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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts
Autoren: Unbekannt
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knapp.
    „S-4 meldet sich nicht, Sir."
    Kinser verzog das Gesicht. Es sah aus, als ob er grinste.
    „S-4... „, murmelte er. „Nosinsky und Bryan?"
    „Jawohl, Sir."
    Kinser zögerte nur eine Sekunde.
    „Legen Sie die Sprechfrequenz auf mein Gerät um! Übernehmen Sie die S-3, Eyseman und Nuuri, und bleiben Sie in Kontakt. Klar?"
    Der Mann eilte quer durch den weiten Raum zu seinem Gerät und betätigte in aller Eile ein paar Schalter. Auf Kinser Wholeys Schalttafel fingen die Zahlen einer Leuchtskala an zu gleiten, verschwammen zu weißen Strichen und wurden wieder deutlich, als die Skala sich auf den neuen Wert einpendelte. Die Sprechfrequenz lag an. Kinser nahm das Mikrophon zur Hand und drückte den Schalter.
    „Häuptling an S-4, kommen Sie!"
    Kinser hatte nicht wirklich mit einem Erfolg gerechnet. Er konnte sich auf seine Leute verlassen. Wenn einer behauptete, es gäbe keine Verbindung mit S-4 mehr, dann gab es keine Verbindung.
    Es lag in Kinsers Art, daß er sich selbst noch einmal vergewisserte. Besonders auf Power, wo ein verlorener Mann ein toter Mann war Ein vollstabilisierter Shift war gegen alle vorstellbaren Gefahren gefeit. Wenn S-4 sich nicht mehr meldete dann bedeutete das, daß Nosinsky und Bryan zu dicht an die Auflösungszone herangefahren waren.
    So dicht, daß sie selbst aufgelöst worden waren.
    In Gedanken machte Kinser Wholey ein Kreuz hinter zwei Namen der Besatzungsliste. Für alle Fälle aber schaltete er sein Empfangsgerät auf Warteposition.
    „Sehen Sie was, Herb?" schrie Nosinsky.
    „Nein, Sir, nichts!"
    Der Shift war bis zum nördlichen Rand der Wirbelzone vorgedrungen. Dicht über ihn hinweg brauste der Sturm, und hier tobte er noch wütender als oben auf der Hochebene Während heckwärts die Sicht recht gut war, begrenzte der wirbelnde Staub sie bugwärts auf weniger als zwei Meter. Es war, als wüchse dicht vor dem Fahrzeug eine solide Mauer aus dem Boden. Der Sturm, der hier in seinem Flug von der Kante der Hochebene herab zum erstenmal wieder auf festen Untergrund traf erzeugte ein mächtiges, orgelndes Geräusch, dessen Schwingungen sich den äußeren Lagen des Stabilisatorfeldes mitteilten und so ins Innere des Shifts übertragen wurden. Nosinsky und Bryan hatten beide volle Schutzkleidung angelegt. Ihre Unterhaltung erfolgte über Helmsender und empfänger. Sie mußten schreien, um sich einander verständlich zu machen.
    Weit voraus, durch das Gewaber des Staubes hindurch, leuchtete, mit undämpfbarer Kraft, der orangerote Strahl des Transportfeldes. Herb Bryan hatte auf dem Herweg ein paar Ortungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, daß die Quelle des Leuchtstrahls rund zwei Kilometer entfernt war.
    „Wir fahren näher 'ran", entschied der Leutnant. „Geben Sie dem Schiff ein Signal, Herb!"
    Der Shift ruckte an und glitt in den Sturm hinaus. Schrill und zornig summten die Generatoren, als das Stabilisatorfeld zusätzliche Leistung verlangte, um das Fahrzeug auf stetigem Kurs zu halten. Conrad warf einen besorgten Blick auf die Instrumente.
    Noch waren die Aggregate nicht bis zur Höchstleistung beansprucht. Die Frage war, was passieren würde, wenn eines von ihnen plötzlich ausfiel.
    Er achtete nicht auf Bryan. Der Sergeant hatte mittlerweile den Bordsender in Betrieb genommen. Zum Sender gehörte eine Einrichtung, die es erlaubte, vorgefertigte Kodesprüche vom Band abzuspielen und auszustrahlen. Diese Anlage war für den Fall vonnöten, daß die Besatzung des Fahrzeugs volle Schutzkleidung trug und sich des Mikrophons nicht ohne besondere Umstände bedienen konnte. Es gab eine Anzahl von Kodesprüchen, und derjenige, nach dem Bryan im Augenblick suchte, hieß: „Befinde mich in der Nähe des Gefahrenherdes und gehe dichter heran."
    Der Kodesucher zeigte Grünlicht, als der Spruch zur Sendung bereitlag. Bryan drückte die Sendetaste. Es war eine automatische Bewegung die er auf jeder Shift-Fahrt wenigstens zwanzigmal ausführte. Er war gewöhnt, das Grünlicht aufleuchten zu sehen und kurz darauf eine Antwort zu erhalten.
    Diesmal war die Situation ein wenig anders.
    Es gab kein Grünlicht. Eine rote Warnlampe flackerte auf. Sie brannte nicht stetig. Ihre Helligkeit schwankte. Bryan drückte einen anderen Schalter und fragte nach dem Grund der Verzögerung.
    Aus einem Auswurfschlitz glitt ihm ein schmaler Plastikstreifen in die Hand. Die Aufschrift hieß: SENDEENERGIE UNZUREICHEND. STARKES STÖRFELD.
    Bryan wandte sich um und stieß den Leutnant gegen die
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