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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts
Autoren: Unbekannt
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dort im Irrtum gewesen. Mit seinen bescheidenen Mitteln versuchte er, ein Transportfeld zum Erlöschen zu bringen, in dem die Gewalt von Sonnen tobte. Er besaß ein logisch denkendes Gehirn, und es bedurfte nur dieses einen Versuchs, um ihn zu dem Schluß kommen zu lassen, daß sein Bemühen vergebens war.
    Conrad wartete darauf, daß er umkehrte. Er wollte ihn haben.
    Und selbst wenn er ihn mit dem Blaster in Bruchstücke zerlegen mußte... er wollte ihn haben. Nichts war im Augenblick wichtiger, als einen solchen Robot zu besitzen und ihn untersuchen zu können.
    Aber die Maschine kehrte nicht um.
    Der Schluß, den sie aus dem Mißlingen des Versuchs gezogen hatte, war ein vorläufiger, kein endgültiger.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, und diesmal glitt sie über den Rand des Trichters hinaus, kippte leicht nach unten und fuhr dicht über der Trichterwand in die Tiefe.
    Mit einem wütenden Schrei rannte Conrad hinter ihr her. Im Laufen feuerte er und zerstörte eine der Aufbauten des Robots nach der anderen, aber die Maschine ließ sich dadurch nicht stören. Unbeirrt glitt sie dem Zentrum des Trichters zu. Conrad holte sie ein. In einem plötzlichen Entschluß zog er sich an der Heckkante in die Höhe und schwang sich auf das Gerät hinauf. Aus geringster Entfernung abgefeuert, richteten seine Schüsse schweren Schaden an. Der Oberteil des Robots zerschmolz und wurde zu glühendem Metalldampf.
    Trotzdem setzte die Maschine ihren Weg fort.
    Conrad verlor die Beherrschung. Er drehte die Waffe in der Hand und hieb mit dem Kolben auf den Robot ein. Er schrie dazu, in der wilden Hoffnung, daß das Maschinenwesen auf die Stimme eines Menschen reagieren könne. Er achtete nicht auf seine Umgebung.
    Er wußte nicht, wie weit der Trichterrand schon hinter ihm lag. Er wollte den Robot haben, das war das einzige, woran er denken konnte.
    Ein plötzlicher Ruck schleuderte ihn nach vorne. Er kam auf eine Stelle zu liegen, die er kurz zuvor beschossen hatte. Die Hitze drang durch den Schutzanzug und verbrannte ihm den Leib. Er sah sich um. Der Robot hatte aufgehört, sich planmäßig zu bewegen.
    Mit ruckenden, unkontrollierten Bewegungen näherte er sich dem Zentrum des Trichters. Die Staubwand, die der - von oben herabstürzende Orkan aufwirbelte, war nur noch zehn Meter weit entfernt.
    Conrad begriff die Zusammenhänge. Dasselbe Streufeld, das den Funkverkehr lahmlegte, lähmte den Kontrollmechanismus des Robots. Er war in den Trichter heruntergekommen, um das Transportfeld zu beseitigen. Aber noch lange, bevor er dicht genug herankam, nahm ihm die Energie der Streufelder die Funktionsfähigkeit. Er war nicht mehr als ein Wrack, bei dem nur noch der Antrieb funktionierte. Auf ungesteuertem Schwerekissen torkelte er der Tiefe und der Vernichtung entgegen.
    Das Rütteln und Schütteln machte Conrad schwindlig. Er verlor den Orientierungssinn. Das einzige, was er noch wußte, war, daß er der Staubwand nicht zu nahe kommen durfte, sonst war er verloren. Er versuchte, sich vom Oberteil des Robots zu lösen.
    Aber die Hitze hatte die äußerste Schicht seines Schutzanzugs geschmolzen und fest mit dem Metall der Maschine verbunden. Er stemmte sich in die Höhe, und der Anzug riß mit einem häßlichen Geräusch, das er selbst über das Toben des Sturms hinweg hörte.
    Heiße, stauberfüllte Luft drang in den Schutzanzug. Conrad warf sich zur Seite und prallte hart auf den sandigen Boden des Trichterrands. Als hätte der Sand nur auf die Belastung gewartet, fing er an zu rutschen. Schneller als selbst der Robot sich bewegen konnte, schoß Conrad in die Tiefe. Sand und Staub hüllten ihn ein.
    Ein einziges Mal noch sah er die Umrisse der fremden Maschine neben sich auftauchen.
    Dann war er allein mitten in der Hölle.
    Um ihn herum war Nacht. Nur an einer Stelle leuchtete die orangefarbene Helligkeit des Transportfelds. Conrad hatte beide Arme ausgestreckt, und während der rollende Sand ihn in die Tiefe riß, bekam er einen Felsen zu fassen, der in der Form eines Horns aus dem Boden ragte. Instinktiv schlossen sich die weit geöffneten Hände um das Hindernis und hielten es fest.
    Conrad gönnte sich ein paar Sekunden, um sich von dem Schock zu erholen. Dann sah er auf. Um ihn herum war die dunkle Wand des Staubs. Von irgendwoher drang orangefarbene Helligkeit. Ihr Ursprung lag nicht in seinem Blickfeld also schaute er den Trichter hinauf. Mit einer Gewalt, die ihm das Rückgrat zu brechen drohte, preßte ihn der Orkan gegen
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