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0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle
Autoren: Rolf Michael
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alleine zu haben.
    Es war nicht die Zeitspanne eines Herzschlages vergangen, da wären, wenn sich die siegende, unheilige Kraft nun zurückgezogen hätte, in den gutgepolsterten Stühlen in der Zentrale der Boeing zwei lallende Idioten zurückgeblieben. Zwei erwachsene Männer auf den Niveau eines neugeborenen Kindes.
    Und die Macht, die in sie eingedrungen war, kam vom Bösen. Dämonen waren in die Piloten eingefahren.
    Jack Willard und Mel Adams waren von Dämonen besessen. Sie waren ihnen völlig hörig, hatten weder einen eigenen Willen noch mehr Gedanken an Humanität und Nächstenliebe.
    Die Kräfte aus der Finsternis diktierten ihnen, was sie zu tun hatten. Und sie waren nicht in der Lage, sich gegen diese Befehle zu wehren.
    Automatisch bewegten die Hände der beiden Männer einige Hebel, die Finger drückten verschiedene Knöpfe.
    Die Hand, die den Teil der Armaturen bediente, welche die Steuerung betätigt, zitterte nicht.
    Denn dem leeren Gehirn wurde nicht offenbar, daß durch das eingeleitete Manöver der Tod bevorstand.
    Die Nase der Boeing begann, sich nach vorne zu neigen.
    ***
    »Keine weiteren Termine, Chef!« strahlte Nicole Duval, Professor Zamorras Lebénsgefährtin, Mitarbeiterin und unerschrockene Kampfgenossin gegen die Kräfte aus dem Finsteren.
    »Das bedeutet Urlaub an der Copacabana!« schwärmte sie. »Denn die Konferenz in Glasgow ist erst in zwei Wochen. Wenn ich mir vorstelle - zwei Wochen ausspannen und…«
    »… und du wirst von Rio den nächsten Flug nach Rom buchen!« zerstörte der Parapsychologe ihre Illusionen.
    »Muß das sein?« Tiefe Enttäuschung sprach aus ihrer Stimme.
    »Ja!« sagte er fest. »Hast du die Sache vergessen, die sich unter der Burgruine in Deutschland abspielte. Diesen Amun-Re haben irgendwelche Götzen oder Dämonen gerettet, vor denen selbst die Hölle zittert. Vergiß nicht, daß mir selbst Asmodis ein Bündnis gegen ihn angeboten hat und…«
    »Asmodis dürfte auch eine Menge seines Selbstbewußtseins eingebüßt haben!« bemerkte die schöne Französin. »Immerhin hat er bei den Auseinandersetzungen um die Dhyarra-Kristalle keine besondere Heldenfigur abgegeben!«
    »Unterschätze ihn nicht!« warnte Zamorra. »Asmodis und die Seinen sind immer noch sehr stark.. Und - über Damon und seine Macht wissen wir Bescheid, wußte damals auch Merlin Bescheid. Aber dieser Amun-Re ist ein gänzlich unbeschriebenes Blatt, ein Gegner, dessen Stärke völlig unbekannt ist. Nur eines ist klar, er ist älter als Merlins Stern und dem Amulett deswegen überlegen.«
    Professor Zamorra strich leicht über die kreisrunde Silberscheibe, die an einer unzerreißbaren Kette um seinen Hals hing. Dieses Amulett, die stärkste Waffe des Parapsychologen im Kampf gegen Satans Gefolgsmannen, hatte Merlin, der weise Magier von Avalon, aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen.
    Die Hände des Franzosen glitten über die Zeichen des Tierkreises und die hieroglyphenartigen Schriftzeichen, die bis heute jedem Übersetzungsversuch stand gehalten hatten.
    »Erinnere dich daran, was Glarelion, der Elbenkönig, damals sagte!« munterte Zamorra die hübsche Französin auf. »Die Bücher Rostans des Wissenden soll ich suchen. Und wenn noch ein Exemplar oder auch nur einige Fragmente davon erhalten sind, dann können sie nur an einem Flecken der Erde zu finden sein!«
    »Die Bibliotheken des Vatikan!« sagte Nicole Duval und so etwas wie Ehrfurcht schwang in ihrer Stimme.
    »Richtig kombiniert«, lobte Professor Zamorra. »Und Pater Aurelian, dem diese Bibliotheken unterstehen, ist ein Freund aus alten Studientagen. Ha, er war damals ein lebenslustiger Geselle, der keinem guten Trunk aus dem Wege ging. Und heute - der Bücherwurm des Heiligen Vaters!«
    Nicole Duval wollte etwas erwidern.
    Aber aus ihrem Mund kam nur ein gurgelnder Laut, aus dem Entsetzen sprach. Und im nächsten Moment war an Bord der Maschine der Teufel los.
    Menschen wurden aus den Sitzen geschleudert, fielen kreischend übereinander, versuchten, in die Sitze festgekrallt, einen Halt zu bekommen.
    Zamorras Gesicht wurde bleich wie eine frischgekalkte Wand. Nicht nur, weil das Flugzeug die Waagerechte verlassen hatte und nach vorne anscheinend zur Landung ansetzte. Es gab viele Gründe für eine Landung.
    Hier aber ging es nicht mit rechten Dingen zu. Kräfte waren aufgetaucht, die über das menschliche Begriffsvermögen hinaus gingen. Das Amulett erwärmte sich und pulsierte wie ein Herz.
    Dämonen waren an
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