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0221 - Der Todessee

0221 - Der Todessee

Titel: 0221 - Der Todessee
Autoren: Jason Dark
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See heißt Loch Cumberland und liegt inmitten der Cumberland Mountains. Von den Einheimischen allerdings wird das Gewässer nur See des schwarzen Wassers genannt, weil es ähnlich dunkel ist wie Loch Ness. Die Teile wurden angespült. Das geschah nicht an einem Tag, sondern zog sich hin. Direkt am See liegt ein kleines Dorf. Es heißt Darkwater, und die Menschen dort waren natürlich entsetzt, als die Leichenteile angeschwemmt wurden. Es gab polizeiliche Untersuchungen, die allerdings zu nichts führten. Schließlich wurden wir eingeschaltet, als die lokalen Behörden nicht mehr weiterkamen.« Sir James schaute den Arzt an. »Jetzt sind Sie an der Reihe, Doc.«
    »Natürlich. Wir haben die Leichenteile genauestens untersucht und festgestellt, daß die unglücklichen Menschen einer reißenden Bestie in die Klauen geraten sein müssen. Ich will hier nicht auf Einzelheiten eingehen.«
    »Das paßt genau zu den Aussagen, die uns von den Dorfbewohnern vorliegen«, erklärte Sir James. »Man glaubt in Darkwater nämlich nicht an eine natürliche Todesursache, und die alte Mär von dem Ungeheuer, das innerhalb des Sees lauern soll, gewinnt wieder an Bedeutung. Da Sie beide Erfahrungen haben, was Ungeheuer angeht, ich denke da nur an Loch Morar, habe ich mir gedacht, daß Suko und Sie, John, den Fall übernehmen.«
    »Wir sollen also nach Darkwater.«
    »Genau das.«
    »Gibt es noch mehr Hinweise auf das Ungeheuer?« erkundigte ich mich. »Ich meine, was Sie bisher gesagt haben, Sir, ist relativ vage — oder irre ich mich da?«
    »Nein, aber ich kann Ihnen mehr auch nicht bieten. Sie können die Akten einsehen. Ob das allerdings etwas bringt, weiß ich nicht. Es sind dort nur medizinische Gutachten verewigt. Über das Motiv und den eigentlichen Hergang der Tat steht nichts drin.. Da müssen Sie schon an Ort und Stelle recherchieren.«
    »Und Sie glauben tatsächlich an ein Ungeheuer?« hakte der Arzt noch einmal nach.
    »Ja«, erwiderte ich und nickte.
    »Das fällt mir als Mediziner und Naturwissenschaftler natürlich schwer«, bekam ich zur Antwort, wobei der Doc noch lächelte.
    »Haben Sie eine andere Lösung?«
    »Leider nein. Ich für meinen Teil würde allerdings auf einen Menschen schließen oder auf ein Raubtier, das sich irgendwo in der Nähe des Sees herumtreibt. Man hört ja immer wieder, daß Löwen oder Tiger aus einem Zirkus ausbrechen und auch Menschen anfallen. Da ist so etwas leicht möglich.«
    Die Argumentation des Arztes war allerdings nicht von der Hand zu weisen. Rückendeckung bekam ich von meinem Chef, denn Sir James sagte: »Dagegen spricht vor allem, daß man die Leichen im Wasser gefunden hat. Meines Wissens halten sich Ihre Art von Raubtieren dort nicht auf.«
    »Stimmt auch wieder«, sagte der Arzt. »Allerdings könnten die Fundstücke dort hineingeworfen worden sein.«
    »Wie dem auch sei, wir werden es herausfinden«, gab Suko seinen optimistischen Kommentar. Und mit diesen Worten hatte er gleichzeitig unseren Aufbruch eingeleitet.
    Wir erhoben uns. Jedem einzelnen reichte der Arzt die Hand. Er bat uns noch, ihn auf dem laufenden zu halten, denn dieser Fall interessierte ihn sehr.
    Wir versprachen, unser Bestes zu tun.
    Wieder im Fahrstuhl, fragte mich Sir James: »Sie dachten an Jane Collins?«
    »Das kann ich nicht bestreiten.«
    »Ich aber auch, Sir«, meinte Suko.
    »Hoffen wir, daß so etwas nicht mal Wirklichkeit wird«, sagte unser Chef, wobei mir bei seinen Worten ein kalter Schauer über den Rücken rann.
    Im Büro trafen wir unsere letzten Vorbereitungen. Wir warfen auch noch einen Blick in die Akten. Sie bestätigten ungefähr das, was wir auch schon von dem Arzt gehört hatten.
    All unsere Waffen nahmen wir mit. Dann wurde es Zeit, denn wir wollten noch am gleichen Tag in Darkwater sein…
    ***
    Gab es noch eine Steigerung des Entsetzens, nach dem, was Karen White hinter sich hätte?
    Ja, es gab sie. Und sie bekam die Bestätigung, denn was sich da aus der über dem Wasser stehenden Nebelwand schälte, war das absolute Grauen und hätte eher in einen Horrorfilm gepaßt, als in die Wirklichkeit.
    Dort kam ein Skelett!
    Aber kein normales, sondern eines, das blau schimmerte. Es hatte in der Tat blaue Knochen, und sie leuchteten von innen heraus, während um die gesamte Horror-Figur ein leichter, ebenfalls blauer Schleier lag.
    Das blaue Skelett schwebte nicht über dem Wasser, sondern stand in einem schmalen Boot, das mehr einer Barke oder einem Nachen ähnelte. Zudem hielt es eine
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