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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück
Autoren: Jason Dark
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die Form eines Capes. Er reichte trotzdem bis hin zu den Kniekehlen. Darunter trug er einen schwarzen Anzug und auf dem Kopf einen Schlapphut mit breiter Krempe, die vorn gebogen war, so dass Schatten in die Stirn fielen und von seinem Gesicht nur die Mundpartie zu erkennen war.
    Wulstige Lippen waren grausam verzogen. Sie drückten Gnadenlosigkeit aus, und Eveline wusste plötzlich, dass es sich bei dieser Gestalt um keinen makabren Scherz aus dem HORRORLAND handelte.
    Der war echt!
    Die Musterung hatte vielleicht zehn, höchstens fünfzehn Sekunden gedauert, und die Angst, die Eveline erfasst hielt, glich einer würgenden Schlinge. Es kostete sie Mühe, den Mund zu öffnen und ein paar Worte zu sprechen. »Bitte… bitte«, krächzte sie. »Lassen Sie mich vorbei… ich… muss wirklich gehen…«
    Der Mann sagte nichts.
    Eveline setzte den rechten Fuß vor. Es war ein Versuch. Sie wollte sehen, wie der andere reagierte.
    Er blieb stehen, tat nichts. Eveline wurde mutiger. Der nächste Schritt war länger, er brachte sie nach rechts, denn dort wollte sie an der Gestalt vorbei.
    Jetzt reagierte auch der Ripper. Er ging mit. Kein Laut war zu hören, und die junge Französin hatte das Gefühl, einen Geist vor sich zu haben und keinen Menschen.
    Trotzdem musste sie weg.
    In der Schule war sie immer eine gute Startläuferin gewesen. Noch besaß sie diese Schnelligkeit, und die versuchte sie jetzt auszuspielen. Sie federte sich ab, rannte los und wollte an der Gestalt vorbei, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Der Ripper blieb stehen. Eveline bemerkte dies aus den Augenwinkeln. Hoffnung durchflutete sie, denn…
    Die Hoffnung zerbrach! Eiskalt hatte der Ripper abgewartet und sie nur getäuscht. Er hatte sie sogar passieren lassen, doch nun reagierte er, gedankenschnell.
    Eveline sah etwas Helles vor ihrem Gesicht und wusste, dass es das Tuch war, das von hinten über ihren Kopf geschleudert worden war. Mit einer tödlichen Zielgenauigkeit, wie sie einen Sekundenbruchteil später feststellen konnte. Sie spürte den Ruck und den scharfen Schmerz, der ihren Hals durchzog, als der Mörder sie zurückriss. Dabei hielt er die beiden Enden des Tuchs fest umklammert.
    Eveline wollte noch schreien, doch das Tuch und die Kräfte des Mannes stoppten ihre Versuche. Sie wurde nach hinten gerissen.
    Plötzlich verlor das zwanzigjährige Mädchen den Kontakt mit dem Boden. Ihre Füße schwebten in der Luft, dann wurde sie einfach umgerissen und fiel auf das Kopfsteinpflaster, wobei sie nicht mit dem Kopf aufschlug, denn die Schlinge hielt sie in einer Schräglage.
    Sie würgte und keuchte. Luft bekam sie schon nicht mehr. Verzweifelt schlug sie mit den Armen um sich und hörte über sich das hämische Lachen des Mannes.
    »Der Ripper ist zurückgekehrt!« vernahm sie die Stimme. »Der Geist des Rippers lebt weiter. Ich habe es versprochen, und meine Versprechen halte ich. Der Ripper ist da!«
    Gelächter folgte. Schaurig, hohl und kichernd zur gleichen Zeit, während die beiden Hände die Schlinge noch fester um den Hals des Opfers zogen.
    Evelines Bewegungen wurden schwächer. Sie merkte, dass die Kraft aus ihrem Körper strömte. Klar sehen konnte sie schon längst nicht mehr. Vor ihren Augen wallten rote Nebelstreifen, die sich zu Wolken verdichteten, wobei sie einen wilden Tanz aufführten.
    Der Tod näherte sich…
    Und dann löste der Ripper die Schlinge. Luft! Endlich bekam Eveline Dupres Luft. Gierig saugte sie den Sauerstoff in ihre Lungen, keuchte und würgte, aber sprechen konnte sie nicht, dazu war sie zu kraftlos. Es gelang ihr auch nicht, sich zu wehren, sie schaute zu und sah wie durch einen Schleier den Ripper.
    Er ließ sich neben sie fallen. Auf den Knien landete er. Noch in der Bewegung zog er das unter dem Mantel hervor, was ihm eine so schreckliche Berühmtheit gegeben hatte.
    Das Messer!
    Lang wie der Unterarm eines Menschen war die gefährliche Klinge. Eveline sah sie für einen Moment, als sich ihr Blick klärte. Die erschreckende Deutlichkeit machte sie fast wahnsinnig, brachte sie halb um den Verstand, und der Ripper drückte sie mit einer Hand zurück. Es war die linke, die sich um seine Kehle geklammert hatte, mit der rechten holte er aus.
    Da fuhr die Klinge nach unten.
    Ein letzter Reflex, dann spürte Eveline einen scharfen, alles zerfressenden Schmerz, und im nächsten Augenblick nichts mehr. Der Tod wurde für sie zu einer gnädigen Erlösung.
    Der Ripper stieß ein Knurren aus, das auch von einem Hund
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