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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
Autoren: Unbekannt
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wieder herauskommen.
    Heftig atmend hockte ich in der Kiste. Den Symboltransformer hielt ich einsatzbereit in den Händen. Das einzige Geräusch, das ich vernahm, war das Schlagen 'meines eigenen Herzens. Ich wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als ich das Summen eines Motors hörte. Ich umklammerte das Übersetzungsgerät, bis meine Knöchel weiß wurden. Stimmen klangen auf. „Was soll das?" schrie jemand aufgebracht. „Schafft die Kisten hier weg, ihr Einfaltspinsel."
    Es folgte eine kurze Pause, dann ertönte die unverkennbare Stimme von Major Halgor Sörlund.
    „Hören Sie auf zu schreien. Erklären Sie mir höflich, was Sie von uns wollen."
    Ich biß auf meine Unterlippe und spähte aus der Kiste. Vier Meter von mir entfernt stand der Wagen mit dem Behälter. Die Wächter waren nicht zu sehen. Sie mußten vom Fahrzeug gesprungen und auf der anderen Seite ein Stück in die Halle gegangen sein. Ich hörte, wie Sörlund mit ihnen stritt. Mit drei Schritten war ich bei dem Behälter. Ich zitterte so stark, daß ich fast die Schaltung falsch ausgeführt hätte.
    „Der Aufenthalt ist ein Trick", flüsterte ich in das Gerät. „Könnt ihr mich verstehen?"
    Das Gerät knackte dreimal. Ich begann zu schwitzen. Auf der anderen Seite des Wagens argumentierte Sörlund noch immer mit den Wächtern.
    Ich zuckte zusammen. Ich hatte den Eindruck, jemand hätte unmittelbar an meiner Seite gesprochen.
    „Wir müssen mit euch reden", sagte ich hastig. „Wo hält man euch gefangen?"
    „Wer sind Sie?" kam die mißtrauische Frage.
    „Verdammt!" rief ich erregt. „Es geht um Sekunden. Sagt mir schnell, wo man euch gefangenhält."
    „Im kleinen Bunker des Landefeldes, dort sind... „, mehr verstand ich nicht, denn ich huschte schon wieder zur Kiste zurück und kroch hinein. Schnell schob ich den Symboltransformer unter meine Jacke.
    „Wir bringen die Kiste von hier weg", hörte ich Sörlund sagen.
    „Aber niemand darf uns anschreien."
    „Ich möchte wissen, wo die Kerle entsprungen sind", sagte einer der Wächter zu den beiden anderen.
    Da ertönte eine neue Stimme, die Cartneys - und sie hatte alle Weichheit verloren.
    „Seid ihr wahnsinnig geworden?" schrie er außer sich. „Die Fahrbahn muß frei bleiben."
    „Ja, natürlich", gab Sörlund zurück. „Wir wollten doch nur die Kisten der Größe nach sortieren. In Zukunft werden wir aufpassen."
    „Wo ist der Kerl mit der Unterschenkel-Prothese?" schrie Cartney.
    „In der Toilette", erklärte Sörlund kaltblütig.
    Ich hörte, wie die erste Kiste auf den kleinen Transportwagen gelegt wurde. Ich rechnete jeden Augenblick mit meiner Entdeckung. Wenige Minuten später fühlte ich, wie mein unbequemes Versteck angehoben wurde. Unsanft lud man mich auf das Fahrzeug.
    „So", sagte Sörlund. „Der Weg ist frei."
    Die Wächter knurrten etwas Unverständliches. Ich hörte das große Fahrzeug davonfahren. Dann sprach wieder Cartney.
    „Wir müssen miteinander auskommen", sagte er. „Doch dazu müßt ihr euch zusammenreißen."
    „In Ordnung, Sir", entgegnete Cole Harper, und Arcus fügte hinzu: „Wir werden keinen Ärger mehr machen."
    Ich hörte Cartney davongehen. Gleich darauf klopfte jemand gegen meine Kiste. Ich kroch heraus und sprang vom Wagen.
    Einen Augenblick genoß ich die fragenden Gesichter meiner Freunde.
    „Nun?" erkundigte sich Major Sörlund.
    „Sie sind auf dem Landefeld" sagte 'ich. „Im kleinen Bunker."
    Sörlund grinste befriedigt. Er schien nicht an die Absperrungen zu denken, die uns den Zutritt zum Landefeld verwehrten.
    „Den Rest des Tages wollen wir arbeiten", schlug Sörlund vor.
    „Dazu sind wir schließlich hier."
    Major Sörlund kam mitten in der darauffolgenden Nacht in mein Zimmer und weckte mich. Als ich sprechen wollte, legte er seine knochige Hand auf meinen Mund.
    „Schscht!" machte er. „Die anderen dürfen nicht erwachen."
    Ich senkte meine Stimme ebenfalls. „Was ist passiert, Halgor?"
    Ich sah ihn im Licht, das durch das Fenster von den Scheinwerfern auf der Lagerhalle hereinfiel, lächeln. „Nichts", flüsterte er. „Wir starten zu einem Zwei-Mann-Unternehmen."
    Ich gähnte nachdrücklich. „Und wohin?"
    „Zu den Maahks", eröffnete Sörlund, als sei es eine selbstverständliche Sache, den Gefangenen nächtliche Besuche zu machen. Ich kroch aus dem Bett und kleidete mich an. Sörlund trug seine Arbeitskleidung, sogar an die Mütze hatte er gedacht. Im Halbdunkel des Zimmers sah er geradezu grotesk
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