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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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als seine Gefährtin und besaß eine auf ihre Art sehr reizvolle Figur. Die Brüste hatten die Form großer, reifer Äpfel, aber die interessierten Zamorra seltsamerweise weniger. Weit anziehender fand er Martines Gesicht. Manchmal, dachte er, kommt es vor, daß man auf Menschen trifft, die einen erst beim zweiten Blick elektrisieren - der dann richtig!
    So war es hier.
    »Muß ich ehrlich sein?« fragte das Mädchen. Sie blickte Zamorra offen an.
    Und diese Offenheit, das spürte Zamorra in dieser Sekunde, war es, was über Martines ganzer Person lag, und die sie auf so schwer zu beschreibende Weise attraktiv machte. Attraktiv für Männer, die Offenheit wollten.
    »Wollen Sie denn ehrlich sein?« stellte Zamorra die Gegenfrage.
    Martine lachte glockenhell auf und senkte für einen Moment die Augenlider, so als hätte sie das Gefühl, von jemanden durchschaut worden zu sein.
    »Jaaa…«, dehnte sie dann.
    Zamorra ignorierte den glutenden Blick, den er aus Nicoles Richtung auf sich visiert fühlte. Sei du ruhig ein bißchen eifersüchtig, dachte er genüßlich, das belebt unsere Beziehung ungemein…
    »Dann nur zu.«
    »Also ich für mein Teil glaube, daß es nichts Schönes gibt, das keine Schattenseiten hat. So auch hier. Irgendeinen Haken wird dieser sogenannte Gratisurlaub schon haben. Ich hoffe allerdings, daß er nicht so hart sein wird, daß wir uns daran verschlucken.«
    »Oh, aus Ihnen spricht ja richtige Lebenserfahrung«, neckte Zamorra. »Aber warum haben Sie denn die Einladung angenommen? Lockt Sie das Risiko?«
    »Vielleicht…«
    »Was denn noch?«
    »Nun, außerdem ist das ein schönes Vor-Geburtstagsgeschenk, das ich mir mit dem wenigen Geld, das mir als Studentin zur Verfügung steht, kaum hätte selbst finanzieren können. Auch nicht finanzieren lassen, so wohlhabend ist meine Familie nicht.«
    »So, so, eine Studentin also, hm. Wann haben Sie denn Geburtstag, wenn man so indiskret sein darf?« ließ Zamorra seiner Neugierde freien Lauf.
    »In etwas weniger als einem Monat«, antwortete Martine lächelnd.
    Zamorra lächelte mit.
    »Am siebzehnten August.«
    Die Explodion einer mittleren Bombe hätte keine eindrucksvollere Wirkung auf Zamorra ausüben können. Von einem Augenblick zum anderen schrillten imaginäre Alarmglocken durch seinen Kopf. Sein Lächeln gefror.
    Am siebzehnten August…
    Und direkt neben Martine stieß eines der anderen Mädchen einen überraschten Schrei aus!
    ***
    Sie mußte anworten, mußte! Obwohl ihre Macht so gewaltig war, daß sie einen Menschen allein kraft eines Gedankens zu töten vermochte, konnte sie sich dem noch mächtigeren Zwang der Gestalt in der Druidenkutte nicht entziehen!
    »Auch jene hinter der Großen Grenze kennen ihn«, flüsterte sie. Ihre Augen schmälten sich. »Jeder, der auf der anderen Seite der Macht steht, lernt ihn früher oder später kennen. Bisher konnten ihm die wenigsten widerstehen.«
    »Es gibt nur einen, dem dieser Ruf vorauseilt«, knarrte der Vermummte. »Und dieser hält sich auf dem Zielobjekt auf?«
    Täuschte sie sich, oder schwang leise Drohung in der Frage mit.
    »Ja«, sagte sie.
    Der Vermummte knarrte, ohne ein verständliches Wort zu formulieren.
    »Zufall«, fuhr sie fort. »Purer Zufall! Niemand konnte damit rechnen, als der Plan eingeleitet wurde.«
    Jener in der Druidenkutte kam nicht mehr zu einer Erwiderung.
    In diesem Augenblick pflanzte sich ein akustisches Signal durch den halbdunklen Raum, das die Aufmerksamkeit beider Anwesenden auf den ersten Kristallschirm lenkte.
    Dort war es soweit.
    Die beiden unterschiedlich großen Punkte verschmolzen zu einem einzigen!
    ***
    Zamorra versteifte sich unwillkürlich, weil plötzlich Eiseskälte seine sonnengebräunten Glieder zu durchströmen schien.
    In maßloser Verblüffung starrte er zuerst Martine und dann das Mädchen daneben an, das den überraschten Schrei ausgestoßen hatte und in diesem Moment sagte: »Der siebzehnte August? Großer Gott, das ist ja auch mein Geburtstag. Aber…«
    Das war zuviel.
    Reichlich zuviel!
    Zamorra straffte sich, rutschte sich auf seiner Sitzfläche zurecht und wartete auf das, was ihm seine Ahnungen als unvermeidlich ankündigten.
    Und die trogen ihn nicht.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte sich das Datum, das alle gut zu kennen schienen, wie ein Buschfeuer herumgesprochen.
    Der siebzehnte August!
    Bei Merlin, dachte Zamorra leicht benommen. Nicis Geburtstag…
    Und Martines Geburtstag. Und der des Girls neben Martine. Und der…
    eines
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