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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Freund.
    »…und bringt uns gleich das Geständnis mit«, ergänzte ich. »Ich glaube nicht, dass uns der Chef für diese Geduld Dank sagen wird.«
    Traylor erwartete uns. »Da seid ihr ja wieder. Unser Fall hat sich ein bisschen kompliziert. Ich erhalte soeben die Meldung, dass der Wagen unseres Freundes Brant heute Nacht am Mosholu Parkway ausgebrannt ist, oben, im Van Cortlandt Park.«
    »Unfall?«
    »Nein, Überfall. In dem Wagen muss eine Handgranate explodiert sein. Außerdem lagen auf der Straße Hülsen aus einer MP. Man wollte Brant ans Leder.«
    Phil und ich sahen uns überrascht an.
    »Das ist noch nicht alles, Cotton. Dreißig Yards von der Straße weg im Park fanden die Beamten Blutspuren. Brant ist auf der Flucht getroffen worden und entkommen.«
    »Natürlich ist er entkommen«, meinte mein Freund. »Wie hätte er sonst Lennon umbringen können?«
    »Ich bin nicht mehr so sicher«, murmelte der Lieutenant. »Die Leute hier im Haus stellen ihm das beste Zeugnis aus. Das sägt freilich nicht viel, aber wir haben auch keine Blutspuren gefunden. Wenn er verwundet ist, war doch seine Wohnung der beste Ort, die Wunde in Ordnung zu bringen. Er muss doch ein Handtuch oder etwas Ähnliches benutzt haben, um das Blut abzuwischen. Wir haben danach gesucht, aber nichts gefunden. Noch etwas: In der Wohnung gibt es massenhaft Fingerabdrücke, die alle von Brant stammen müssen. Auf der Feuerleiter haben meine Leute nicht einen einzigen davon sichern können.«
    »Kunststück«, warf Phil ein. »Natürlich hat er Handschuhe getragen. Das tut doch heute jeder Gangster. Aber muss das Blut Von Brant sein?«
    »Wie Sie meinen«, sagte Traylor verstimmt. »Ich habe hier auch nicht vor einem Richter ausgesagt, sondern lediglich private Vermutungen geäußert. In meinem Bericht werden nur gesicherte Tatsachen zu lesen sein.«
    »Na, na, wir wollen uns nicht gegenseitig ärgern«, beschwichtigte ich. »Phil hat nur laut gedacht, Lieutenant. Mir sind auch schon Bedenken aufgestoßen, wenn ich ehrlich sein soll. Vielleicht sehen wir beide auch nur Gespenster. Vom Ansehen her ist der Fall jedenfalls so glatt, dass man direkt ausrutschen könnte. Aber der Überfall heute Nacht wirft diese Annahme über den Haufen. Oder halten Sie das für einen Zufall?« Traylor zuckte die Achseln.
    »Fragen Sie mich nicht danach Cotton. Ich habe die Meldung eben erst bekommen, ich konnte mir noch kein richtiges Bild davon machen. Aber nach dem, was man mir gesagt hat, handelt es sich um die Arbeit von Berufsverbechern. Sie müssen Brant aufgelauert haben. Das gibt der Sache eine neue Wendung.«
    »Wer hat denn die Sache bearbeitet?«, fragte ich.
    »Die Beamten vom zuständigen Revier.«
    Ich zog eine Zigarettenpackung aus der Tasche und hielt sie dem Lieutenant und Phil hin.
    »Ich werde mal bei den Leuten vorbeischauen«, sagte ich, als die beiden Feuer genommen hatten.
    In diesem Augenblick klopfte es zaghaft an die Tür. Traylor ging hin und öffnete.
    Ein junger Mann kam herein, in einen braunen Tweedanzug gekleidet. Seine Kulleraugen starrten uns überrascht an.
    »Hallo«, sagte er verwundert. »Sollte ich mich in der Tür geirrt haben? Dann entschuldigen Sie bitte.«
    »Keine Ursache«, meinte der Lieutenant freundlich. »Das kann jedem Mal passieren. Zu wem wollten Sie denn?«
    »Zu Cliff Brant. Er wohnt doch auf dieser Etage?«
    »Sie sind hier goldrichtig«, schmunzelte Traylor. »Das ist Cliff Brants Wohnung. Was möchten Sie denn von ihm?«
    »Einen Krankenbesuch machen«, erwiderte der junge Mann. »Aber was geht Sie das an? Wo ist Cliff?«
    »Sie können ihn im Augenblick leider nicht sprechen. Darf ich um Ihren Namen bitten? Ich bin Lieutenant Traylor von der Mordkommission Manhattan.«
    Der junge Mann stopfte seine gelben Schweinslederhandschuhe in die Hosentasche. »Mordkommission? Also darum kam Cliff heute nicht ins Büro. Ist ihm etwas zugestoßen?«
    »Darf ich endlich Ihren Namen erfahren?«, fragte Traylor ungehalten.
    »Natürlich. Ich bin Bob Dermott. Cliff und ich arbeiten im selben Büro, bei der Arcadia Lebensversicherung, wissen Sie. Als er heute nicht zur Arbeit erschien, dachte ich, schau doch mal bei dem alten Knaben vorbei, vielleicht kannst du ihm irgendwie helfen. So ein Junggeselle ist doch ein hilfloses Wesen, wenn ihn auch nur eine harmlose Grippe plagt.«
    »Jetzt im Hochsommer?«, erkundigte sich Phil.
    Dermott sah ihn verwirrt an.
    »Natürlich nicht. Woher soll ich wissen, was Cliff fehlt? Sicher sind
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