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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück
Autoren: Jason Dark
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dafür, dass er scharf nachdachte. Dann hatte er seinen Entschluss gefasst. Er musste etwas unternehmen und die Polizei benachrichtigen. Das hier war kein Scherz, der ins HORRORLAND passte, sondern blutiger Ernst. Ein Telefon befand sich am Eingang.
    Obwohl er aufgeregt war, dachte er daran, das Haar wieder mit dem Stein zu beschweren. Dann rannte er los.
    Der Wächter am Eingang - eine Wach- und Schließgesellschaft stellte ihn ab - bekam große Augen, als er den heranlaufenden Phil Bigger sah. »Was ist denn los, Mann? So kenne ich dich ja gar nicht. Hat man dich in den Hintern gebissen oder hast du deine Alte plötzlich gesehen und bist weggelaufen?«
    »Hör auf, Mensch! Ich muss die Polizei anrufen.«
    »Ein Mord?«
    Bigger blieb keuchend stehen und stützte die Hände auf der Tischplatte ab. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Wenn einer so angerannt kommt wie du und nach der Polizei schreit, liegt das in der Luft.«
    »Nein, nein, kein Mord.« Bigger schüttelte den Kopf, hob ihn dann an und überlegte einen Augenblick.
    »Oder vielleicht doch?« Dabei schaute er den Wärter an.
    Der hob die Schultern. »Was weiß ich«, sagte er und schob Bigger den Apparat hin.
    Hastig wählte Phil, während ihm sein Kollege über die Schulter zuschaute. Bigger sprach schnell, verhaspelte sich zweimal und musste zur Ruhe gemahnt werden. Als er auflegte, hatte er das Versprechen erhalten, dass die Polizisten einen Streifenwagen vorbeischicken wollten.
    Bigger war beruhigt. Er nahm auch die Zigarette seines Kollegen und ließ sich Feuer geben. Während er den Rauch ausstieß, sagte er: »Da stimmt etwas nicht, ehrlich. Ich habe das so im Gefühl.«
    »Du mit deinen Gefühlen.«
    »Glaub mir, es gibt Dinge, die nicht so einfach abgetan werden können. Wir kriegen noch Ärger.«
    Die Zeit verging viel zu langsam. Phil steckte seinen Kollegen mit der Nervosität an. Als schließlich der Wagen eintraf, atmeten beide auf.
    Das Tor wurde geöffnet. Es befand sich neben den Kassenhäuschen mit den schmalen Gängen dazwischen. Die Durchfahrt wurde zumeist von Lieferwagen benutzt, jetzt rollte der Streifenwagen auf das Gelände. Er fuhr Schritttempo. Im Fond hatte Phil Bigger Platz genommen. Er wollte den Polizisten die Stelle zeigen.
    »Da müssen Sie anhalten!« rief er. Der Fahrer lenkte den Wagen bis dicht neben den makabren Fund. Die drei Männer stiegen aus.
    Einer der Polizisten war älter. Er bückte sich und hob das lange braunschwarze Haar an, dessen Strähnen leicht wie eine Feder durch seine Finger glitten.
    »Ja, das ist echt«, murmelte er.
    »Und das Blut auch«, sagte Phil Bigger schnell.
    Der Polizist schaute Bigger an. »Woher wissen Sie das so genau?«
    Phil hob die Schultern. »Ich habe es probiert. Ich weiß schließlich, wie Blut schmeckt.«
    »Aha.« Der Polizist hatte seine Stirn in nachdenkliche Falten gelegt. Etwas spukte in seinem Kopf herum. Eine Gedankenverbindung, die er noch nicht so recht in die Reihe bekam. Aber es hatte etwas mit diesem Haar zu tun, das stand fest.
    »Da ist ein Zettel«, erinnerte ihn Phil Bigger.
    Er lag noch unter dem Stein und war dem Polizisten bisher nicht aufgefallen. Erst als er ihn hervorzog und darauf schaute, konnte er die beiden Worte entziffern.
    The Ripper
    Plötzlich schoss der Mann in die Höhe, als hätte ihn eine Klapperschlange gebissen. »Verdammt, das ist es!« rief er. »Das genau ist die Verbindung.«
    »Welche?« fragte sein Kollege.
    »Erinnerst du dich noch an Jack the Ripper?«
    »Klar. Vor hundert Jahren…«
    »Unsinn.« Der Ältere schüttelte den Kopf. »Das ist nicht einmal ein Jahr her, da ist so ein Typ aufgetaucht, der ebenso grausam gekillt hat wie der echte Ripper. Man hat nie die Leichen gefunden, nur die Haare. Erst hinterher hat dieser Mann von Scotland Yard den Ripper stellen können.«
    »Tot?«
    »Keine Ahnung, aber der Kerl hat auf die gleiche Art und Weise gemordet.«
    »Dann ist er zurückgekehrt«, sagte der jüngere Polizist und legte unwillkürlich seine Hand auf die Pistolentasche.
    »Als Geist?« wurde er spöttisch gefragt.
    »War er denn wirklich tot?«
    »Das werde ich feststellen.«
    Phil Bigger stand dabei und begriff nichts. Er ahnte, dass etwas Schlimmes geschehen sein musste und nicht nur heute, sondern auch schon vorher. Er schaute nach, wie der Beamte mit dem schon fast grauen Haar in den Streifenwagen tauchte und telefonierte. Als er wieder ausstieg, nickte er.
    »Was ist?« fragte sein Kollege.
    »Wie ich es dir gesagt habe.
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