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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts
Autoren: Unbekannt
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Trichters. Er brauchte nur ein paar Sekunden zu warten dann hatte die Kante ihn erreicht Der Boden unter dem Stein gab nach Er kippte vornüber und rollte in den Trichter hinunter.
    Conrad notierte diese Beobachtung sorgfältig in seinem Gedächtnis. Sie bewies, daß die Trichterkante keineswegs der Rand der eigentlichen Entstofflichungszone war. Die Entstofflichung fand nur im Zentrum, auf dem Grund des Trichters statt. Der Trichter selbst bildete sich deswegen, weil Materie dorthin nachrutschte, wo kurz zuvor andere Materie verschwunden war.
    Er wandte sich zur Seite und schritt, gegen den Sturm gebeugt, zehn Meter weit parallel zum Trichterrand dahin. Die Szene blieb die gleiche. Der Rand näherte sich ihm und er wich zurück.
    Sein Helmempfänger meldete sich plötzlich. Durch das Krachen und Knacksen der Störungen hörte er Herb Bryans Stimme.
    „Alles in Ordnung, Sir? Soll ich zu Ihnen hinauskommen?"
    Conrad bestätigte, es sei alles in Ordnung und Bryan solle da bleiben wo er war.
    Bryan sagte: „Okay, Sir."
    Dann schrie er plötzlich auf „Vorsicht links hinter Ihnen!"
    Conrad fuhr auf der Stelle herum. Bryans Schrei hatte ihn erschreckt. Er vergaß den Sturm und verlor das Gleichgewicht.
    Eine halbe Sekunde später lag er auf dem Boden.
    Aber er sah, was der Sergeant gemeint hatte.
    Aus der Staubwand hervor kämpfte sich eine Maschine. Es war ein merkwürdiges Gebilde, oval geformt und mit ein paar flachen Aufbauten, die es auf den ersten Blick wie die Miniaturausgabe eines altmodischen Kriegsschiffes aussehen ließen. Die Maschine bewegte sich eine Handbreit über dem Boden, und die Art, wie sie auf den Trichterrand zuglitt, bewies, daß ihr der Sturm zwar Schwierigkeiten bereitete, ihr Stabilisatorsystem jedoch ausgezeichnet funktionierte.
    Conrad hatte solche Maschinen zuvor gesehen. Bis vor drei Tagen hatten sie die CREST II umschwärmt und versucht, das Schiff von seiner Umgebung zu isolieren. Sie waren plötzlich verschwunden, von einem Augenblick zum andern, und niemand wußte wohin. Niemand wußte wessen Befehl sie gehorchten oder was sie auf Power zu suchen hatten. Sie waren Erzeugnisse einer fremden Zivilisation, und die Frage über Leben oder Tod der Schiffsbesatzung mochte daran entschieden werden, ob es gelang, Funktion und Absicht der fremden Technik zu erkennen oder nicht.
    Damals, als die Roboter sich um die CREST II tummelten, war dazu keine Gelegenheit gewesen. Jetzt aber hatte sie Conrad Nosinsky dicht vor sich.
    Er stand auf. Vorwärtsgebeugt schritt er der Maschine entgegen.
    Mit mechanischer Bewegung riß er den Blaster aus der Waffentasche und machte ihn schußbereit.
    Der Robot nahm keine Notiz. Unbeirrbar glitt er auf den Rand des Trichters zu. Es gelang Conrad, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Die Maschine vollführte eine elegante Linksschwenkung und fuhr um ihn herum. Er erregte ihr Interesse nicht. Sie hatte eine vorgeschriebene Aufgabe, und solange sie sie nicht erfüllt hatte, würde sie sich um nichts anderes kümmern.
    Conrad wußte, was er zu tun hatte. Er hob die Waffe und schoß auf eine der Aufbauten des fremden Geräts. Unter dem fauchenden Schuß des Strahlers löste sich ein grauer metallener Würfel in rotleuchtendem Dampf auf.
    Die Maschine glitt weiter.
    Conrad rannte hinter ihr her.
    Am Rand des Trichters blieb der Robot stehen. Conrad sah, während er hinter der Maschine herhetzte, ein paar Aggregate an ihrem Oberteil sich bewegen. Eine Sturmböe packte ihn von hinten und schleuderte ihn vorwärts. Das Heck des Robots bot ihm Halt.
    Er stützte sich darauf und stemmte sich in die Höhe.
    Was er dann sah, ließ ihn ein paar Sekunden lang seine Absicht vergessen.
    Aus den vorderen Aufbauten der Maschine sprühte weißleuchtendes Feuer. In sanft geneigter Flugbahn senkte es sich in den Trichter hinab und vereinigte sich mit dem orangefarbenen Strahl. Ein paar Atemzüge lang sah es so aus, als wollte der Transportstrahl aus dem Gleichgewicht geraten. Er schien zu schwanken, und sekundenlang verlor das orgelnde Dröhnen des Orkans an Lautstärke.
    Dann war alles so wie vorher. Der Robot hatte aufgehört, Feuer zu sprühen, der orangerote Mantel des Transportfelds, wenigstens hundert Meter im Durchmesser, 'stieg wieder senkrecht in die Höhe, und der Sturm blies mit der gewohnten Kraft.
    Conrad verstand.
    Die Absicht der Maschine war, den Entstofflichungsprozeß aufzuhalten. Nichts anderes hatten die Roboter versucht, als sie die CREST II angriffen - nur waren sie
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