen und sagen werden alle Völker der schwarzen Zelte von eurem Ruhm!« rief Zamorra seinen Pferden zu, während er um die letzte Wendemarke bog. Noch die halbe Zielgerade, dann war das Rennen gewonnen.
    Und dann waren er und die Freunde frei.
    In diesem Moment sah er, daß Metufer noch einmal sein Gespann über die Mitte lenkte. Zamorra riß seine Pferde herum.
    Das war kein Rennen mehr, das war Kampf.
    Aber Professor Zamorra wollte die Pferde des Thutmosis möglichst unbeschadet über die Ziellinie bringen. Es gelang ihm gerade noch, auszuweichen.
    Wutbrüllend schwang der Dämon in Metufers Gestalt die Peitsche. Klatschend traf das geflochtene Leder Zamorras freien Oberkörper, auf dem das Amulett pulsierte.
    Ein roter Striemen zog sich quer über die Brust des Parapsychologen hin.
    Zamorra mußte die Zähne zusammenbeißen, um den in ihm aufrasenden Schmerz nicht laut hinauszubrüllen.
    Als der Dämon das zweite Mal zuschlug, war Zamorra bereit. Sein Arm schnellte vor. Sirrend wickelte sich die Peitsche darum. Mit raschem Griff zog der Franzose an dem Leder. Aber Metufer hielt eisern fest.
    Der Ägypter war stark. Aber Professor Zamorra, in tausend Kämpfen und Gefahren gestählt, war stärker. Und da Metufer den Peitschenstil mit der Kraft eines Besessenen umklammerte, zog ihn der Franzose langsam zu sich heran.
    Allerdings auch den Wagen, in dem Metufer stand.
    Ein häßliches, knisterndes Geräusch ließ Professor Zamorra zusammenzucken. Und dann sah er, wie die eisenbewehrte Radnabe seines Gegners die Speichen seines Rades zu zertrümmern begann.
    Mit einem heftigen Ruck riß er Metufer die Peitsche aus der Hand. Der Wagen des Ägypters schwankte hin und her. Und dann prallten die Räder aneinander.
    Ein ohrenbetäubendes Splittern ließ beide Räder förmlich zerplatzen. Der Wagen des Metufer senkte sich. Die starre Achse verfing sich im Boden und wurde zu Metufers Verderben. Denn die Deichsel wurde vom Wagen gerissen, der, wie von einer Riesenfaust geschleudert, durch die Luft sauste und weit hinter ihnen krachend zerbarst.
    Metufer aber wurde aus dem Wagen gerissen. Gleich Zamorra hatte er die Zügel sich um die Lenden geknotet. Aber das Messer, mit dem er die Leinen durchtrennen konnte, hatte er bei dem Sturz verloren.
    Metufer wurde durch den Sand geschleift. Und da die Zügelleinen nur kurz waren, wurde er von den nach hinten auskeilenden Pferdehufen getroffen. Nun folgte die Strafe für seine bösen Taten…
    ***
    »Los, Micha! Wir müssen die Pferde anhalten!« Carsten Möbius hieb seinem Braunen die Hacken in die Weichen. Entsetzt sprang das Tier vorwärts. Michael Ullich donnerte auf einem Rappen hinterher. Gewaltsam trieben sie ihre Tiere durch die zurückweichende Menge, die ihnen den Weg zur Rennbahn versperrten.
    »Sieh zu, daß du die Schimmel einfängst!« rief Carsten dem Freund zu. »Und beeil dich. Die schleifen ihn sonst zu Tode…!«
    Carsten Möbius lenkte sein Pferd hinter dem Gespann des Franzosen her. Zamorra hatte sich, als die Wagen zusammenstießen, instinktiv auf die andere Seite geworfen. Zwar war das Rad gesplittert, aber die Achse schwebte in der Luft während der Wagen, von Zamorra mühsam ausbalanciert, vorwärts gerissen wurde.
    Mit wirbelnden Hufen donnerte Zamorras Gespann über die Ziellinie. Mit fliegenden Fingern zog der Parapsychologe den Dolch hervor und schnitt die Zügel ab.
    »Abspringen!« schrie alles in ihm. »Abspringen!«
    In diesem Augenblick hörte er neben sich eine wohlbekannte Stimme.
    »Guck mal, was ich dir für ein schönes Pferdchen zum Reiten mitgebracht habe!« rief Carsten Möbius, der einen prachtvollen Schimmel in die Nähe von Zamorras Wagen drängte. »Nun versuch mal den alten Comanchen-Trick…!«
    Professor Zamorra hörte gar nicht hin. Die Zügel fallen lassen und in die wehende Mähne des neben dem Wagen galloppierenden
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