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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle
Autoren: Jason Dark
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Gräberfeld.
    Sukos Hacken drückten in den Boden und hinterließen dort, wo er hergezogen wurde, eine Doppelspur. Die beiden Knöchernen zogen mit ihrer Beute parallel zur Mauer entlang. Sie entfernten sich immer weiter von dem brennenden Wagenwrack und damit auch von den Menschen. Für das, was sie vorhatten, brauchten sie Ruhe.
    Keiner ihrer Gegner hatte sich die Mauer zuvor so gut angesehen wie sie.
    Die Mauer gehörte zu einer alten, fast zerfallenen Burg, einem regelrechten Trümmerberg. Von der ehemals so prächtig wirkenden Burg war nur noch ein Stall oder Gesindehaus zurückgeblieben.
    Allerdings hatten sich die Bäume gehalten, die auf dem Burghof wuchsen.
    Eine Esche und daneben eine uralte knorrige Eiche, mit Ästen, die selbst Herkules kaum durchgebrochen hätte.
    Auf der anderen Seite der Mauer, genau dort, wo sich auch die Skelette mit ihrer Beute befanden, gab es ein Loch, durch das ein Mensch kriechen, aber auch hindurchgeschoben werden konnte.
    Wie die Skelette es mit dem bewußtlosen Suko taten. Er lag auf dem Rücken, die Knochenklauen hielten seine Beine umfaßt, und die beiden Monstren schoben ihn durch das Loch, bis auf die andere Seite der alten Mauer.
    Dann krochen sie selbst hinterher.
    Sie ahnten, daß der Chinese bald vermißt werden würde, deshalb mußten sie sich beeilen.
    Kaum waren sie im Innern des Burghofes angelangt, da geschah etwas so unwahrscheinliches, das nur mit dem Begriff Schwarze Magie oder Höllenzauber erklärt werden konnte.
    Einer der Knöchernen riß seinen linken Arm ab!
    Mit der Rechten packte er kurzerhand das Handgelenk der Linken und zog daran.
    Schon hielt er seinen Arm in der Hand!
    Das blaue Leuchten, das für einen Moment unterbrochen war, flammte wieder auf und lief über den abgerissenen Arm, der sich innerhalb einer Sekunde veränderte.
    Aus ihm wurde ein helles, dünnes, leicht glitschiges, wurmartiges Wesen, das sich an einer Seite krümmte und dort eine andere Gestalt annahm. Es veränderte sich zu einer Henkersschlinge.
    Aus der Ferne konnte niemand sehen, daß diese Schlinge nicht echt war und woraus sie entstanden war, aber sie würde ihren Zweck erfüllen, das lag auf der Hand.
    Das Skelett mit den beiden Armen hob Suko unter den Schulterblättern an, so daß das andere Wesen ihm die makabre Schlinge über den Kopf streifen konnte.
    Nun befand sich der Chinese endgültig in den Klauen dieser dämonischen Wesen. Aus eigener Kraft konnte er sich nicht mehr befreien, das stand fest.
    Reden konnten die Unheimlichen anscheinend nicht. Alles, was sie taten, geschah schweigend.
    Sie schauten in die Höhe.
    Ein starker Ast, ein wenig nach oben gebogen, wuchs über die Mauerkrone und eignete sich ausgezeichnet für ihr Vorhaben. Sie brauchten den Chinesen nur auf die Mauer zu stellen, die Schlinge über den Ast zu streifen, und die Sache war gelaufen.
    Sehr einfach, das alles...
    Auch mit nur einem Arm konnte sich der Knöcherne geschickt bewegen. Er hockte als erster auf der Krone und streckte den Arm aus, als sein Artgenosse den Chinesen in die Höhe hievte.
    Der Einarmige bekam Suko zu packen.
    Die Knochenklaue wühlte sich in seine Kleidung, und wenig später stand Suko auf der Mauer, wobei er noch ein Stück zur Seite geschoben werden mußte, damit er den günstigsten Platz besaß.
    Jetzt brauchten die anderen nur noch die Schlinge am Ast festzuknoten, und das Schicksal des Chinesen war besiegelt.
    Da erwachte er.
    Als wäre eine Uhr angeschlagen, so war der Inspektor plötzlich da und schlug die Augen auf. Zuerst wußte er nicht, wo er sich befand, er spürte drei Hände an seinem Körper und merkte die Kälte, die von ihnen ausging, wobei sie auch seine Kleidung durchdrang. Ein kühler Wind fächerte in sein Gesicht, was er allerdings mehr als eine Wohltat empfand, die auch seinem schmerzenden Schädel guttat.
    Nur allmählich schälten sich die Konturen seiner unmittelbaren Umgebung hervor, und Suko stellte fest, daß er sich noch immer in der Nähe oder auf dem alten Friedhof befand.
    Schlagartig kehrte die Erinnerung zurück.
    Er dachte an die unmittelbar zurückliegende Vergangenheit - an den Kampf, den Wagen, die Explosion, sein Blackout - und ...
    Suko schluckte, und gleichzeitig drang ein leiser Stöhnlaut über seine Lippen.
    Irgend etwas stimmte da nicht. Warum stand er denn so hoch und konnte auf den Totenacker schauen? Er hatte doch vorhin noch am Boden gelegen, wenigstens vor der Bewußtlosigkeit. Einiges schien hier nicht zu
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