Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0214 - Der Kampf um die Pyramiden

Titel: 0214 - Der Kampf um die Pyramiden
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Triebwerkraums in den Lärm.
    Diamond handelte sofort. Er riß das Boot zur Seite und ließ es in einem flachen Winkel zum ursprünglichen Kurs weiter dahinschießen. Fünf Sekunden später vollzog er eine weitere Kursänderung. Das Leuchten draußen war verschwunden. Der glänzende Balken des fremden Schiffs war ein Stück zur Seite gerutscht. Diamond gönnte sich Zeit für einen kurzen Rundblick.
    Der Kommandostand war ein Trümmerhaufen. Der Treffer des Fremden hatte die äußeren Schirmhüllen mühelos durchschlagen und zumindest den mechanischen Schock ungeschwächt an das Boot abgegeben. Die Männer saßen noch an ihren Posten, aber verschiedenen Podesten fehlten die Geräte, die die Leute kurz zuvor noch benutzt hatten. Der Ruck hatte sie herausgerissen und davongeschleudert.
    Diamond wurde wütend. Aus den Augenwinkeln sah er, daß der Fremde aufschloß. Die Gefahr war noch nicht ausgestanden.
    Kahalo lag in achtzigtausend Kilometern Tiefe, aber das Bleistiftschiff schien zur Verfolgung entschlossen. Diamond änderte den Kurs ein drittes Mal, um der gegnerischen Zielautomatik die Arbeit zu erschweren.
    Er nahm das Mikrophon zur Hand und verband sich mit den Geschützständen. Die beiden Leute, die dort Dienst taten, hatten den Schock unversehrt überstanden.
    „Ihr habt freies Feuer!" rief Diamond ihnen zu. „Seht zu, was ihr tun könnt!"
    Nur wenige Sekunden später schnellten die Anzeigen der Generatorenleistung in die Höhe. Die K-3221 hatte den Kampf aufgenommen. Der Gegner lag unter dem Feuer des schweren Desintegrators und des Thermogeschützes. Einen Augenblick lang empfand Richard Diamond wilde Befriedigung.
    Dann tauchte ein zweites Mal die nebeldünne Spirale auf dem Bildschirm auf. Instinktiv duckte er sich. Ein donnernder Krach durchfuhr das Boot. In den Lärm mischte sich das dumpfe Stöhnen verletzter Männer. Diamond wurde von dem Ruck nach vorne geschleudert und schlug mit der Stirn auf die Kante seines Pults.
    Benommen ließ er das Boot einen weiteren Haken schlagen. Um ihn herum war ein wüstes Durcheinander aus Lärm, Trümmern und reglosen Körpern, die der Aufprall aus den Sitzen gerissen und zu Boden geschleudert hatte. Durch die Schleier vor den Augen sah Diamond die Zeiger der Kursmeßgeräte träge über die Skalen kriechen. Dumpf und schmerzhaft wurde ihm klar, daß die Triebwerke Schaden erlitten hatten. Die Reaktion auf seinen Befehl zur Kursänderung war weitaus langsamer als sonst.
    Irgendwo brannte es. Graublauer Qualm begann den Kommandoraum zu erfüllen. Diamond erwischte das Mikrophon und wollte den Männern an den Geschützen zurufen, sie sollten ihre Posten aufgeben und zum Kommandostand kommen. Aber der Interkom funktionierte nicht mehr. Die Leitungen waren tot.
    Wie ein Automat führte Diamond die Schaltungen durch, die für den Notfall vorgesehen waren. Einer der Generatoren nach dem anderen wurde auf Notleistung geschaltet. Zwei rote Lampen leuchteten auf und zeigten an, daß zwei Aggregaten auch die Notschaltung nicht mehr helfen konnte. Die K-3221 beschleunigte jetzt mit allen Mitteln, die ihr in ihrem lädierten Zustand noch zur Verfügung standen.
    Als Diamond wieder richtig sehen konnte und nach dem Gegner Ausschau hielt, schlug der dritte Treffer ein.
    Einen ewig langen Augenblick lang hatte Diamond das Gefühl, das wäre das Ende. Eine unwiderstehliche Macht hob ihn mitsamt dem Sessel vom Boden und beförderte ihn quer durch den Raum.
    Irgendwie brachte er es fertig, die Haltegurte zu lösen. Der Sessel bremste seinen Sturz, und das federnde Polster schleuderte ihn zur Seite. Rings um ihn schrien die metallenen Schalenwände unter der mörderischen Belastung. Durch den blauen Qualm hindurch tutete wie ein Nebelhorn das Warnsignal des Leckdetektors.
    Das Boot verlor Luft! Halb bewußtlos zog sich Diamond den Helm seiner Kombination über den Schädel und ließ ihn einschnappen. Zischend schoß das Atemgemisch aus dem Ventil.
    Diamond stemmte sich hoch und kam taumelnd auf die Beine.
    Der Blick reichte kaum zwei Schritte weit. Das Außenmikrophon übertrug das unaufhörliche Tuten des Warnsystems. Es knisterte und rumpelte. Diamond stellte fest, daß er auf einem schrägen Boden stand. Der Vektormechanismus des Antigravs funktionierte nicht mehr. Mit heftigem Schaudern dachte Diamond daran, was geschehen würde, wenn der Antigrav selbst versagte. Er wußte nicht, wie viele Generatoren ausgefallen waren, aber die Beschleunigung des Bootes lag weit über 10 000
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher