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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Lauft um euer Leben!«
    Und wie sie liefen!
    Zum Schiff!
    Zur MOONSHINE, die immer noch unter dem schwarzen Meegh-Schirm lag… und dieser Schirm bewies Zamorra, was in der Tiefe tobte und brüllte wie eine Herde Saurier der Urzeit.
    Alles strebte der Vernichtung entgegen!
    Mit seinem Schlüssel öffnete Zamorra den Schirm, bis alle an Bord waren. Dann folgte auch er.
    Er spielte Steuermann.
    Er ließ von der teilzerstörten Brücke aus die starken Motoren der Yacht aufbrüllen. Er schob die MOONSHINE an den Rand des Energieschirms und gab Kraft auf die Maschinen.
    Das explodierte Schaltaggregat konnte keine wichtigen Steuerteile in Mitleidenschaft gezogen haben. Die Yacht gehorchte Zamorra, den die Angst gepackt hatte, in dem jeden Moment ausbrechenden Inferno doch noch umzukommen.
    Er hatte eine Yacht dieser Größe nie steuern gelernt, aber er wuchs über sich hinaus und schaffte es.
    Gleich mußte alles auf dieser Insel in die Luft fliegen, wenn die Mammut-Maschinen in der Tiefe hoch gingen!
    Warum hielt dieser verfluchte Schirm immer noch, von eben diesen Maschinen mit Energie versorgt?
    Da brach er zusammen!
    Im gleichen Moment schoß die Yacht, die mit hoher Kraft gegen die sperrende Fläche gepreßt hatte, aus der Grotte hinaus in die offene See.
    Und hinter ihr barst alles auseinander…
    ***
    Die Insel, die keine Insel mehr war, lag eine Seemeile hinter ihnen und konnte ihnen mit ihrer Höllenglut nicht mehr gefährlich werden.
    Der atomare Brand, den Zamorra befürchtet hatte, war nicht eingetreten. Mittelmeerwasser hatte brausend und dampfend das Feuer fast gelöscht, aber noch immer glühte es aus den Nebelwolken hervor, die sich jetzt schon kilometerweit ausbreiteten.
    Steintrümmer hatten das Heck der MOONSHINE endgültig zerschlagen. Irgendwo leckte die Yacht und lief voll Wasser, aber Zamorra schätzte, daß er sie noch bis zum nächsten Hafen bringen konnte.
    Er saß am Ruder und ließ die Yacht mit vollster Motorenleistung davonjagen. Und neben ihm saß Nicole und schmiegte sich an ihn.
    Es war mehr als instinktives Schutzsuchen oder Dankbarkeit, denn die Gefahr war vorüber.
    Es war das Gefühl des Zusammengehörens, des Einsseins, das sie jetzt beide genossen. Das Gefühl, daß selbst die Kraft des MÄCHTIGEN nicht gereicht hatte, sie beide voneinander zu trennen.
    Und Zamorra, der Ermattete, konnte schon wieder lächeln. Nicole erwiderte das Lächeln, das ansteckend war.
    »Liebe unterm Sternenhimmel«, sagte sie leise und deutete nach oben. »Irgendwo auf dem Meer, wir zwei allein in einer großen schnellen Yacht, davon habe ich schon immer geträumt…«
    »Ja«, nickte Zamorra trocken. »Wir zwei allein mit einer Horde süßer Bikini-Girls… ist das nicht herrlich?«
    Da rückte sie von ihm ab und fauchte ihn an: »Du… du Mann!«
    Seiner weiblichen Stütze beraubt, sank Zamorra zur Seite. Die Erschöpfung forderte ihren Tribut.
    »Du… Mann!« murmelt Nicole verblüfft. »Du Feigling, dich der Diskussion zu entziehen!«
    Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als das Steuer zu übernehmen und zu hoffen, daß kein Riff und kein fremdes Schiff im Wege war.
    Und kein Riesenkrake…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 205 »Der Tiefsee-Schrecken«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 172 »Saat der Vampire«
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