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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück
Autoren: Jason Dark
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aus dem Türspalt geschoben hatte. Über der Tür war das Wort »Jack the Ripper« zu lesen.
    Hier hatte er gehaust. Von diesem Ort gingen seine Untaten aus und waren bis heute noch nicht vergessen worden, denn in der Sauregurkenzeit kümmerten sich die Gazetten oft um den Fall des Rippers.
    Sie ging hastig weiter, vor allem deshalb, weil sie das Blut an der Klinge gesehen hatte, das so echt aussah. Zudem wurde es Zeit. Eveline wollte den Park pünktlich verlassen.
    Da sie von der Gestalt her ziemlich groß war, trug sie Schuhe mit flachen Absätzen und einer dicken Sohle, die man zudem als weich bezeichnen konnte, so dass ihre Schritte kaum zu hören waren.
    Dafür hörte sie die anderen. Nicht laut, aber stetig. Und die waren hinter ihr aufgeklungen.
    Eveline Dupres blieb stehen. Da folgte jemand! Eine Gänsehaut schlich über ihren Rücken, als sie sich langsam umdrehte und die enge Gasse hinabschaute.
    Niemand zu sehen…
    Aber die Schritte hatte sie gehört, da gab es keine Täuschung, auch wenn sie jetzt verstummt waren.
    Unheimlich war es schon. Sie kam sich plötzlich sehr allein vor, wie da zwischen den Fassaden des alten Soho stand. Die Atmosphäre des vergangenen Jahrhunderts war auch an ihr nicht spurlos vorübergegangen, sie hielt sie umfangen, und die junge Französin merkte, dass ihr Herz schneller klopfte.
    Schnell ging sie weiter. Wieder die Schritte. Und abermals hinter ihr.
    Der Fremde hielt genau auf Distanz, er blieb in ihrer Nähe und war nicht zu sehen, das merkte Eveline, als sie sich hastig umwandte, um nachzuschauen. Alles leer…
    Nur der Wind trieb eine Popcorntüte über das rissige Katzenkopfpflaster.
    Sie schauderte, denn mit einem Mal hatte sie ein unbehagliches Gefühl bekommen, das sich noch steigerte und zu einer regelrechten Angst wurde, die sie einfach nicht loslassen wollte.
    EXIT.
    Groß sah sie das Schild. Und es erinnerte sie wieder daran, dass sie unbedingt den Ausgang erreichen musste, bevor noch etwas Schreckliches passierte.
    Die Französin lief jetzt schneller. Ihre Tasche schwang hin und her, sie klatschte im Rhythmus der Schritte gegen ihren Körper und trieb sie wie ein Einpeitscher zu noch größerer Eile an.
    Die Gasse führte nicht auf dem direkten Weg zum Ausgang. Sie beschrieb noch eine Linkskurve. In die musste Eveline eintauchen, um ihr Ziel zu erreichen.
    Sie hatte die Seite gewechselt, hielt sich nicht mehr mitten auf der Straße, sondern lief dicht an den Hausfassaden weiter. Im Scheitelpunkt der Kurve befand sich eine alte Wirtschaft, ein Gasthaus aus dem letzten Jahrhundert. Seine Tür stand offen. Wie erstarrte saßen die Gäste an den Tischen und standen an der Theke. Alles Wachsfiguren, aber sehr echt nachgebildet.
    Und die Schritte?
    Eveline wollte es gar nicht wissen, ob der Verfolger noch hinter ihr war, sie hatte nur den Gedanken, so rasch wie möglich den Ausgang zu erreichen.
    Dass es jetzt Zeit wurde, merkte sie, als die Sirene zum dritten und letzten Mal aufheulte.
    Ein unheimlicher Ton, der genau zur Umgebung passte, schwang durch die engen Gassen und erzeugte bei Eveline eine Gänsehaut. Wenn sie jetzt nicht zusah, dass sie…
    Ihre Gedanken stockten, die Augen wurden weit, und das Entsetzen griff mit eiskalten Fingern nach ihr.
    Aus dem Nichts war er erschienen. Ein Mann. Drei Schritte vor ihr hielt er sich auf. Und er sah dem echten Ripper täuschend ähnlich!
    Eveline Dupres wusste nicht, was sie machen sollte. Bisher waren alle Figuren nicht echt gewesen, doch dieser Mann vor ihr, der sah ihr verdammt echt aus.
    Nur, wo war er hergekommen? Sie hätte ihn sehen müssen, denn er hatte sich ja in einem Haus verbergen müssen, um schnell auf die Straße zu laufen.
    Das Schweigen lastete zwischen den beiden wie eine Mauer. Nur Evelines heftiges Keuchen war zu hören, während die letzten Echos der Sirene noch über HORRORLAND schwebten.
    Danach gab es nur noch das Schweigen…
    Eine Wachsfigur hatte die junge Französin nicht vor sich, denn Wachsfiguren bewegen sich nicht. Das allerdings tat die Gestalt vor ihr. Sie griff unter den langen schwarzen Mantel und holte ein weiß schimmerndes Seidentuch hervor, dessen Spitzen sie zwischen beiden Händen hielt und das Tuch dann lässig drehte, so dass der Stoff übereinander fiel, bevor er ihn auseinander zog und straffte.
    Das Mordwerkzeug war perfekt!
    Eveline verfolgte mit ihren Blicken das Tuch, bevor ihre Augen die Gestalt des unheimlichen Mannes abtasteten. Der lange schwarze Mantel hatte mehr
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