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0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle
Autoren: Rolf Michael
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Nachlässigkeit bereits tödlich sein. Ha, du wolltest ihn vor dir im Staube winseln sehen. Du hast ihn nicht von deinen Dienern töten lassen, als noch Zeit dazu war. Nun büße…«
    Die letzten Worte hörte Huitzilopochtli wie aus weiter Feme verklingen. Da ahnte er sein Geschick.
    Gehetzt blickte er um sich. Wohl, seine Anbeter umstanden ihn und den Parapsychologen im weiten Umkreis. Und sie hielten ihre Waffen griffbereit. Aber keiner machte Anstalten, den Dämon bei diesem Kampf zu unterstützen.
    Mochte er in diesem Duell seine Stärke zeigen.
    Der primitive Geist der Eingeborenen erwartete, daß der Götze nun seinen Gegner einfach verschlingen werde. Es durfte ganz einfach nicht sein, daß sich ihre Ahnung hier bewahrheitete.
    Die Ahnung, daß ihr Abgott in der Klemme saß.
    Aber ihre Augen rundeten sich, als sie erblicken mußten, daß die Gestalt mit dem Kopf des Jaguars langsam vor dem Parapsychologen in die Knie ging.
    »Gnade, o Großmächtiger«, winselte er. »Laß mich am Leben!«
    Aber der Meister des Übersinnlichen würdigte ihn keiner Antwort. Seine Hand nahm das Amulett ab. Hell glitzerte die Silberscheibe, die leicht an der Kette schwang, in seiner Hand.
    »Ich mache dich reich!« versprach der Dämon. »Ich mache dich unermeßlich reich. Ich gebe dir Gold, rotes Gold und…«
    Ein Blick in Zamorras stahlharte Augen sagte ihm, daß er hier vergeblich bitten würde. Und daß seine Versprechungen auf taube Ohren treffen würden.
    Langsam, wie das unbeugsame Fatum, kam Zamorra immer näher. Es gab kein Ausweichen mehr. Das Verhängnis war da.
    »Stirb, Höllensohn!« kam es über Professor Zamorras Lippen. Nur noch wenige Schritte, dann war es soweit! Dann wurde das, was den Dämon Huitzilopochtli ausmachte, in die ewige Schwärze hinausgeschleudert, aus der es kein Zurück mehr gab.
    Tod und Hölle für Dämonen zugleich.
    Asmodis Untertan reagierte wie ein Tier, das in die Enge getrieben wird ohne einen weiteren Fluchtweg zu sehen.
    Die menschliche Gestalt des Dämons duckte sich wie ein Ringkämpfer. Die Arme waren weit vorgestreckt und die noch immer als Finger züngelnden Nattern, die den Professor mit lidlosen Augen anstarrten, hielten den Parapsychologen auf Abstand.
    Wer wollte wissen, ob sich nicht noch Reste des tödlichen Giftes in den nadelspitzen Zähnen befanden?
    Aus den bösartigen Augen leuchtete es gelblich, der häßliche Rachen öffnete sich. Ein Schwall wiederwärtiger Luft schlug dem Parapsychologen entgegen.
    Und dann geschah es.
    Der Dämon spie Feuer!
    ***
    Es war wie die Feuerlanze eines Flammenwerfers, die dem Meister des Übersinnlichen entgegenschoß. Wie eine grünblaue Waberwolke kam es aus dem weit aufgerissenen Rachen, aber in der Mitte der dem Dämon entströmenden unheiligen Energie gloste es rot wie flüssige Lava.
    Und dieser Schwall schoß genau auf Professor Zamorra zu. Er war nicht mehr fähig, zur Seite zu springen. Im Bruchteil eines Herzschlages mußte er sich in einem alles zerfressenden Flammenmantel gehüllt schreiend auf dem Boden winden.
    Da schlug das Amulett zu. Und mit aller Macht.
    Der Feuerzauber wurde durch Merlins Stern förmlich angezogen. Und wie durch einen Spiegel von ihm reflektiert.
    Noch ehe der Dämon die Gefahr erkannte, wurde das Feuer, das den Meister des Übersinnlichen verzehren sollte, auf ihn zurückgeschleudert. Heulend kreischte Huitzilopochtli auf, als er wie eine Fackel brannte.
    Und noch einmal hörte er, zum letzten Mal, das höhnisch meckernde Lachen aus der Tiefe. Asmodis hatte für seinen einstigen Diener nur Verachtung übrig.
    Dann schleuderte Professor Zamorra das Amulett. Und es traf genau zwischen die Augen des Dämons mit dem Kopfe des Jaguars. Ein letzter, quiekender Aufschrei, ein letztes Knirschen der Zähne, dann war das, was einst Huitzilopochtli gewesen war, dahingegangen.
    Die Welt war wieder von einem Dämon befreit.
    Nicole Duval war mit wenigen Sätzen an der Seite ihres Geliebten. Der nackte Körper der bezaubernd schönen Frau schmiegte sich an den Kämpfer des Guten.
    Und wie ein siegreicher Triumphator seinen Lorbeerkranz, so bekam Zamorra einen feurigen Kuß aufgebrannt.
    Eigentlich zu früh. Denn die Situation war noch lange nicht bereinigt. Zwar, die Bedrohung aus dem Übernatürlichen war besiegt. Asmodis hatte wieder eine Schlappe hinnehmen müssen.
    Aber die natürliche Gefahr war noch da. Immer noch wurden sie von einem ganzen, blutdurstigen Kannibalenstamm umlauert. Und gegen die Gefahr half
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