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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle
Autoren: Jason Dark
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stimmen.
    Suko holte tief Luft. Er war ein Mann mit hervorragender Kondition und Konstitution. Zudem besaß er eine enorme Selbstbeherrschung und hatte sich auch einem geistigen Training unterzogen. Wo andere sich hängenließen, kämpfte Suko gegen das Schicksal an.
    Er nahm auch jetzt die Eindrücke der unmittelbaren Umgebung in sich auf.
    Zunächst spürte er den seltsamen Druck.
    Er lag um seinem Hals. Als hätte man ihm eine Schlinge darunter gebunden.
    Schlinge?
    Etwas rastete in Sukos Hirn ein. Er schaute hoch und sah den dicht vor seinem Gesicht verlaufenden Ast, um den etwas geschlungen war, das auf ihn, Suko, zulief und unter seinem Kinn endete.
    Ja, es war eine Schlinge.
    Sogar eine Henkersschlinge.
    Da begriff der Chinese. Innerhalb einer halben Sekunde erfaßte er die schreckliche Wahrheit. Er wußte nun, was seine Gegner mit ihm vorhatten.
    Sie wollten ihn hängen!
    Die Vorbereitungen hatten sie schon getroffen, sie brauchten ihren Plan nur noch auszuführen.
    Suko merkte, daß es keine normale Schlinge war, die da seinen Hals umschlang. Eine Henkersschlinge bestand aus einem anderen Material, sie war auch rauher, doch der Chinese wußte auch, daß diese Schlinge den gleichen tödlichen Effekt erzielte.
    Die anderen wollten sein Ende!
    Aber wer waren die anderen? Wo befanden sie sich?
    Suko war nicht in der Lage, den Kopf zu drehen. Zudem stand er auf dem schmalen Mauerrand und schaute auf den Friedhof hinab. Viel konnte er nicht erkennen.
    Das bläuliche Leuchten allerdings nahm er sofort wahr. Neben ihm befand es sich, und Suko wußte, daß er seine Lage den Skeletten verdankte. Von zwei Seiten traf das Leuchten seinen Körper, ein Zeichen, daß die anderen ihn eingekreist hatten.
    Ihr Plan war klar. Sie brauchten dem Chinesen nur einen leichten Stoß zu geben, und er fiel von der Mauer.
    Und die Freunde?
    Suko suchte nach John Sinclair, Will Mallmann und auch dem CIA-Mann Don Frazer. Seine Blicke streiften über den Friedhof, er sah brennende Trümmer, zuckende Flammen, deren Widerschein bizarre Schatten über den unheimlichen Totenacker warfen und auch die sich auf dem Friedhof befindlichen Menschen streifte.
    Suko sah seinen Freund John Sinclair.
    Aber wo befand sich dieser? Viel zu weit weg, als daß er hätte eingreifen können.
    Dafür griffen die anderen ein.
    Der Chinese, der unter einem Ast-und Zweiggewirr einer Eiche stand, spürte nicht nur die Kälte der Knochenhand an seinem Rücken, sondern auch die Gänsehaut, die vom Nacken her abwärts rann.
    Wie lange noch? Eine Sekunde, zwei…?
    Suko schrie nicht, er bettelte nicht. Er konnte sich auch nicht bewegen. Dabei hätte er versuchen können, seinen Stab zu greifen, doch eine falsche Bewegung hätten seine Gegner sofort richtig verstanden und dementsprechend gehandelt.
    Suko fand sich mit seinem Schicksal ab. Er spürte die Hand in seinem Rücken, die sich langsam höher tastete und den besten Punkt suchte, um Suko sicher von der Mauer zu stoßen, hinein in das tödliche Nichts…
    ***
    Ich stand da und sah meinen Freund!
    Eine Schlinge umschlang seinen Hals.
    Ich hätte ihn für mein Leben gern geholfen, es ging nicht. Ich war zu weit vom Ort des Geschehens entfernt. Ich hätte die Friedhofsbreite überqueren müssen, und das war zuviel.
    So mußte ich hilflos mit ansehen, wie Suko langsam auf seinen Tod vorbereitet wurde.
    Dabei hatten wir damit nicht gerechnet, denn wir dachten schon, uns wieder auf den Rückmarsch begeben zu können, denn wir befanden uns in einem Gebiet, daß nicht gerade als ideal zu bezeichnen war. Man konnte schon Niemandsland dazu sagen, obwohl es auf dem Gebiet der DDR lag. Hier befand sich keine Stadt, kein Dorf, es gab nur Landschaft, Minen, den alten Friedhof aus dem Ersten Weltkrieg und eine verfallene Burg.
    Begonnen hatte der Fall mit einer Dummheit des amerikanischen Geheimdienstes. Da war ein elektronisches Steuergerät erfunden worden, und man hatte es sich stehlen lassen. Mehr nicht.
    Aber es reichte, um einige Leute verrückt werden zu lassen. Zwei CIA-Agenten, harte Burschen, wurden losgeschickt, um den Fall aufzuklären. Das schafften sie auch, und sie stellten fest, daß Spuren auf diesen alten Friedhof dicht hinter der Grenze zur DDR hinwiesen.
    Die Geheimdienstleute besaßen immer Möglichkeiten, über die Grenze zu gelangen So auch hier. Durch einen geheimen Fluchttunnel erreichten sie die DDR und auch den Friedhof, um ein bestimmtes Grab auszuheben, unter dessen Erde der Gegenstand angeblich
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