Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
Chibb teilen würden, die bereits vor Äonen von den grausamen Schattendämonen unterjocht und seither als rechtloses Sklavenvolk in einer fremden Dimension gehalten wurden!
    Terra unter der Macht der Meeghs… eine grauenhafte Vision!
    Und dennoch - wenn der Auftrag der Spider-Besatzung erfolgreich verlief, mußte diese Vorstellung über kurz oder lang Wirklichkeit werden. Die Bastionen der Weißen Magie waren in ihrer Zahl und Stärke zu gering, um den zerstörerischen Kräften der Meeghs zu widerstehen, sobald diese einen Weg gefunden hatten, der ihnen laufenden Nachschub aus der Dimension des Bösen sicherte!
    Auch Merlin, der geheimnisumwitterte Magier, von dem niemand wußte, welchen Geschlechts er wirklich entstammte, konnte sich nicht allein gegen seine Erzfeinde stellen. Der Zauberer von Avalon, den manche den König der Druiden nannten und der in Wahrheit doch so unendlich anders war als jene vom Silbermond, hatte die Menschheit zu lange allein gegen die Schwarzblütler verteidigen müssen. Fehlgeschlagen waren seine Versuche in der Vergangenheit, sich Verbündete unter den Menschen für die große Aufgabe heranzuerziehen. Nicht nur Artus war gescheitert…
    Seit einiger Zeit nun konzentrierte sich Merlins Interesse auf einen französischen Parapsychologen namens Zamorra, der auch Merlins Stern trug. Dieser Zamorra war den Meeghs inzwischen ebenso bekannt geworden wie der Erzfeind selbst. Beide galt es nun endlich aus dem Weg zu räumen, um den Feldzug des Grauens ohne Einschränkungen durchführen zu können!
    Die Zukunft sah düster aus…
    ***
    Laureen Basall hörte Calders Schrei, als sie das Sonnendeck der ESMERALDA überquerte, das zu dieser nächtlichen Stunde erwartungsgemäß völlig vereinsamt dalag. Über Nacht hatte man das tagsüber wohltemperierte Wasser des Pools abgelassen, weil das die allabendliche Reinigung des Beckens für die Mannschaft erleichterte. Damit war man allerdings offensichtlich nicht ganz fertig geworden vor Einbruch der Dunkelheit, denn als Calders Schrei in die Stille schnitt, wäre Laureen Basall um ein Haar über ein achtlos am Beckenrand zurückgelassenes Taubündel gestolpert und in die gähnende Tiefe gestürzt. Im letzten Augenblick erlangte sie das Gleichgewicht zurück und brachte sich mit einem schnellen Schritt aus der Gefahrenzone. Fluchend lauschte sie dann sekundenlang dem harten Hämmern ihres Herzens. Der Schreck war ihr in die Glieder gefahren.
    Irgendwann jedoch konnte sie Calders Schrei nicht mehr ignorieren. Zwar war sie noch immer wütend auf den fetten Kerl, doch hinderte sie das nicht, sich berechtigte Sorgen um ihn zu machen. Immerhin war er trotz allem ein potentieller Anwärter auf ihre teure Gunst, und wenn er erst mal wieder nüchtern war…
    Laureen befand sich auf der anderen Seite der ESMERALDA, wahrscheinlich sogar direkt gegenüber von Calders Aufenthaltsort. Luftlinie höchstens zwanzig Meter. Doch dieser direkte Weg wurde ihr von den hohen Holzaufbauten des Touristenkreuzers versperrt. Sie mußte längsseits zurücklaufen, was ungefähr fünfzig Meter Umweg bedeutete.
    Laureen machte kehrt. Natürlich rannte sie nicht. So weit ging ihr Engagement für den Dicken nun doch nicht. Wahrscheinlich war dieser Trottel aus dem Gleichgewicht geraten und hing nun, einem vollschlanken Walfisch nicht unähnlich, über der eisernen Reling, ohne sich entscheiden zu können, auf welche der beiden möglichen Seiten er sich fallen lassen sollte.
    Laureen nahm sich vor, ihm bei der Entscheidung behilflich zu sein. Calders gewaltiges Organ mußte mittlerweile auch andere Touristen oder Besatzungsmitglieder aufgeschreckt haben.
    Laureen ließ das Deck für Sonnenhungrige, das sich zu dieser Stunde jedoch bestenfalls für Mondsüchtige eignete, hinter sich und lief trotz ihrer hochhackigen Schuhe leichtfüßig die Steuerbordseite entlang. Als sie das Mittelschiff erreichte, riß Calders Schrei plötzlich abrupt ab.
    Laureen Basall blieb stehen, als sei sie gegen eine unsichtbare Wand gerannt.
    Sie war irritiert.
    In diesem Moment erklang rechterhand von ihr ein unbestimmbares Geräusch vom Wasser her. Aus der Dunkelheit…
    Die Frau zog die Schultern etwas hoch, als wollte sie ihren Kopf dazwischen verschwinden lassen. Ganz unvermittelt kroch ein lähmendes Angstgefühl in ihr hoch. Die Knie wurden ihr weich, und sie fror.
    Langsam drehte sie den Kopf, bis sich der Ozean vollkommen in ihr Blickfeld geschoben hatte.
    Verdammt, dachte sie. Was ist los mit dir?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher