Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0202 - Die Rache der Toten

0202 - Die Rache der Toten

Titel: 0202 - Die Rache der Toten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Schatten. Alles war ruhig. Irgendwo schrie ein Tier, und in der Nähe zirpten grillenähnliche Insekten. Ein Bach murmelte sein Lied unweit der einfachen, hölzernen Hütte mit dem Reetdach.
    Es war friedlich – zu friedlich. Denn es machte zu leicht vergessen, daß gar nicht so weit entfernt erbitterte und erbarmungslose Kämpfe tobten. Daß Wesen, die niemals menschlich gewesen waren, daran arbeiteten, eine Welt zu bezwingen und nach und nach buchstäblich zu vernichten. Denn noch immer erwarteten sie, die verschlossenen Weltentore wieder öffnen zu können oder andere zu entdecken.
    Die Meeghs.
    Wesen, deren wahres Aussehen nie ein Mensch gesehen hatte. Die, wann immer sie sich zeigten, wie Schatten waren, die aufrecht wandelten. Schwarz und unkonturiert. Nur zuweilen glommen rötliche Augenflecken in stechendem Feuer dort, wo sich auch bei Menschen die Augen befinden würden.
    Und doch waren sie alles andere, nur keine Menschen. Professor Zamorra vermochte nicht einmal mit Sicherheit zu sagen, ob sie überhaupt organische Wesen waren. Oder Roboter. Oder noch etwas völlig anderes, was niemand sich vorzustellen vermochte.
    So unheimlich wie ihr Aussehen war ihr Wirken. Die Meeghs waren mörderisch. Sie töteten erbarmungslos oder versklavten. Und wer zu ihrem Sklaven wurde, der war ebenfalls unrettbar verloren, gehörte nicht mehr zu den Lebenden.
    Die Meeghs kannten nur ein einziges Ziel: Zu herrschen. Alles zu beherrschen und ihre Herrschaft mit niemandem zu teilen. Wenn sie eine Welt völlig im Griff hatten, gab es dort kein anderes Leben mehr außer ihnen selbst. Das war es, was sie so furchtbar machte, daß sich sogar Dämonen mit den Mächten des Guten zusammenschlossen, um den Schattenwesen gemeinsam entgegenzutreten.
    Denn die Meeghs würden auch die Dämonen nicht ungeschoren lassen, würden auch sie in den Abgrund des Todes wischen. Und die Dämonen wußten es nur zu gut, daß es diesmal auch um ihre eigene Existenz ging…
    Und es war ein schwerer, entsetzlicher Kampf, der ihnen allen bevorstand in der Straße der Götter . Denn gegen die schwarzen Dämonenraumschiffe, mit denen die Meeghs aus den Weltraumtiefen einer anderen Dimension über die SdG hereingebrochen waren, gab es noch keine Abwehrwaffe. Nur Thors Hammer hatte vermocht, eines der Dämonenschiffe zu zerschmettern, aber er hatte sich dabei selbst zerstört und war für alle Zeiten verloren.
    Schwarz wie die Nacht waren die Raumschiffe der Dämonen, wie düsterte Wolken am Himmel glitten sie heran, jagten ihre ebenfalls schwarzen, zuckenden Strahlenfinger gegen alles Lebende und zerstörten es, zersetzten es einfach. Ließen es auseinanderbrechen, explodieren, schmelzen. Und unter den schwarzen Schatten-Schirmen, die die Raumschiffe umgaben, verbarg sich das absolute Grauen. Wer jene irrsinnig verdrehten Röhren- und Strebensysteme je ungeschützt sah, die in sich das Aussehen einer überdimensionalen, gewaltigen Spinne annahmen, verlor unweigerlich den Verstand. Dies war die letzte, stärkste Waffe der Meeghs, wenn ihre Schattenschirme doch einmal versagten.
    Und dieser furchtbare, fast unangreifbare Gegner war es, den es zu bekämpfen galt.
    ***
    Die Strahlen der untergehenden Sonne ließen das bis über die Schultern des Mädchens fließende Haar erglühen wie Feuer. In allen Farben des Regenbogens reflektierte es das Licht.
    Das Regenbogenhaar umspielte ein fein geschnittenes Gesicht mit weichen Konturen. Braune Augen unter langen, seidigen Wimpern erwiderten den prüfenden und bewundernden Blick Zamorras, der langsam tiefer glitt, über ein reizendes Stupsnäschen zu einem verlockenden Mund. Tiefer über einen schlanken Körper mit weicher, samtbrauner Haut, über feste, nicht zu große Brüste, über endlos lange Beine, die in ebenfalls in den Farben des Regenbogens leuchtenden Stiefeln endeten. Die Blöße des Mädchens versuchte ein siebenzackiger Stern aus dem gleichen, schillernden Material notdürftig zu verdecken.
    Seinem Blick ließ Zamorra eine Hand folgen, die streichelnd den hinreißenden nackten Körper entlang glitt und ihn zärtlich liebkoste. Minuten der Ruhe, des Friedens und der Entspannung, die sie beide ausnutzten, denn niemand konnte wissen, was die nächste Stunde brachte.
    Nicole Duval schlang die Arme um seinen Nacken, schmiegte sich eng an ihn und küßte ihn.
    Professor Zamorra strich eine Strähne des Regenbogenhaars aus ihrer Stirn, rutschte herum und erwiderte den brennenden Kuß, während er vorsichtig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher