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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
Autoren: Unbekannt
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Kommandobunkers machte sich eine Gruppe von Schweißern einsatzfertig. Sörlund nickte mir zu und steuerte auf die Männer los.
    Mit gelassener Selbstverständlichkeit packte er eines der tragbaren Schweißgeräte. „Nimm du die Kabel", befahl er. Ich wagte nicht, einen der Arbeiter anzublicken. Ich nahm zwei Kabel von einem Regal und folgte Sörlund, der bereits davonging. Als ich ihn einholte, hörte ich, daß er unbekümmert vor sich hin summte.
    Wir schleppten die Arbeitsgeräte den gesamten Kommandobunker entlang und begegneten dabei mindestens dreißig Männern und ebensoviel Robotern. Doch niemand kümmerte sich um uns.
    Endlich gelangten wir auf die andere Seite des Gebäudes, wo es dunkler und weniger belebt war.
    Sörlund stellte sein Gerät ab. Ich warf die Kabel daneben auf den Boden.
    „Alles in Ordnung?" fragte er wohlwollend.
    „So ziemlich", gab ich unsicher zurück.
    Er machte eine vage Geste. „Ich glaube, der dunkle Schatten dort drüben ist der kleine Bunker. Zum Glück gibt es dort kein Licht. Wir wollen uns die Sache einmal aus der Nähe ansehen."
    Er übernahm wieder die Führung. Als wir noch zwanzig Meter von unserem Ziel entfernt waren, blieb Sörlund so plötzlich stehen, daß ich fast gegen ihn geprallt wäre.
    „Männer!" flüsterte er. „Drei. Neben dem Eingang."
    Ich hatte überhaupt noch keinen Eingang gesehen, aber als ich an Sörlund vorbeiblickte, erkannte ich drei schwarze Gestalten unmittelbar vor dem kleinen Bunker.
    „So ein Pech!" stieß ich hervor. „Jetzt haben wir unseren Spaziergang umsonst gemacht."
    „Ich weiß nicht", sagte Sörlund. „Ich glaube, wir sollten es trotzdem versuchen. Es liegt mir nicht, eine Sache zweimal anzufangen."
    Das war wirklich die vornehmste Umschreibung seiner permanenten Faulheit, die ich jemals von ihm gehört hatte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als seine Worte zu akzeptieren.
    „Sie werden uns entdecken", warnte ich. Wir bogen nach rechts ab, bis wir uns wieder so weit von den Männern entfernt hatten, daß wir uns dem Bunker von der Rückseite nähern konnten. Dort gab es jedoch keinen Eingang.
    „Wir müssen durch den Belüftungsschacht kriechen", erklärte Sörlund.
    „Erstens", sagte ich, „wissen wir überhaupt nicht, wo der Schacht liegt. Zweitens wird er viel zu eng für uns sein."
    „Für mich nicht", gab er zurück. Wir tappten eine geschlagene Stunde durch die Dunkelheit, bis wir endlich den Schachtaustritt fanden.
    Sörlund erlebte eine böse Überraschung, denn über dem Austritt war ein Regenkonus befestigt. Der Major ließ sich aber nicht beirren. Mit seiner Spezialausrüstung schaffte er es, den Konus in zwanzig Minuten abzumontieren.
    „Der Schacht ist ziemlich breit", sagte er. „Vielleicht kommst du auch durch, Hegete."
    Da der Bunker nur zu einem Fünftel über die Oberfläche ragte, führte der Schacht in einem Winkel von sechzig Grad in die Tiefe.
    „Ich müßte wissen, wie tief der Bunker in die Erde reicht, damit ich ausrechnen kann, wie hoch der Schacht im Innern über dem Boden herauskommt", sagte Sörlund. Der Major war ein ausgezeichneter Mathematiker, er hatte die Angewohnheit, vor manchen Unternehmungen mathematische Experimente anzustellen, weil er sich davon Auskunft über den Ausgang seiner Pläne erhoffte.
    „Halgor", sagte ich eindringlich, irgendwo im Schacht steckt wahrscheinlich die Klimaanlage. Dann kommen wir nicht weiter.
    Außerdem - wie sollen wir wieder aus dem Bunker herauskommen? Der Schacht ist viel zu steil."
    „Du verwirrst mich", sagte er ärgerlich. „Ich kann immer nur an eine Sache denken - niemals an zwei." Das sind so seine Redensarten, wenn er sich um eine konkrete Antwort drücken will.
    Er schwang seine langen Beine in den Schacht und war gleich darauf verschwunden. Ich hörte ein schleifendes Geräusch, dann wurde es still. Ich holte tief Luft, dann kletterte ich ebenfalls in die Belüftungsanlage. Der Schacht war breiter, als ich erwartet hatte - und steiler. Ich gab mir Mühe, meine Fallgeschwindigkeit mit den Füßen zu bremsen, „konnte aber nicht verhindern, daß meine Ellenbogen aufgescheuert wurden. Dann stieß ich plötzlich gegen etwas Weiches.
    „Nimm bitte die Füße von meinem Rücken", hörte ich Sörlund sagen.
    Wenn er so höflich wird, ist es Zeit, seinen Befehlen nachzukommen. Ich machte mich so klein wie möglich und wartete darauf, daß er mir mitteilte, warum wir nicht weiterkamen.
    „Es ist die Klimaanlage", sagte er nach Minuten
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