Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0204 - Herr der Grünen Hölle

0204 - Herr der Grünen Hölle

Titel: 0204 - Herr der Grünen Hölle
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
rollten.
    Kein Zweifel, das Flugzeug ging tiefer. Und über den Bordlautsprecher war es nicht angekündigt worden.
    Ein Absturz also…
    Warum taten die Piloten nichts?
    Niemand nahm Notiz von dem Mann, der mit einem wahren Panthersatz aufgesprungen war und mehr rutschend wie laufend sich in Richtung auf die Pilotenkanzel zubewegte.
    Hätte einer der Passagiere in der aufkommenden Todesangst noch Sinn dafür gehabt, ihm wäre die Scheibe aufgefallen, die normalerweise kühles Silber war, nun aber wie ein Stück Eisen aus einem Hochofen aufleuchtete.
    Professor Zamorra wußte genau, was er tat. Und er hatte nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, warum die Maschine abschmierte.
    Dämonen waren am Werk - und darum konnte der Anschlag nur ihm gelten. Aber in tausenden von Gefahren und verzweifelten Situationen hatte er gelernt, sich nie verloren zu geben.
    Er mußte nach vom - dem Treiben des Bösen Einhalt gebieten. Er hörte nicht, wie Nicole hinter ihm schrie, sah nicht den hochgewachsenen, ungefähr fünfundzwanzigjährigen Mann mit der wallenden blonden Mähne und dem offenen, jungenhaften Gesicht hinter sich herspurten.
    Der Meister des Übersinnlichen stolperte über die Beine der Stewardeß, die sich verzweifelt bemühte, wieder das Gleichgewicht zu bekommen. Sein durchtrainierter Körper, den er in jeder freien Minute im Fitneß-Center von Château Montagne für den Kampf gegen das Böse stählte, reagierte reflexartig. Professor Zamorra schlug eine Art Purzelbaum und war an der Tür zum Cockpit.
    Das Schild »No entry« - Kein Eintritt - übersah er diskret. Seine rechte Hand angelte nach der Klinke. Während er sich daran empor zog, riß er gleichzeitig die Tür zur Pilotenkanzel auf.
    Die Sessel der Piloten schwangen herum. Professor Zamorra sah die Körper von Menschen - aber die Augen von Dämonen.
    So standen sie sich gegenüber, der Meister des Übersinnlichen und Vloas und Hyeroboam, die Anwärter auf höhere Dämonen-Würde.
    Und der Meister des Übersinnlichen erkannte sofort die Situation. Die Figur des Co-Piloten, in dessen Inneres sich Vloas eingeschlichen hatte, drückte mit aller Macht den Steuerknüppel nach vorne.
    Er mußte von seiner unheilvollen Tätigkeit abgebracht werden.
    Ohne nachzudenken hechtete Professor Zamorra auf ihn zu, ergriff das Wesen, das einstmals Jack Willard gewesen war und preßt es an sich. Er mußte den Kontakt mit dem Amulett herstellen, mußte dafür sorgen, daß die Dämonenwesen mit Merlins Stern in Berührung kamen. Und das konnte er am besten, wenn er den Gegner an sich zog. Denn das Amulett hatte diesmal nicht selbständig gehandelt. Der grünliche Energieblitz, mit der die Waffe des Guten sonst die Dämonen aus sicherer Entfernung schon unschädlich machte, er war ausgeblieben.
    Der Parapsychologe hatte keine Zeit, sich in’s Gedächtnis zu rufen, daß es sich hier um Geister niedrigster Ordnung handeln könnte, die das Amulett nicht als besondere Bedrohung ansahen. Niemand konnte die Reaktionen von Merlins Stern Voraussagen. Der Parapsychologe wußte nur, daß Kräfte in der Silberscheibe waren, die für Dämonen den Tod bedeuteten.
    Und darum hätte der Dämon, den Professor Zamorra umkrallte, eigentlich den Geist aufgeben müssen. Aber hin und wieder erlaubt sich das Schicksal üble Scherze.
    Während des wilden Überschlags im Gange des Flugzeuges war die Silberscheibe an der Kette weitergewandert. Das rot pulsierende Etwas hing auf Zamorras Rücken und konnte dadurch den Dämon nicht berühren.
    Professor Zamorra fühlte, wie sich zwei Hände um seine Kehle schlossen. Und er sah, wie sich der andere Dämon aus dem Sessel erhob. Bosheit loderte aus seinen Augen. Und die Fingerstellung ließ keinen Zweifel aufkommen, daß das Wesen, das in diesem menschlichen Körper wohnte, etwas Schreckliches vorhatte.
    Es wollte ihm die Augen herausreißen.
    Verzweifelt versuchte der Franzose, den ersten Gegner wegzustoßen. Aber es war unmöglich, das, was in Willards Körper wohnte, verlieh der ohnehin kräftig gebauten Menschengestalt Stärke, die über das normale Maß hinausgingen.
    Mit weitaufgerissenen Augen sah Professor Zamorra die vom Geist des Bösen gesteuerten Hände auf seine Augen zurasen.
    Und hätten ihm die würgenden Hände Luft gelassen, er hätte geschrien.
    ***
    Der Sprung hätte einen Leoparden beschämt.
    Wie ein Wirbelwind war der Mann, der hinter Zamorra hergesprintet war, im Cockpit erschienen. Und er übersah sofort die Situation.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher