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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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Feuerleiter. Dazu benötige ich zwei bis drei Minuten, und nochmals etwa fünf Minuten, bis ich mich orientiert und die richtigen Fenster gefunden habe. Uhrenvergleich« - wir stellten unsere Armbanduhren übereinstimmend auf dieselbe Zeit - »wir haben jetzt genau 22 Uhr 07. Exakt um 22.15 Uhr - bis dahin bin ich bestimmt auf dem Posten - klingelst du an der Wohnungstür O’Breens. Das Weitere werden wir dann schon sehen. - Master. Sie warten hier.«
    Phil stapfte die Treppe dicht an der Wand hoch, um das verräterische Knarren der Stufen möglichst zu vermeiden.
    Ich hastete in den Hinterhof, blickte die dunkle Hauswand hinauf, sah die mutmaßliche Wohnung O’Breens. Zwei Fenster dieses Appartements waren erleuchtet.
    Schnell sprang ich die steile, schmale Eisentreppe hoch, die an jedem Stockwerk waagerecht an mehreren Fenstern vorbeiführte, damit nicht für jedes Zimmer eine eigene Nottreppe notwendig war.
    Knapp eine Minute später stand ich vor dem ersten erleuchteten Fenster der O’Breenschen Wohnung.
    Ich wartete einige Sekunden, bis sich mein fliegender Atem etwas beruhigt hatte, dann brachte ich das Gesicht dicht an die Scheibe, um durch den Vorhangspalt möglichst viel von dem Zimmer überblicken zu können.
    Ich habe keine schwachen Nerven und bin durch meinen Beruf allerhand gewöhnt. Aber das Bild, das sich durch die schmale Vorhangspalte gleichsam wie durch eine Lupe begrenzt und vergrößert meinen Augen bot, ließ mir doch das Blut in den Adern gefrieren.
    ***
    Nahe beim Fenster stand ein Bett. Die unregelmäßigen Erhebungen der Steppdecke ließen die Konturen eines hünenhaften Körpers ahnen. Der rechte Arm hing schlaff über die Bettkante hinab. Die behaarte Pranke mit zwei verschorften Einstichen war mir wohlbekannt.
    An diesem besonderen Kennzeichen erkannte ich Mac O’Breen, und zwar nur daran. Denn man hatte ihm eins über den Schädel gegeben.
    Wir waren zu spät gekommen, wieder einmal. Mac O’Breen würde uns nichts mehr verraten. Mit tödlicher Unerbittlichkeit vernichtete die Mord-Gang jeden ihrer eigenen Leute, dessen Fährte wir aufgenommen hatten.
    Aus dem angrenzenden Zimmer drang gedämpftes Stimmengemurmel! Das konnte nur die Mord-Gang sein, die auf unseren Besuch lauerte.
    Ich huschte vor das zweite, ebenfalls erleuchtete Fenster und versuchte, durch den Vorhang zu spähen. Aber da waren kein Spalt und keine Ritze, die erlaubten, einen Blick ins Innere des Zimmers zu werfen.
    Ich legte mein Ohr an die kühle Fensterscheibe, um wenigstens einen Teil des Gesprächs mitzubekommen.
    Die Gangster sprachen nicht gerade leise, und so konnte ich einige Sätze verstehen: »Wenn die Bullen auf tauchen«, sagte eine knarrende Stimme, unverkennbar mit Chicagoer Akzent, »machen wir kurzen Prozess. Wir dürfen es gar nicht auf eine Auseinandersetzung ankommen lassen.«
    Ein anderer - der Aussprache nach musste er aus New York stammen -widersprach heftig: »Bill, du bist wahnsinnig geworden! Wenn wir die G-men umbringen, jagen sie uns ohne Gnade. Bis jetzt hat das FBI jeden zur Strecke gebracht, der…«
    »Weiß ich selbst«, unterbrach der Gangster aus Chicago. »Aber es bleibt uns gar nichts anderes übrig; sie sind uns zu dicht auf den Fersen. Sie oder wir, das ist die Parole!«
    Ein Dritter, dem Akzent nach ein Italiener, mischte sich ein: »Bül hat ganz Recht. Wenn wir die Cops nicht beseitigen, sind wir hundertprozentig geliefert. Erschießen wir sie, dann bleibt uns wenigstens noch eine gewisse Chance, so gering sie auch sein mag.«
    »Klingt ganz logisch, was ihr sagt«, meinte der New Yorker. »Aber ihr tut gerade so, als sei es die einfachste Sache der Welt, mit den Bullen fertig zu werden. Mir scheint, ihr unterschätzt die Gef ährlichkeit der berühmten Greifer ganz erheblich. Bis jetzt haben wir sie trotz aller Anstrengungen nicht geschafft.«
    Nun sprach wieder der Bursche aus Chicago, er schien der Boss zu sein: »Ich unterschätze die Bullen keineswegs, aber ich überschätze sie auch nicht. Euch schlottern ja schon die Knie, wenn ihr nur ihre Namen hört. Jedenfalls stecken diesmal alle Trümpfe bei uns. Wir haben zusätzlich eine Maschinenpistole und einige Eierhandgranaten zur Verfügung. Außerdem ist das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Es muss natürlich alles blitzschnell gehen. Deshalb verstecken wir uns nachher im Schrank, warten, bis sie ahnungslos ins Zimmer tappen, und fallen im geeigneten Moment über sie her. Seht nochmals nach, ob eure Waffen in
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