Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
Vom Netzwerk:
würde Vorschlägen, daß wir sagen, es sei uns durch Spitzel gemeldet worden, es sollte heute Nacht in Richmond ein Krach provoziert werden. Das ist etwas, was er nicht nachprüfen kann, und wenn der Krach ausbleibt, so war die Information eben falsch.«
    »Okay, aber woher rufe ich zum Office durch und sage, wo wir sind. Walter und Hylam haben sich augenscheinlich verdrückt. Sie konnten ja auch in dieser stillen Straße nicht bleiben, ohne aufzufallen.« Ich ging hinüber zum Jaguar, der zwanzig Meter entfernt am Bordstein stand, schlüpfte hinein und rief das Office.
    »Wer hat heute Abend Dienst?« fragte ich an der Vermittlung.
    »In Ihrem Office sitzt Basten. Wollen Sie ihn haben?«
    »Bitte.«
    Ich machte die Meldung, und als ich fertig war, sagte mein Kollege:
    »Neville ist hier. Er kam gerade auf einen Sprung herein. Ich soll Sie von ihm grüßen und ausrichten, Sie möchten auf sich aufpassen.«
    Was tat Neville um die Zeit im Office? Aber jetzt war keine Zeit zum Überlegen.
    Ich versicherte mich, daß meine Nullacht griffbereit in der Halfter steckte und sah, wie Phil dieselbe Bewegung machte.
    Dann klingelte ich.
    Es dauerte eine halbe Minute und dann ertönte dicht neben mir eine Stimme.
    »Wer ist da?« Erst jetzt sah ich die Rufanlage neben der Gittertür.
    »Ich muß dringend Captain Corners sprechen. Bitte lassen Sie mich ein! Es ist wichtig.«
    »Einen Augenblick!«
    Der Augenblick dauerte ziemlich lange. Dann summte es, und die Tür gab dem Druck meiner Hand nach. Wir gingen die kurze Strecke, stiegen drei Stufen hinauf, die Haustür öffnete sich. Die Diele war .nur spärlich erhellt. Ein Mann in einer Jacke mit glänzenden Knöpfen, offenbar ein Diener, nahm uns Mäntel und Hüte ab, und führte uns in ein kleines Empfangszimmer.
    »Captain Corners hat noch eine kurze Besprechung und läßt Sie bitten, so lange zu warten. Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    »Ja, bitte.«
    Er verschwand und kam mit zwei gefüllten Cocktailgläsern zurück. Das Zeug schmeckte angenehm kalt und kräftig. Der Mann, der diese Drinks gemischt hatte, verstand sen Handwerk. Ich sah auf die Uhr.
    Es war fast Mitternacht.
    Ich sah Phil an und er mich. Eigentlich fühlte ich mich recht wohl. Die Aufregung von vorher war abgeebbt. Die Sessel waren weich, so weich, daß ich anfing schläfrig zu werden. Um ein Haar wäre ich eingenickt. Ich riß die Augen auf. Das kam natürlich davon, daß wir in letzter Zeit zu wenig geschlafen hatten.
    »Hallo, Phil…« sagte ich, und da merkte ich, daß die Zunge mir nicht gehorchen wollte.
    Was war denn mit Phil los? Der hatte die Augen geschlossen, den Köpf nach hinten auf die Lehne gelegt und atmete tief und regelmäßig. Ich wollte ihn wecken, aber ich konnte nicht. Ich war müde, unendlich müde…
    ***
    Grelles Licht stach mir in die Augen.
    Ich blinzelte und blickte um mich, wie ein Verrückter. Ich saß nicht mehr in dem weichen Sessel, sondern auf einem harten Stuhl. Und neben mir saß Phil. Mein Schädel brummte, als ob ich nach einer durchbummelten Nacht einen ausgewachsenen Katzenjammer hätte. Ich riß mich zusammen und starrte in das grelle Licht.
    Ich glaubte zu träumen. Sicherlich, es war ein Alptraum, ein Alptraum, aus dem ich jeden Augenblick erwachen mußte.
    Vor uns stand in ungefähr vier Fuß Entfernung ein langer mit grünem Tuch bedeckter Tisch. An der Wand war ein hohes schwarzes Kreuz errichtet und hinter dem Tisch saßen sechs Gestalten in weißen Kutten und Kapuzen, die die Gesichter verhüllten. Nur durch zwei kleine Schlitze blitzten die Augen. Vor jeder dieser Gestalten lag eine schwere Pistole und in der Mitte stand ein weißer Totenschädel.
    Verdammt! Wollte dieser Traum denn gar nicht weichen?
    Ich versuchte mich zu bewegen, und es ging. Ich fuhr automatisch nach meiner Null-acht, aber die Halfter war leer. Ich machte eine Bewegung um aufzuspringen, und da ertönte eine dumpfe Stimme.
    »Bleiben Sie sitzen, G-man Cotton! Wenn Sie sich widersetzen, so werden Sie abgeknallt wie ein toller Hund und Sie ebenso, G-man Decker. Sie stehen hier vor dem Gericht des Ku Klux Klan. Wir hätten es nicht nötig gehabt, so viel Wesens um Sie zu machen, aber bevor Sie sterben, sollen Sie wissen warum. Wir haben Sie ausgesucht, um ein Exempel zu statuieren, und weil Sie es waren, die uns am meisten Schwierigkeiten gemacht haben, Sie und Ihre Kumpanen, die im Bunde mit den Nachkommen schwarzer Sklaven versuchen, die weiße alte Bevölkerung der Vereinigten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher