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0223 - Rückkehr des Pharao

0223 - Rückkehr des Pharao

Titel: 0223 - Rückkehr des Pharao
Autoren: Rolf Michael
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Schimmels greifen war eins. Mit Schwung warf er sich auf den Rücken des Pferdes. Splitternd ging neben ihm der Wagen zu Bruch.
    Mit schrill trompetendem Wiehern raste das Gespann des Thutmosis führerlos über die Bahn. Auf einen Geheiß des Prinzen rannten mehrere braunhäutige Sklaven los, die völlig verwirrten Tiere einzufangen.
    Auf den Pferderücken geduckt, dem Tier jede erdenkliche Hilfe gebend, preschte Michael Ullich hinter den Schimmeln her. Metufer hatte zu schreien aufgehört. Hatte ihn der Tod bereits ereilt?
    Wenige Herzschläge später war Ullich mit den idumäischen Hengsten auf einer Höhe. Seine Hand schwang das scharfgeschliffene Schwert. Ratschend wurde das Leder der Zügel mit einem einzigen Hieb durchtrennt. Eine Staubwolke nach sich ziehend rasten die Pferde davon. Mit Zügeln und Schenkeln parierte Ullich den Rappen. Aber Metufers Gestalt regte sich nicht mehr.
    Seine schwarze Seele schien also schon in der Hölle zu schmoren. Der Junge verschwendete keinen Blick mehr an den Ägypter. Er lenkte sein Pferd zur Loge des Ramses. Gleichzeitig mit Carsten und Zamorra kam er vor dem Throne des Pharao an.
    »Wir haben gekämpft und gesiegt, Herr des Nillandes!« rief Zamorra. »Sind wir frei?«
    Im Gesicht des Pharao arbeitete es. Gewiß, am Tode von Zamorra und Carsten lag ihm wenig. Aber Nefritiri würde nur noch an den blonden Kämpfer denken, auch, wenn sie in den Armen ihres Gatten liegen würde. Diesen Mann hätte Ramses gar zu gerne tot gesehen.
    Michael Ullich ahnte, was der Pharao dachte. Er grinste den Herrscher breit an und warf Nefritiri einen Handkuß zu.
    Ramses kochte vor Wut. Und er, der sonst immer gerecht war und die Gesetze anerkannte, ließ sich von seiner rasenden Wut treiben.
    »Frei seid ihr!« brüllte er. »Aber seht zu, wie weit ihr mit eurer Freiheit kommt. Denn ihr müßt schneller sein als sie, welche euch folgen, um den Tod Metufers, ihres Feldherrn, zu rächen!«
    »Was… was soll das?« wollte Professor Zamorra wissen.
    Aber da hörte er hinter sich eine bekannte Stimme. Jedoch wurde sie durch die Kraft des Dämons hundertfach verstärkt.
    »Recht so, mein Herrscher!« schrillte es aus der Kehle Metufers. »Tod den fremden Barbaren! Und ich selbst werde die Truppe führen, die dich und Ägypten rächen soll!«
    Der Pharao stieß einen erstaunten Ruf aus, als er seinen Schwertführer scheinbar unverletzt über die Rennbahn laufen sah.
    »Das Werk von Dämonen!« erklärte Zamorra seinen Freunden den Umstand, daß dieser Mann, als wenn nichts geschehen wäre, wild gestikulierend auf sie zukam. »Dieser Metufer ist von einem Dämon besessen. Wir müssen so schnell wie möglich verschwinden…!«
    Den Rest seiner Worte hörten die beiden Freunde verwehen, denn Zamorra hatte den Schimmel herumgerissen. Ihre Pferde antreibend, folgten Möbius und Ullich.
    »Hai, Kashma! Einen anderen Streitwagen! Mbonga, mein treuer Nubier. Laß die Wache aufsitzen. Zu mir, Männer! Wir rächen den Pharao…!«
    Aber in jener anderen Welt vernahmen andere Wesen auch einen Ruf. Und diese Dämonenwesen, diese Vielen, die ein Ganzes waren, sie hörten den Ruf. Und sie verließen die Körper der Menschen, die sie besetzt hielten.
    »Auf, Brüder, auf! Herbei! Herbei!« hörten sie die Stimme des Dämons in Metufer. »Nur gemeinsam schlagen wir den Feind. Er ist sonst zu stark. Eilt herbei aus den Richtungen der vier Winde. Zamorra muß sterben. Denn er ist unser Feind. Er hat viele der Unseren getötet. Wir müssen ihn verfolgen, denn in dieser Welt sind wir mächtig!«
    »Er hat das Amulett!« klagte es von irgendwo.
    »Fahrt in die Körper der Wächter!« befahl Metufers Dämon. »Und werft eure Speere. Oder schlagt sie aus den Sätteln und reitete sie nieder. Strömt herbei…«
    Und während die nubische Wache des Pharao sich in die Sättel schwang, drangen böse, dämonische Kräfte in ihr Inneres.
    Ihr Wille wurde ab jetzt vom Bösen gelenkt.
    Ein Streitwagen rollte heran. Geschickt schwang sich Metufer hinter dem Lenker auf die Plattform. Mit erhobener Hand grüßte er den Pharao, während die Nubier hinter ihm ihre erregt tänzelnden Pferde zügelten.
    »Bring mir ihre Köpfe und ich überschütte dich mit Gold und Juwelen!« versprach Ramses. Metufer schlug sich an die Brust.
    Dann donnerte die ganze Kavalkade in die Richtung, in der Professor Zamorra und seine Freunde geflohen waren…
    ***
    »Da… da hinten… ein Regenbogen!« wies Carsten Möbius auf ein seltsames Phänomen
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