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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
Autoren: Unbekannt
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Harper.
    „Ausgeschlossen!" sagte Son-Hao. „Ich glaube, daß dieses Volk fast alle Transmitterstationen kontrolliert. Ich bin sogar weiterhin der Ansicht, daß die Maahks mit den vielzitierten Meistern der Insel identisch sind."
    „Jede Diskussion ist sinnlos, solange wir nicht mehr über diese Welt wissen", knurrte Sörlund. Kaum hatte er dies verlauten lassen, goß er wieder Öl auf das Feuer unserer Wißbegierde.
    „Unsere fünf Maahkfreunde scheinen jedenfalls nicht der Ansicht zu sein, daß Angehörige ihres Volkes an einer Landung auf Alpha- Zentra verhindert sein könnten. Warum sollten sie sonst ununterbrochen funken?" Der Major ging in der Zentrale auf und ab. Ein solch sichtbares Zeichen offener Unruhe war bei ihm derart bemerkenswert, daß wir vier anderen uns fragend anblickten.
    Sörlunds Raumanzug knirschte, als der Major mit einem Ruck seine Wanderung unterbrach.
    „Vielleicht will man uns nur weich machen", sagte er. „Wenn wir erst richtig nervös Sind, wird jeder Verhandlungspartner überlegen sein. „. Selbst bei lebhafter Phantasie konnte ich mir keinen ruhigeren Verhandlungspartner als Sörlund vorstellen. Allein der Anblick, den er in seiner Sonderanfertigung eines Raumanzuges bot, mußte jedes Lebewesen beunruhigen.
    Sörlund machte eine entscheidende Handbewegung.
    „Also gut", schnaubte er. „Fangen wir noch einmal von vorne an.
    Hegete, du hast diesen Bericht geschrieben. Er wird uns helfen, eventuelle Einzelheiten zu überdenken, die wir übersehen haben.
    Es muß eine logische Erklärung für unser Hiersein geben."
    Je länger wir jedoch darüber sprachen, desto verworrener erschien uns unser Problem - und die Absichten der Unbekannten, die uns nach Alpha-Zentra gebracht hatten.
    Schließlich sagte Sörlund: „Ich sehe schon, daß wir warten müssen, um Klarheit zu erhalten." Er sagte es ruhig wie immer, und in seinem faltigen Gesicht erschien ein Lächeln, als hätte er soeben den Stein der Weisen gefunden.
    Die genaue Uhrzeit unserer Landung auf Alpha-Zentra habe ich nicht festgehalten, aber sie fand irgendwann in den Nachmittagsstunden des 1. April 2401 statt.
    Nun sind wir also hier, abgeschnitten von der übrigen menschlichen Gemeinschaft, über eine Million Lichtjahre von der Erde entfernt. Ich weiß nicht, warum ich mich entschlossen habe, meinen Bericht nicht fortzusetzen, gleichgültig, was uns die Zukunft bringen wird. Vielleicht ist es eine gewisse Resignation gegenüber den unbekannten Mächten die uns im Augenblick beherrschen. Doch das glaube ich nicht.
    Die Energie, mit der wir uns an unsere Aufgabe machten, scheint zwar erloschen zu sein, doch an ihre Stelle ist eine ruhige Entschlossenheit getreten, alles zu tun, um unsere Lage zu verbessern.
    Son-Hao sagte, daß die ALTAI wahrscheinlich unser Sarg sei, doch er sagte es mit einem Lächeln, das mir deutlich zeigte, daß er selbst nicht an diese Worte glaubte. Er hat etwas von seiner Lebendigkeit eingebüßt, der kleine Leutnant. Er ist irgendwie ruhiger und reifer geworden. Die Linien in seinem Gesicht sind schärfer geworden, die Nase tritt stärker hervor.
    Auch an Harpers sportlicher Gestalt sind die Strapazen der letzte Tage nicht spurlos vorübergegangen. Der vierunddreißig Jahre all Biophysiker, der so selten aus sie herausgeht, hat dunkle Schatten über seinen Augen. Und Imar Arcus? Seine kräftig Gestalt scheint aus einem andere Material als unsere Körper zu bestehen, denn er bewegt sich nach wie vor mit wuchtigen Schritten, ein dynamischer, impulsiver Mann. Und doch, die wasserblauen Augen des Ultraenergie-Ingenieurs scheinen sich jetzt öfter zu verschleiern. Ab und zu fährt Arcus mit den Händen nachdenklich über sein kurzgeschorenes rotes Haar.
    Auch mit mir ist eine Veränderung vorgegangen, ich spüre es. Ich lache nicht mehr so häufig, und ich muß mich zusammenreißen, damit mein Spott, den meine Freunde so gewöhnt sind, nicht immer stärker in Zynismus umschlägt.
    Mit den Todgeweihten, die ASTO IV verlassen haben, haben wir zumindest in seelischer Hinsicht kaum noch etwas gemeinsam. 'Doch halt! Da ist Major Sörlund. Ein Mann wie er kann sich offenbar nicht verändern. Weder äußerlich noch innerlich.
    Seine Bewegungen haben noch immer die Unbeholfenheit eines jungen Bären. Er versucht wie eh und je, jede Arbeit auf uns abzuwälzen. In seinen tiefliegenden Augen scheint sich nach wie vor sein ganzes Innenleben zu spiegeln.
    Das faltige Gesicht mit den eingefallenen Wangen, das strähnige
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