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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle
Autoren: Jason Dark
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stieß ihn an.
    »He, Alter, was ist los?«
    Da zuckte er zusammen und hob den Kopf. Suko schien aus einem Traum zu erwachen, so kam es mir jedenfalls vor.
    »Mann, Dicker, was hast du?«
    »Die Peitsche, John…«
    Ich lachte. »Ja, das sehe ich. Du hast sie wieder. Freu dich doch…«
    Er hob die Schultern und schüttelte gleichzeitig den Kopf, was gar nicht so einfach war.
    »Nein«, murmelte er. »Irgend etwas stimmt dabei nicht.«
    »Wieso?« Ich zog endlich meine dicke Jacke aus, schob den Stuhl vor und nahm Platz, wobei ich geflissentlich die Aktenstöße übersah, die meinen Schreibtisch bedeckten.
    »Ich kam hier rein, setzte mich, nahm den Hörer und wollte Shao anrufen…« Suko stockte, so daß ich Zeit hatte, mir eine Zigarette aus der Schachtel zu nehmen.
    »Und dann?«
    »Plötzlich flimmerte es vor meinen Augen. Bevor ich noch was dagegen unternehmen konnte, bekam ich den fürchterlichen Stoß Schwarzer Magie Dem hatte ich nichts entgegenzusetzen. Er schleuderte mich zurück, und ich wußte für Sekunden nicht, was überhaupt war. Als ich dann wieder zu mir kam, sah ich die Peitsche. Sie lag genau auf meinem Schreibtisch. Vor meinen Augen.«
    »Dann hat sie sich materialisiert«, murmelte ich. »Was sagst du?«
    »Ja, natürlich.« Suko schaute auf die Peitsche, die er wie einen Fremdkörper in der Hand hielt. Ein feines Lächeln kräuselte seine Lippen. »Ich frage mich nur, welchen Grund der Herr der roten Hölle gehabt haben soll, uns die Peitsche zurückzugeben?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen«, erwiderte ich und packte die Zigarette wieder ein. »Viel schlimmer ist für mich, daß er es überhaupt geschafft hat.«
    »Wieso?«
    »Daß er die Kraft besitzt, Gegenstände aus seiner Dimension in die unserige zu transferieren. Er verfügt also über eine Art Dimensionsbrücke.« Dies wiederum zeigte mir, wie mächtig der Dämon war. Herr der roten Hölle, das war wirklich nicht übertrieben.
    Suko stimmte mir zu. Dann senkte er den Arm und legte die Peitsche auf den Schreibtisch. Genau schaute er sie an.
    »Ist es überhaupt die echte?« fragte ich.
    » Wie meinst du das?«
    »Es kann ja auch ein Duplikat sein, das uns der Gegner untergejubelt hat.«
    »Nein, nein, ich kenne sie doch.«
    »Dann laß mal die Riemen ausfahren.«
    Das wollte Suko. Da jedoch betrat Glenda Perkins mit einem Tablett den Raum. Sie brachte meinen Kaffee und Sukos Tee. Vorsichtig stellte sie das Tablett ab.
    Der Duft vermischte sich und wehte unseren Nasenlöchern entgegen. Irritiert schüttelte Glenda den Kopf.
    »Was ist los?« fragte sie und schaute mich dabei an. »Du machst ein Gesicht, als wärst du auf einer Beerdigung.«
    Ich hob beide Hände und spreizte sie. »Es hängt mit der Dämonenpeitsche zusammen.«
    »Wieso, die ist doch völlig normal.«
    »Klar, aber das ist das Problem.«
    Glenda tippte sich gegen die Stirn. »Sagt mal, wollt ihr mich auf den Arm nehmen?«
    Mein Lächeln zeigte Freude. »Würde ich zwar gern tun, aber nicht jetzt«, erwiderte ich, beugte mich vor und nahm einen Schluck Kaffee. Er schmeckte vorzüglich. Ihn hatte ich wirklich lange vermißt. Wenn mich etwas zwingt, in mein Büro immer wieder zurückzukehren, dann ist es sicherlich nicht Sir James Powells Anblick, sondern der Kaffee meiner Sekretärin Glenda.
    Suko hatte die Peitsche in die Hand genommen. Sein Gesicht war glatt, bis auf die Stirn. Sie zeigte kleine Wellen in der Haut, für mich ein Beweis, daß der Chinese über irgend etwas nachdachte oder mit einer Sache nicht zufrieden war.
    »Was hast du?« fragte ich ihn.
    Er hob die Schultern. »Da gefällt mir einiges nicht. Welchen Grund sollte der Herr der roten Hölle gehabt haben, uns die Peitsche wieder zurückzugeben?«
    »Vielleicht hatte er keine Verwendung dafür.«
    Suko lachte auf. »Der und keine Verwendung für eine starke schwarzmagische Waffe? John, das glaubst du doch selbst nicht. Nein, nein da steckt etwas anderes dahinter.«
    »Und was, bitte?« erkundigte sich Glenda. »Ihr macht hier ein Geheimnis um die komische Peitsche…« Sie hob die Schultern und verließ den Raum.
    Die Tür schloß sie nicht, sondern ließ sie spaltbreit offen. Die Peitsche und vor allen Dingen ihr plötzliches Erscheinen stellte uns in der Tat vor ein großes Rätsel. Leider wußten wir nicht, wie wir es lösen sollten.
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid, Suko, aber ich kann dir da auch nicht helfen. Zeig mal die Peitsche her.«
    »Nein, warte noch.« Der Chinese nahm sie hoch,
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